E-Commerce-Boom: Onlineshop oder Marketplace?

16. März 2017
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Der E-Commerce läuft dem stationären Einzelhandel immer mehr den Rang ab. Doch noch immer ist bei vielen Einzelhändlern in Deutschland die Hemmschwelle groß, den Weg in die virtuelle Welt zu wagen – schließlich gilt es, Kosten, Aufwand und Nutzen sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Zudem stehen sie vor der Frage, ob ein eigener Onlineshop oder ein Marktplatz die bessere Wahl ist. Unser Ratgeber bietet angehenden Onlinehändlern Orientierung.

Option 1: Online-Marktplatz

Einen sanften Einstieg in den E-Commerce ermöglichen Online-Marktplätze wie Amazon Marketplace oder eBay: Dort können Händler Ihre Waren ohne wesentliche Investition in eine eigene digitale Infrastruktur anbieten. Zudem profitieren sie von der hohen Reichweite der Plattformen. Allerdings möchten die Marktplatzbetreiber logischerweise ihren Teil vom Kuchen abhaben: Sie sind üblicherweise entweder prozentual am Umsatz beteiligt und/oder sie erheben eine monatliche Pauschale. Dadurch fallen die Gewinnmargen teilweise deutlich niedriger aus als bei einem unabhängigen Webauftritt, wie die Beispielrechnung in diesem Artikel zeigt. Händler sollten zudem die Konkurrenz nicht unterschätzen, denn die Kunden kaufen in der Regel beim günstigsten Anbieter. Fazit: Für Online-Marktplätze sprechen das geringe Risiko und die hohe Reichweite; Abstriche sind bei den Branding-Möglichkeiten und den Gewinnmargen zu machen.

Option 2: Eigener Onlineshop

Für die Stärkung der Marke ist ein eigener Shop mit individueller Domain sinnvoller: Auf Marktplätzen ist man nur ein Händler unter vielen, mit einer eigenen Webpräsenz bleibt man den Kunden jedoch länger im Gedächtnis. Um diesen Wiederkennungswert zu erreichen, ist eine professionelle Domain mit Webspace und einer einheitlichen Business-E-Mail-Adresse grundlegend. Hosting-Anbieter wie 1&1 bieten professionelle Lösungen für die Kommunikation mit Kunden und Geschäftspartnern an, außerdem Domains und Webspace für den Onlineshop.

Sind diese Basics vorhanden, wird mithilfe einer speziellen Software der eigentliche Shop aufgebaut. Glücklicherweise sind dafür meistens keine tiefergehenden Programmierkenntnisse nötig, was den Einstieg erheblich erleichtert. Allerdings ist mit einer eigenen Webpräsenz eine Umstellung der Marketing-Maßnahmen verbunden: Statt Flyer und anderer Printwerbung werden Themen wie Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenwerbung (SEA) wichtig. Dieser Artikel beschreibt es so: Ein Luxusuhrengeschäft findet am Stadtrand keine Kundschaft und sollte den Laden daher besser in die stärker frequentierte Fußgängerzone verlegen. Online ist es ähnlich: Wer gefunden werden möchte, muss sich mit den Maßnahmen auseinandersetzen, die einen Platz in der Fußgängerzone – respektive den oberen Suchergebnissen – ermöglichen. Fazit: Ein Onlineshop fördert Branding und Wachstum, dafür werden aber andere Marketingmaßnahmen notwendig.


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