Junggesellenabschied

Rauf, runter und rüber: Einmal ab zum Junggesellenabschied, bitte!

9. Januar 2017
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Nicht dass Erfurt für einen Junggesellenabschied nichts zu bieten hätte: Aber nach der x-ten letzten Party vor der Ehe eines Freundes in der Krämerstadt sind auch die letzten Aktivitäten in und um Erfurt herum wenigstens einmal ausprobiert und für mehr oder weniger gut befunden worden. Nun muss also mal was Neues her – und das am besten in einer anderen Stadt.

Die Frage, die sich stellt, ist halt nur: Wo?

Wir stellen vier Ziele vor, die sich für einen Junggesellenabschied lohnen: eines im Norden, eines im Osten, eines im Süden und eines im Westen. Jede der vier Städte hat dabei etwas besonderes zu bieten.

Ab gen Norden: Hamburg und die Reeperbahn

Entfernung Erfurt-Hamburg: 400 Kilometer

Allein schon St. Pauli und die legendäre Herbertstraße besitzen ausreichend Anziehungskraft für einen Junggesellenabschied. Die sündige Meile Reeperbahn mit ihren roten Lichtern ist gut genug für reichlich Legenden – jenen, die bereits geschrieben oder zumindest erdacht wurden, und jenen, die es noch zu bilden gilt.

Für erstere gibt es bereits ein lohnenswertes Angebot. Bekannte Gesichter der Hamburger Rotlichtszene wie Lilo Wanders („Wa(h)re Liebe“) und Olivia Jones (Travestie-Star) laden Besucher ein zu einem amüsanten, informativen und definitiv nicht sündenfreien Rundgang durch ihr Viertel – so manche Episode inklusive.

Danach können Junggesellen-Gruppen dann selbst eintauchen ins wilde Treiben in den Bars, Kneipen und Nachtclubs. Und sich fühlen wie im Hans-Albers-Klassiker „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“…

Ab gen Osten: Prag und viel Action 

Entfernung Erfurt-Prag: 360 Kilometer

Tschechiens Hauptstadt liegt zwar weit hinter der Grenze, aber doch von den vier vorgestellten Städten am nächsten an Erfurt dran. Unter Europas jungen Männern zählt sie zu den beliebtesten Zielen für den Junggesellenabschied, was nicht nur mit den recht günstigen Preisen und dem tschechischen Bier zu erklären ist. Vielmehr lockt Prag vor allem mit einem Überangebot an Action-Aktivitäten, die es so nur selten anderswo und im Grunde auch nur in Osteuropa gibt.

Das Harmloseste sind dabei tatsächlich noch die Tour durch die Atombunker der Region, die als Reliquien vom längst vergangenen Kalten Krieg zeugen, und die eher lustigen als martialischen Fahrten auf kleinen Minipanzern. Deutlicher wird es dann an den Schießständen, von denen es in Prag und Umgebung gleich mehrere gibt. Zur Auswahl steht das gesamte Arsenal der früheren tschechischen Geheimdienstpalette ebenso wie die obligatorische Kalaschnikow. Sind die Kugeln verschossen, kann man es noch bunter treiben: mit einer Fahrt im (großen) Panzer oder – ganz ausgefallen – einem Flug im Militärjet.

Ab gen Süden: München und die Biergärten

Entfernung Erfurt-München: 400 Kilometer

Da lässt man es in Süddeutschland doch deutlich ruhiger und gemütlicher angehen. München wartet mit rund 1000 Biergärten auf, die sich über die gesamte Stadt verteilen. Im Sommer führt also kein Weg an einem frischen Weißbier auf einer der Bierbänke vorbei.

Besonders beliebt sind die Biergärten im Englischen Garten, in denen zum Teil mehrere hundert Gäste Platz finden. Getoppt wird das Ganze sogar noch vom berühmten Biergarten am Chinesischen Turm, der gleich 7000 Plätze bietet. Da wird es doch glatt zur Herausforderung, keinen Platz mehr zu finden.

Ab gen Westen: Köln und der Frohsinn

Entfernung Erfurt-Köln: 370 Kilometer

Gefühlt am nächsten an Erfurt – menschlich wie auch geografisch – liegt Köln, die inoffizielle deutsche Hauptstadt in Sachen Junggesellenabschiede. Hier ziehen vor allem samstags unzählige bunt verkleidete Grüppchen mit Bauchläden und allem drum und dran durch die Innenstadt und erinnern so auch ein wenig an die Karnevalstradition, die Köln zum Ort des Frohsinns macht.

Einer ausgelassenen Partynacht in Köln steht somit definitiv nichts entgegen. In den Kneipen und Brauhäusern in der Altstadt servieren die Kölner mal fröhlich und mal überbetont grimmig die kleinen Kölsch-Gläser, während auf den Kölner „Ringen“, dem Partyzentrum der Stadt, so langsam die Nacht eingeläutet wird, in der dann auf den Dancefloors die Post abgeht. Und zwar bis zu den ersten Sonnenstrahlen.