Dr. Nadine Neute

Vorgestellt: Dr. Nadine Neute bringt Ordnung ins Datenwirrwarr

19. März 2019
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Daten, Daten, Daten. Und noch mehr Daten. Jede Art von Forschung produziert Daten. Sie müssen, erfasst, bearbeitet, gespeichert, dokumentiert und natürlich auch wiedergefunden werden, um sie weiter nutzen und verarbeiten zu können. Und dann ist da auch noch der Datenschutz, der Regeln dafür vorgibt, was wann wie und wo überhaupt erfasst und gespeichert werden darf. Mit „Zettelwirtschaft“ ist darüber schon längst nicht mehr Herr zu werden. Es braucht Informationstechnik und vor allem (Infra-)Struktur. Und jemanden, der sich damit auskennt. Dr. Nadine Neute ist genau so „jemand“.

Seit Anfang Februar ist sie an der Universität Erfurt mit dem Forschungsdatenmanagement betraut – einer Aufgabe, die immer mehr an Bedeutung gewinnt und doch vielerorts noch in den „Kinderschuhen“ steckt. Um das zu ändern, hat das Land Thüringen aus seinem Struktur- und Innovationsfond Mittel bereitgestellt und das Thüringer Koordinationsnetzwerk Forschungsdatenmanagement ins Leben gerufen. Darin zusammengeschlossen – und kofinanziert von den Hochschulen – sind Fachleute wie Nadine Neute, die an der Uni Erfurt übrigens kein ganz neues Gesicht ist. Die 39-Jährige war bereits von 2016 bis 2018 als wissenschaftliche Volontärin in der Universitätsbibliothek tätig. Das Wissenschaftsmanagement hat sie spätestens seitdem fest im Visier.

„Ich bin sehr froh, dass ich die Gelegenheit bekommen habe, das Forschungsdatenmanagement an der Universität Erfurt mit aufzubauen“, erklärt die gebürtige Mindenerin. „Und mit meiner Kollegin, Dr. Katrin Ott, die hier für den Bereich Digital Humanities zuständig ist und mit der ich in der Bibliothek ein Büro teile, habe ich eine wunderbare ‚Sparringspartnerin‘ gefunden. Denn die beiden Aufgabenbereiche haben viele Schnittstellen und ergänzen sich in vielerlei Hinsicht. Die ‚Andockung‘ an die Bibliothek ist dabei durchaus clever; immerhin sind Bibliotheken sehr nah dran, wenn es um die Erfassung, Erschließung, Präsentation, Nachweisführung und Archivierung von Daten und Dokumenten jedweder Art geht.“

Aktuell ist Nadine Neute auf dem Campus unterwegs, um möglichst viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kennenzulernen, ihre Bedarfe in Erfahrung zu bringen und zu schauen, wie sie sie künftig beim Datenmanagement unterstützen kann. „Ich höre jetzt vor allem erst einmal zu und schaue, wer sich bei uns mit dem Thema schon beschäftigt. Parallel dazu trage ich zusammen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es an der Uni schon gibt, und wie sie sich sinnvoll und ansprechend kommunizieren und einsetzen lassen. Daraus werden wir dann ein Konzept entwickeln, mit dem wir für die Zukunft gut aufgestellt sind. Mittelfristig soll es auch Schulungsangebote für (Nachwuchs-)Wissenschaftler geben. Da viele Forschungsförderer heutzutage Datenmanagementpläne verlangen, biete ich entsprechende Beratungsdienstleistungen an und unterstütze so bei der Erstellung von Förderanträgen. Denn auch da geht heute nichts mehr ohne eine gute Vorbereitung hinsichtlich des Datenmanagements. Und nicht zuletzt kann meine Arbeit natürlich auch dazu beitragen, durch gewissenhafte Dokumentation Plagiatsfälle zu reduzieren.“

Vieles von dem, was Nadine Neute in den Gesprächen mit den Forscherinnen und Forschern hört, ist ihr bereits aus ihrer eigenen wissenschaftlichen Arbeit vertraut – aus ihrem Studium in Tübingen, das Wirtschaft, Politologie und Sprachen miteinander verband und in dem sie selbst quantitative Forschung betrieben hat, aus der Arbeit an ihrer Dissertation an der TU Ilmenau zum Thema Netzneutralität, aber auch aus Praktika wie dem am Scottish Council for Development and Industry (SCDI) in Edinburgh. „Insofern kann ich mich sehr gut in die Forscherinnen und Forscher hineinversetzen“, sagt die 39-Jährige. Warum sie von der eigenen Wissenschaft zum Wissenschaftsmanagement umgesattelt hat? Nadine Neute lacht: „Wie das manchmal so ist – mir kam einfach das Leben dazwischen.“ Meint: Während ihrer Promotion, lernte sie – beim Capoeira – ihren Mann kennen, es kamen vier Kinder und die Herausforderung, Forschung und Familie unter einen Hut zu bringen. Indessen wuchs der Gedanke, dass es auch in Wissenschaftsnähe spannende Aufgaben gibt. Und so kam es schließlich, dass sie sich um das Volontariat in der Erfurter Unibibliothek bewarb und jetzt im Anschluss bibliothekarisches Know-how und fachwissenschaftliche Expertise mit den Herausforderungen eines Forschungsdatenmanagements verbinden kann.

Nadine Neute hat sich viel vorgenommen: Im Juni beispielsweise will sich die Uni Erfurt an den „Thüringer Datentagen“ des Koordinationsnetzwerks Forschungsdatenmanagement beteiligen –  Arbeitstitel: „Forschungsdatenmanagement – eine Kernkompetenz der Geisteswissenschaft“. Dafür muss ein Programm auf die Beine gestellt, Referenten müssen gebucht, Podiumsteilnehmer gewonnen werden. Ein schwungvoller Start ist der neuen Kollegin jedenfalls sicher. Aber mit Schwung kennt sie sich ohnehin aus – als leidenschaftliche Schottisch-Tänzerin. „Tanzen ist einfach Lebensfreude und eine wunderbare Art, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Und Letzteres ist ja auch das Schöne an meiner Arbeit. Deshalb freue ich mich sehr über meine neuen Aufgaben und auf neue Begegnungen, mein Bürotür steht jedem offen…“

Weitere Informationen / Kontakt:
Dr. Nadine Neute
Tel.: +49 361 737-5707
E-Mail: nadine.neute@uni-erfurt.de

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Quelle: https://aktuell.uni-erfurt.de/2019/03/19/%EF%BB%BFvorgestellt-dr-nadine-neute-bringt-ordnung-ins-datenwirrwarr/