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Leipzig erreicht verdient Finale des FinalFour

21. Mai 2016
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Im ersten Halbfinale des FinalFour besiegen die Frauen des HC Leipzig den Thüringer HC mit 30:23 (15:12). Die Sächsinnen dominierten die Partie fast durchgängig und zogen hochverdient ins Finale ein. Die meisten Treffer der Partie erzielte Karolina Kudladz-Gloc (13/4), die auch die stärkste Spielleistung bot. Für den THC war Svenja Huber mit 6 Treffern (6/4) die beste Werferin.

Der Thüringerinnen vergaben den ersten Angriff der Partie – Karolina Kudlacz-Gloc brachte den Gastgeber in Führung. Katrin Engel glich nur Sekunden später aus (1:1, 3. Min.). Auch den ersten Strafwurf des Spiels versenkte Karolina Kudlacz-Gloc. Der HC Leipzig war von Beginn an auf eine Revanche aus. Offensiv liefen sie gegen die Abwehr des deutschen Meisters an. In der Abwehr kassierte Saskia Lang in der 6. Spielminute die erste Zeitstrafe für den HCL. Katrin Engel nutzte die Überzahl und glich aus. Norman Rentsch setzte früh auf die siebte Feldspielerin. Innerhalb von zehn Sekunden netzte Karolina Kudlacz-Gloc von der Strafwurflinie ein, Beate Scheffknecht glich postwendend aus (3:3 7. Min.). Dinah Eckerle verhinderte in der 11. Spielminute den ersten Zwei-Tore-Vorsprung durch Saskia Lang. Im Gegenzug nutzte Katrin Engel die Chance zum 5:5 Ausgleich.

Den ersten Strafwurf für den Thüringer HC verwandelte Svenja Huber in der 13. Spielminute sicher. Damit war wiederum der Ausgleich erzielt – 6:6. Nach Foul an Danick Snelder kassierte Luisa Schulze bereits frühzeitig ihre Zeitstrafe, Beate Scheffknecht brachte den THC im Überzahlspiel erstmals in Führung – 7:6 (15. Min).

Nach Strafwurf durch Karolina Kudlacz-Gloc brachte Alexandra Mazzucco den HC Leipzig wieder nach vorn. Die Überzahl, bei Zeitstrafe gegen Shenia Minevskaja, nutzte der Thüringer HC jetzt nicht aus. Karolina Kudlacz-Gloc traf wieder vom Strafwurflinie zur ersten Zwei-Tore-Führung für den HCL (9:7 – 18. Min.).

Schadlos überstand der HC Leipzig sein Unterzahlspiel. Zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff verkürzte Danick Snelder. Zweimal verhinderte Jana Krause dann die erneute Zwei-Tore-Führung der Leipzigerinnen. Sonja Frey glich aus, Karolina Kudlacz-Gloc erzielte mit ihrem siebten Treffer die erneute HCL-Führung (10:9, 24. Min.). Im Überzahlspiel, Kerstin Wohlbold saß eine Zeitstrafe ab, konnten dann Helena Hertlein und kurz darauf Karolina Kudlacz-Gloc die HCL-Führung erstmals auf 12:9 ausbauen. Katrin Engel hielt den THC auf Schlagdistanz und verkürzte zum 10:12 aus THC-Sicht.

Erst vier Minuten vor dem Seitenwechsel gab es das erste Team-Timeout durch Herbert Müller. Danach setzte auch er die siebte Feldspielerin ein und Beate Scheffknecht konnte den Vorteil zum Anschlusstreffer erzielen konnte. Trotz erneutem Treffer von Helena Hertlein blieb Herbert Müller bei seiner Linie. Iveta Luzumova nutze die Überzahl und traf zum 12:13. Eine halbe Minute vor dem Wechsel, netzte Shenia Minevskaja von der Strafwurfmarke ein. Sonja Frey vergab in entscheidender Phase, Anne Hubinger nutzte dies eiskalt aus und stellte mit den 15:12 Halbzeitstand her.

Die Gastgeberinnen eröffneten die zweite Halbzeit, konnten aber den Angriff nicht erfolgreich abschließen. Wieder setzte Herbert Müller auf die siebte Feldspielerin. Katja Kramarczyk parierte einen Freiwurf von Katrin Engel – im Gegenzug setzte Karolina Kudlacz-Groc eine super Hüftwurf aus vollem Lauf zum 16:12 an Jana Krause vorbei in die Maschen.

Kerstin Wohlbold erkämpfte für den THC den zweiten Strafwurf. Svenja Huber scheiterte im ersten Anlauf an Katja Kramarczyk, konnte dann aber den Abpraller im Tor unterbringen. Beate Scheffknecht brachte mit ihrem fünften Treffer den THC wieder auf zwei Tore heran (16:14, 37. Min), aber Leipzig legte wieder nach: Karolina Kudlacz und Anne Hubinger waren im Doppelpack erfolgreich und stellten den alten Abstand wieder her. (18:14, 38. Minute). Herbert Müller griff zur grünen Karte.

Svenja Huber verfehlte von der Außenposition das HCL-Gehäuse – im Gegenzug war Helena Hertlein für den HC Leipzig erfolgreich.
Svenja Huber verwandelte in der 40. Minunte den dritten Strafwurf. In Unterzahl musste der THC nun zwei Minuten überbrücken – Crina Pintea verbrachte eine Zeitstrafe auf der Bank (19:15, 41. Min.).

Der HCL zeigte sich deutlich besser auf den THC eingestellt, als im Meisterschaftsfinale und hielt jetzt schon 15 Minuten die Thüringerinnen auf Distanz. Jana Krause zeigte in der 43. Minute eine tolle Parade gegen Helena Hertlein und verhinderte den nächsten Treffer der Messestädterinnen. Iveta Luzumova verkürzte im folgenden Angriff. Nun fielen die Tore im Sekundentakt – erst traf Anne Hubinger für die Gastgeberinnen, Katrin Engel erzielte für den THC den 17. Treffer. Karolina Kudlacz-Gloc, heute mit viel Platz, setzte sich zweimal durch und traf zum 22:17.

Leipzig war nun klar auf Finalkurs. Der THC kämpfte zwar weiter und Iveta Luzumova verkürzte auf 18:22, trotzdem wirkte das Team nicht so frisch wie in der Vorwoche. Shenia Minevskaja verwandelte in der 48. Spielminute einen weiteren Strafwurf. Iveta Luzumova, nicht ganz fit in die Begegnung gegangen, hielt dagegen. (23:19, 49. Min.). Das Spiel wirkte zehn Minuten vor dem Abpfiff eingefahren.

Der HCL legte vor, der THC kämpfte um Resultatsverkürzung. Nationalspielerin Meike Schmelzer traf in der 51. Minute zum 21:24 aus THC-Sicht, doch dichter kamen die Thüringerinnen nicht mehr heran. Anne Hubinger erzielte sieben Minuten vor Schluss das 25. Tor der Leipzigerinnen auf der Gegenseite verwarf Sonja Frey. Die Partie schien nun endgültig für den HC Leipzig gelaufen. Auch wenn Svenja Huber ihren vierten Strafwurf verwandelte, tickte doch die Uhr für Leipzig (26:22, 55. Min.). Noch einmal blinkte ein Hoffnungsschimmer als Jana Krause beim Strafwurf Sieger gegen Shenia Minevskaja blieb. Fünf Minuten blieben auf der Uhr und Luisa Schulze baute die Führung ihres Teams wieder auf fünf Tore aus. Herbert Müller legte nochmal die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch.

Letztes taktisches Mittel des THC – offene Deckung. Doch heute zeigen die Leipzigerinnen enorme mentale Stärke. Im Gefühl des sicheren Sieges gelingen Karolina Kudladz-Gloc, Saskia Lang und Luisa Schulze noch drei Treffer, die am Ende mit dem klaren 30:23 den Einzug ins Pokalfinale und einen enorm wichtigen Sieg nach mehrjähriger Erfolglosigkeit gegen die Thüringerinnen sicherstellen.

Stimmen zum Spiel:

Norman Rentsch: wir sind sehr zufrieden. War nicht einfach nach letzter Woche. Wir sind einfach happy, dass wir zu unserem Spiel gefunden haben.

Herbert Müller: Es war ein anderer Wettbewerb. Es macht Spaß sich auf diesem Level zu begegnen. Wir haben nicht den Biss gehabt. Leipzig hat verdient gewonnen. Der entscheidende letzte Schritt hat heute gefehlt.

Kerstin Wohlbold: Glückwunsch Leipzig. Herbert hat recht, wir haben es nicht geschafft, uns zurück auf die Platte zu bringen. Leipzig hat verdient gewonnen.

Karolina Kudladz-Gloc: Ich zolle dem THC vollen Respekt für die letzten Jahre. Heute war es erst der erste Schritt. Unser Ziel ist der Pokal.

Statistik:

HC Leipzig: Katja Kramarczyk, Nele Kurzke, Alexandra Mazzucco (3), Franziska Mietzner, Helena Hertlein (3), Luisa Schulze (2), Karolina Kudlacz-Gloc (13/4), Anne Hubinger (5), Saskia Lang (2), Kaya Diehl (1), Nele Reimer, Shenia Minevskaja (2/2), Nina Reißberg.

Thüringer HC: Jana Krause, Dinah Eckerle; Natalia Reshetnikova, Anouk van de Wiel, Beate Scheffknecht (5), Sonja Frey (1), Crina Pintea, Meike Schmelzer (1), Danick Snelder (1), Iveta Luzumova (4), Katrin Engel (5), Marieke Blase, Svenja Huber (6/4), Kerstin Wohlbold.

Strafwürfe: 7/6 – 5/4.

Zeitstrafen: 4 – 2.

Zuschauer: 4689.

Schiedsrichter: Matthias Brauer / Kay Holm.

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