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Zu siebent wichtigen Punkt erkämpft

14. Mai 2017
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Der Thüringer HC bringt vom Auswärtsspiel ohne Wechselmöglichkeiten beim 24:24 gegen den BVB Dortmund einen Punkt mit nach Hause. Keine Mannschaft konnte sich einen Vorsprung erspielen – die Partie war über lange Strecken ausgeglichen. Bei den Gastgeberinnen glänzte Alina Grijseels mit sieben Treffern (7/1) während für den Thüringer HC Katrin Engel (9/4) und Meike Schmelzer (5) die erfolgreichsten Werferinnen waren.

Das Spiel begann mit einer sehr übersichtlichen Bank. Neben den beiden Trainern Herbert und Helfried Müller, dem Teammanger Maik Schenk und dem Physiotherapeuten Markus Sieber gab es für Maria Kiedrowski, deren Rückenprobleme noch nicht völlig überwunden waren, jede Menge Platz.

Mit viel Angriffsdruck begann der THC das Spiel und Meike Schmelzer, die “neue Rückraumlinke”, überwand zweimal Nationaltorhüterin Clara Woltering. Es ging gleich lustig weiter mit dem Torewerfen auf beiden Seiten. Beide Abwehrreihen und Torhüterinnen bekamen in der Anfangsphase kaum Zugriff. (4:5 – 7.Min) Doch der THC legte immer wieder vor, erst nach elf Minuten gelang dem BVB erstmals der Ausgleich. Svenja Huber ließ beim Strafwurf Dinah Eckerle keine Chance. Im Angriff der Thüringerinnen glänzte in der Anfangsphase Katrin Engel, die mit ihren Rückraumwürfen Clara Woltering keine Chance ließ. Bis zum 9:8 aus Gästesicht waren ihr sechs blitzsaubere Treffer gelungen. Nach knapp 20 Minuten war wiederum Meike Schmelzer erfolgreich, die mit vielen Ideen und Variantenreichtum auf der für sie ungewohnten Rückraumposition sehr viel Angriffsdruck erzeugte. So wurde ihr beherzter Schlagwurf die Vorlage für Lydia Jakubisova, die mit dem 12:9 die erste Drei-Tore-Führung erzielte.

Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff lagen die Gäste mit 14:11 in Front – doch Alina Grijseels verkürzte. Ildiko Barna ordnete Pressdeckung für Meike Schmelzer an und diese zeigte Erfolg. Jetzt kam Sand ins Getriebe des Gästeangriffs und zweimal traf Svenja Huber ins Schwarze und erzielte den 14:14 Ausgleich. Mit einem verwandelten Strafwurf brachte Katrin Engel ihr Team wieder in Führung und Lydia Jakubisova musste für das Trikot halten auf die Bank. Sehenswert, wie Macarena Aguilar mit einer super Finte den Mittelblock austanzte und ihr Team mit 16:14 in Führung brachte. Dinah Eckerle parierte den Fernwurf im nächsten Angriff und passte wieder zentimetergenau auf Manon Houette, deren Treffer aber 1 Sekunde nach dem Abfiff die Torlinie überquerte. So blieb es zur Pause beim 16:14 für die Gäste.

Den ersten Nachpausentreffer setzte Svenja Huber und erzielte den 15:16 Anschluss. Als Saskia Weisheitel eine Zeitstrafe absitzen musste – Katrin Engel hatte ihren vierten Strafwurf verwandelt – spielten die Gastgeberinnen mit zusätzlicher Feldspielerin und dem leeren Tor. Die bisher mit ihren Würfen meist erfolglose Carolin Schmele verwarf und den genauen Pass Dinah Eckerles verwandelte zum 18:15 aus Gästesicht. In der Folge spürte man aber, dass es beim BVB durch die „längere Bank“ keinen Kräfterückgang gab. Drei Treffer in Folge durch zweimal Virag Vaszari und Svenja Huber brachten wiederum den Ausgleich. (18:18 – 37.Minute) Und die Kampfstärke des BVB brachte den Gastgeberinnen dann auch die erste Führung im Spiel – wieder war es Virag Vaszari, die zum 19:18 traf – was für Herbert Müller das Team-Time-Out nötig machte. Die Chance zum Ausgleich nutzte Katrin Engel nicht – sie scheiterte mit ihrem fünften Strafwurf. Nun sprang aber Macarena Aguilar in die Bresche und konnte mit zwei schönen Treffern ihr Team wieder nach vorn bringen. (20:19 – 46.Minute) Dortmund nahm die Auszeit – doch den Treffer danach setzte wieder der THC, durch Meike Schmelzer gingen die Gäste mit 21:19 in Führung. Carolin Schmele traf im Gegenzug. In die letzten zehn Minuten der Partie gingen beide Teams auf Augenhöhe, wobei der THC stets den ersten Treffer setzen konnte, der BVB aber die Antwort nicht schuldig blieb. (22:22 – 52.Min)

Alina Grijseels war es dann, die die moralisch wichtige 23:22 Führung für die Dortmunderinnen erzielen konnte. Nach der Auszeit durch Trainer Herbert Müller blieben den Gästen noch gut fünf Minuten um das Blatt noch ein letztes Mal zu wenden. Meike Schmelzer und Lydia Jakubisova sorgten mit ihren Treffern für das 24:23 aus Gästesicht nachdem Dinah Eckerle das Duell gegen die frei vom Kreis werfende Anne Müller gewonnen hatte. Auszeit BVB. Nun blieben den Gastgeberinnen noch 90 Sekunden, um den Gästesieg zu vereiteln. Als dann 11 Sekunden vor Schluss Harma van Kreij eine Zeitstrafe kassierte, schien die Partie gelaufen. Doch die zuletzt immer stärker werdende Alina Grijseels setzte den Schlusspunkt. Beim leistungsgerechten 24:24 nehmen die Gäste einen Achtungspunkt mit nach Thüringen. Der ist umso höher zu bewerten, da er von sieben Spielerinnen erkämpft wurde, die 60 Minuten ohne Wechselmöglichkeit auskommen mussten.

Bericht: Roman Knabe
Fotos: Franziska Braun

Stimmen zum Spiel:

Ildiko Barna: Barna (BVB) : Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft. Wir hatten nichts zu verlieren. Die Mannschaft hat gekämpft. Ich habe meine Mannschaft gewarnt, nach dem starken Spiel des THC mit dem kleinen Kader gegen Leverkusen. Ich denke, mit dem Ergebnis kann man zufrieden sein.

Herbert Müller (THC): Wir haben heute ein fantastisches Kampfspiel gesehen, von der ersten bis zur letzten Minute. Wenn jemals die Floskel gilt, dass erst nach 60 Minuten ein Spiel vorbei ist, so war das heute. Ich denke, eine Minute vor Schluss, als die Zeitstrafe kam, war der Kuchen eigentlich gegessen. Da muss man nach hinten spielen, da muss der Ball geprellt werden, da kann man den Ball nicht mehr hergeben. Aber so ist eben Sport. Ich denke, wir hatten früher schon die Chance, bei sehr klaren Chancen die wir reinbringen müssen, den Sack zuzumachen, aber so ist das Spiel spannend geblieben. Handballherz was willst du mehr, wir sind glücklich, die Zuschauer sind glücklich. Wir sind hier mit sieben Hanseln hergekommen und sind glücklich, den Punkt mitgenommen zu haben.

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