Zum Kinderrechtetag erwarten der Deutsche Kinderschutzbund Thüringen und die Schirmherrin Bürgermeisterin Tamara Thierbach über 220 Kinder der Grundschule am Schwemmbach auf dem Petersberg in Erfurt.
„Kinder sind unschlagbar!“ ist das Motto für den Kinderrechtetag, denn Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Aber das ist nur ein Recht aus der UN Kinderrechtskonvention. Uns ist es wichtig, dass Kinder über alle Kinderrechte Bescheid wissen, sagt Carsten Nöthling vom Deutschen Kinderschutzbund Thüringen. Dafür stark machen sich am 28.04.2017 die Mitarbeiter*innen vom Brennessel e.V., dem Familien-Zentrum am Anger, dem Kinderfreizeittreff HOPPLA, dem Kinder- und Jugendschutzdienst HAUT-NAH, dem Lernort Petersberg, dem Music College Erfurt e.V., der Offenen Arbeit Erfurt, dem PERSPEKTIV e.V., der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt und der Thüringer Polizei. An zwölf Stationen erfahren die Schüler und Schülerinnen Wissen über ihre Rechte.
Kaum jemand bestreitet heutzutage, dass Kinder Rechte haben. Doch wenn es um die Frage nach der Bekanntheit geht, eröffnet sich nach dem Kinderreport 2017 des Deutschen Kinderhilfswerks ein eher bescheidenes Bild, stellt Carsten Nöthling vom Deutschen Kinderschutzbund Thüringen fest. 30 Prozent der Kinder im Alter zwischen 10 und 11 Jahren hat noch nie etwas von den Kinderrechten gehört! Diese Zahl nimmt zwar mit steigendem Alter ab, aber demgegenüber wächst die Zahl derer, die sich damit gut auskennen nicht.
Und auch von den Erwachsenen kennen circa 70 Prozent die Kinderrechte nur vom Namen her! Dass sie sich gut auskennen, sagen nur circa 15 Prozent. Vielleicht kommt daher die häufige Bemerkung Erwachsener, wenn es um Kinderrechte geht, dass Kinder auch Pflichten haben. „Sie verstehen leider nicht, dass es sich hierbei um Völkerrecht handelt und, dass gegenüber dem Recht hier nicht die Pflicht steht“, so Carsten Nöthling.
„Wir wollen unsere Kinder in dieser Hinsicht stärken und beteiligen uns am Kinderrechtetag“, sagt Sabine Neugebauer, Lehrerin und Fachleiterin Ethik der Schule. „Kinder, die ihre Rechte kennen, gehen einfach selbstbewusster durchs Leben.“ Schon seit Februar beschäftigen sich die Schüler und Schülerinnen mit diesem Thema. Nun blicken sie gespannt dem Kinderrechtetag entgegen, denn sie kennen sich auf dem Gebiet der Kinderrechte bereits sehr gut aus. Dies beweist auch der mit zahlreichen Meinungen und kreativen Ideen gefüllte Kinderrechtekoffer mit auf anschauliche Weise.
Dieser wird um 12.15 Uhr an die Schirmherrin des Tages, Bürgermeisterin Tamara Thierbach, überreicht. Im Erfurter Rathaus erinnert sein Inhalt dann im Spätsommer Politiker daran, bei ihren Entscheidungen die Rechte der Jüngsten in der Gesellschaft mehr zu berücksichtigen. Zudem steigen am Ende der Großveranstaltung Luftballons mit Wünschen und Sorgen der Kinder in den Erfurter Himmel. Die anhängenden Kärtchen sollen die Finder erinnern, die Kinderrechte mehr zu achten.
Die Schüler und Schülerinnen der Grundschule am Schwemmbach erfahren zum Kinderrechtetag auf dem Petersberg Wissenswertes über ihre Rechte wie freie Meinungsäußerung, Bildung, Gesundheit und gewaltfreie Erziehung. Natürlich geht es auch um ihre Gefühle und den Umgang damit, es gibt eine Kinderrechte-Rallye, die Geschichte vom großen und kleinen NEIN, wo und wie Kinder Hilfe bspw. durch die Polizei bekommen können und Spiel und Bewegung.
Die beteiligten Vereine sind der Meinung, dass die Kinderrechte immer noch zu wenig bekannt sind und mehr Beachtung brauchen. „Daher wird gefordert, die Kinderrechte in der Thüringer Verfassung aufzunehmen“, sagt Carsten Nöthling. Jeder Tag muss ein Tag der Kinderrechte sein. Der Internationale Tag für gewaltfreie Erziehung, da sind sich die Veranstalter einig, bringt diese Problematik zu Recht regelmäßig wieder ins öffentliche Bewusstsein.
Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Jugendamt Erfurt, Lokaler Aktionsplpan, die Firma Helling Gasvertrieb Praxair und dem Sagasser Getränke Fachmarkt aus Erfurt.
