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„An-Bord-Nehmen“ neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist wichtiges Thema

4. November 2017
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Masterstudierende der Fachrichtung Business Management an der Fachhochschule Erfurt begleiteten in den vergangenen 4 Monaten im Rahmen ihres Praxisprojektes eine Studie zum Thema ‚Onboarding‘ bei deutschen Unternehmen der Nahrungsmittelbranche.

Die nun veröffentlichten Ergebnisse der TOPOS-Studie machen deutlich, dass auch in den Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie das „An-Bord-Nehmen“ neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als wichtiges Thema längst erkannt ist. Demnach verfügen große Unternehmen bereits über überwiegend standardisierte Prozesse, während Familienunternehmen größere Ambitionen haben, ihre Onboarding-Prozesse zu erweitern.

„Personalverantwortliche verstehen unter dem Begriff ‚Onboarding‘ Maßnahmen, die das Einstellen und Integrieren neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern“, so Dr. Steffen Schwarz, Professor für Existenzgründungs- und Mittelstandsmanagement an der Fachhochschule Erfurt und wissenschaftlicher Leiter der Befragung.
„Neueinstellungen kosten Unternehmen viel Geld“, erläutert Carl Christian Müller von TOPOS die Hintergründe des Trends, „und der Wettbewerb um gute Arbeitskräfte verschärft sich.“ Umso wichtiger sei es für Unternehmen, frühe Fluktuation zu vermeiden.

Kontakte:
Professor Dr. Steffen Schwarz,
Existenzgründungs- und Mittelstandsmanagement, Fakultät Wirtschaft-Logistik-Verkehr, Fachhochschule Erfurt
E-Mail: schwarz@fh-erfurt.de

Dipl.-Kfm. Carl Christian Müller,
TOPOS Personalberatung C. C. Müller, E-Mail: c.c.mueller@topos-consult.de

Details zu den Studienergebnissen
Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen gaben an, bereits aktiv ‚Onboarding‘ zu betreiben und ebenso zwei Drittel verfügen bereits über einen standardisierten Onboarding-Prozess.

Deutliche Unterschiede lassen sich in der Unternehmenspraxis etwa beim Vergleich von Familienunternehmen mit, in der Regel größeren, Nicht-Familienunternehmen machen. So gaben 82 Prozent der nicht in Familienhand befindlichen Unternehmen an, über standardisierte Onboarding-Prozesse zu verfügen. Bei den Familienunternehmen waren es mit 62 Prozent deutlich weniger.
Es zeigt sich aber auch, dass Familienunternehmen signifikant größere Ambitionen haben (61 Prozent im Vergleich zu 52 Prozent), Onboarding-Prozesse zu erweitern.

Die Top 3 der am häufigsten genutzten Maßnahmen erweisen sich bei Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen als praktisch identisch: Vorstellung der Kolleginnen und Kollegen, Vorbereitung des Arbeitsplatzes, Einarbeitungsplan. Während Familienunternehmen eher auf das „familiäre“ Buddy-System, auf Feedbackgespräche und Fortbildungsmaßnahmen setzen, bevorzugen Nicht-Familienunternehmen eher regelmäßige Meetings.

Bei der Dauer des Onboarding-Prozesses werden ebenfalls Unterschiede deutlich: Während mit 46 Prozent fast die Hälfte der Nicht-Familienunternehmen angibt, das „An-Bord-Nehmen“ neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in weniger als drei Monaten zu schaffen, lassen sich Familienunternehmen beim Onboarding-Prozess mehr Zeit: 52 Prozent gaben an, drei bis sechs Monate Zeit zu benötigen, 17 Prozent sogar bis zu einem Jahr.

Auch die hohe Rücklaufquote der Fragebögen zeigt die große Relevanz des Themas bei den Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelindustrie: Insgesamt 72 kleine, mittlere und große Unternehmen von 622 angeschriebenen haben an der Studie teilgenommen.