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Dem Meister heute nicht gewachsen

15. Januar 2018
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Der Thüringer HC musste sich im DHB-Viertelfinalspiel dem Deutschen Meister, der SG BBM Bietigheim mit 26:31 (11:13) geschlagen geben, und schied damit aus dem Pokalwettbewerb aus. Die Gäste legten bei ihrem souveränen Auftritt einen Start-Ziel-Sieg hin und hatten in Angela Malestein (10/5) ihre erfolgreichste Werferin. Für den THC erzielten Iveta Luzumova (6) und Kerstin Wohlbold (5) die meisten Treffer.

Die Thüringerinnen starteten nervös und mit Fehlern im Abschluss in die Partie und gestatteten den Gästen damit einen Start nach ihrem Geschmack. Fie Woller und Charris Rozemann sorgten für die 2:0-Führung. Aus dem Rückraum gelang Beate Scheffknecht der 1:2-Anschlusstreffer. Von Anfang an war Feuer in der Partie. Iveta Luzumova kassierte bereits nach sechs Minuten ihre erste Zeitstrafe. Die THC-Frauen taten sich weiter schwer im Angriff. Sie leisteten sich viele Fehlwürfe. Die Gäste nutzten hingegen ihre Chancen. Beim 2:7 zog Trainer Herbert Müller die Notbremse und bat seine Mädels zum Gespräch (10. Minute). Die Auszeit zeigte Wirkung. Beate Scheffknecht aus dem Rückraum und Kerstin Wohlbold von der Außenposition konnten auf 4:7 verkürzen. Als Iveta Luzumova das 5:7 von der Strafwurflinie versenkte, sah auch Bietigheims Coach Martin Albertsen Redebedarf (13. Minute). Die Thüringerinnen hatten sich deutlich gesteigert – die Partie war zu einem echten Pokalfight geworden, in dem die Gäste aber weiter in Führung blieben. Immer wenn der THC dem Ausgleich nahe war, konnte Bietigheim wieder erhöhen. Nach 21 Minuten führte der Deutsche Meister mit 10:7. Die THC-Damen hatten erneut Probleme im Abschluss und scheiterten mehrfach an der starken Torhüterin Valentyna Salamakha.

Ins THC-Tor wechselte nun Jana Krause. Verbissen kämpften die Thüringerinnen um den Anschluss. Iveta Luzumova verwandelte einen Siebenmeter genau ins rechte Eck zum 9:11. Damit war der THC wieder auf zwei Tore heran. Auch den nächsten Strafwurf verwandelte die tschechische Handballerin des Jahres sicher. Obwohl Jana Krause jetzt mit starken Paraden die Abwehr stärkte, wollte der Ausgleichstreffer nicht fallen. Statt des ersehnten 11:11 konnte Charris Rozemalen nach einem THC-Ballverlust im Tempogegenstoß auf 12:10 aus Gästesicht erhöhen. Bei einer Abwehraktion von Anika Niederwieser entschieden die Schiedsrichter Hartmann und Schneider auf Abwehr durch den Kreis. Angela Malestein verwandelte den Strafwurf zum 13:10 – wieder waren die Gäste enteilt. Doch die Hoffnung wurde durch Beate Scheffknecht wieder genährt – unmittelbar vor dem Pausenpfiff traf sie aus dem Rückraum zum 11:13 aus THC-Sicht.

Auch nach der Pause wollte sich das Blatt nicht wenden. Dem THC gelang es nicht, Lücken in der sehr aktiven Bietigheimer Abwehr zu finden. Iveta Luzumova und Beate Scheffknecht wurden immer wieder gedoppelt und man fand kaum eine Lösung auf anderen Positionen. Beide Torhüterinnen zeigten starke Aktionen – aber die Gäste waren in der Chancenverwertung auch in dieser Phase einfach besser und konnten über das 16:13 (35.Min) bis zum 20:14 in der 41.Minute die Vorentscheidung erzwingen. Kerstin Wohlbolds Tore nach starkem im 1gegen1-Spiel reichten nicht, um eine Wende herbeizuführen. Bietigheim dominierte jetzt weiter die Partie, mit individuellen Aktionen, wie bei Iveta Luzumovas Fernwurftreffer zum 15:21 in der 46. Minute gab es lediglich Ergebniskosmetik. Die nächste Großchance ließ Saskia Lang von Linksaußen liegen – völlig frei gespielt, setzte sie den Wurf am Pfosten vorbei. Die Fans feuerten ihr Team ungebrochen lautstark an – die Hoffnung auf einen THC-Erfolg in diesem Viertelfinalspiel war wohl endgültig geschwunden, als Angela Malestein ihren Strafwurf zum 22:15 an Jana Krause vorbei brachte.

Ein Lichtblick in der Schlussphase waren die dynamischen Angriffsaktionen von Gordana Mitrovic, die drei Treffer in Folge erzielen konnte; aber dem souveränen Auftreten des Meisters konnte das nichts anhaben. Tore von Charris Rozemalen und Cecilie Woller brachten die Gäste mit 29:23 in Front – letzte Treffer von Kerstin Wohlbold, Macarena Aguilar Diaz und Josefine Huber brachten den 31:26 Endstand – der Deutsche Meister hatte sich mit einer souveränen Leistung für das Final4 qualifiziert, für das gestern schon Oldenburg, Metzingen und Bad Wildungen die Tickets lösten.

Bericht: Stephanie Lapp/Roman Knabe

Stimmen zum Spiel:

Martin Albertsen (Bietigheim): Ich bin heute super zufrieden, welchen Charakter meine Mannschaft gezeigt hat nach den vergangenen Niederlagen in der Bundesliga.Sie haben sich großartig zum Sieg gekämpft.

Herbert Müller (THC): Erst einmal Glückwunsch nach Bietigheim zum verdienten Sieg. Wir haben leider die erste Halbzeit verschlafen und hatten dann zu viele Pfostenwürfe. Auch fehlte heute die Durchschlagskraft und gerade in der zweiten. Halbzeit war die Abwehr zu harmlos.

Statistik:

Thüringer HC: Jana Krause, Dinah Eckerle; Beate Scheffknecht 3, Saskia Lang 1, Meike Schmelzer, Anika Niederwieser, Macarena Aguilar Diaz 3, Iveta Luzumova 6/4, Gorana Mitrovic 4, Lydia Jakubisova 2, Kerstin Wohlbold 5, Josefine Huber 2, Patricia Batista da Silva.

SG BBM Bietigheim: Nicole Roth, Valentyna Salamakha; Mia Biltoft, Charris Rozemalen 6, Antje Lauenroth, Martine Smeets, Ines Ivancok 1, Cecille Woller 5, Luisa Schulze 1, Karolina Kudlacz-Gloc 1, Mille Hundahl, Fie Woller 7, Angela Malestein 10/5.

Strafwürfe: 4/4 – 5/5.

Zeitstrafen: 1 – 44.

Zuschauer: 1350.

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