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10 Jahre Stadtforschung an der FH Erfurt

4. Juli 2018
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Das ISP – Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der FH Erfurt feiert Jubiläum und blickt auf ein Jahrzehnt inter- und transdisziplinäre Forschung im Bereich Wohnen und Stadtentwicklung zurück.

Mit Zukunftsworkshop, Fachvorträgen und Diskussionsrunde feiert das Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt (kurz: ISP) am Mittwoch dem 4. Juli sein zehnjähriges Bestehen.

Seit der Gründung im Sommer 2008 forscht das Institut unter Leitung von Professorin Heidi Sinning zu aktuellen Herausforderungen des Wohnens und der Stadtentwicklung.
In über 20 Forschungsprojekten warb das ISP rund 2,5 Millionen Euro Drittmittel für die FH Erfurt ein, gibt eine online verfügbare Schriftenreihe heraus und hat mit über 80 Partnern aus Wissenschaft und Praxis zusammengearbeitet. „Die Forschung ist ein Gemeinschaftswerk“, so Heidi Sinning. „Diese Arbeit gelingt nur mit einem engagierten Forschungsteam und einer gut organisierten Verwaltung der Hochschule, welche die Forschungsarbeit unterstützt“. Die Fördermittel stammen vor allem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bundesbauministerium, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und weiteren Stiftungen, wie der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung, der Schwäbisch Hall Stiftung oder der IKEA-Stiftung.

„Das ISP hat sich als Quelle für Innovation an der FH Erfurt etabliert. Das Institut gibt dabei wichtige Impulse für den Forschungsschwerpunkt Nachhaltiges Planen und Bauen, Landnutzungs- und Ressourcenmanagement der Hochschule und entwickelt diesen nachhaltig weiter“, unterstreicht Professor Volker Zerbe, Rektor der FH Erfurt, die Arbeit des ISP.

Im Mittelpunkt der bundesweiten und zum Teil internationalen Forschungen stehen insbesondere Themen an der Schnittstelle von Wohnen und Stadtentwicklung, die bundesweit hohe Aufmerksamkeit haben, so beispielsweise Sharing in der Wohnungswirtschaft. Dahinter steht die Frage, wie die Wohnungswirtschaft durch neue Formen des Teilens, Tauschens und Leihens mehr Wohnqualität, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit erreichen kann. Eine bundesweite Befragung aller Wohnungsunternehmen zeigte erstmalig, welche Angebote die Wohnungsunternehmen bereits bereithalten und wo zukünftig Bedarf besteht.

Kommunale Wohnungsunternehmen und Wohnungsgenossenschaften sind dabei die Trendsetter. Sie werfen zunehmend den Blick auch auf das Quartier, wenn es um Themen geht, wie Car-Sharing für ihre Mieter, Sozial- und Quartiersmanagement, Gemeinschaftsräume und -angebote für Freizeit, Sport und Gärtnern.
Positive Wirkungen für Wohnungswirtschaft und Stadtentwicklung sind ein besseres Image, gestärkte Nachbarschaften und geringere Kosten.

Auch bei dem Thema Wohnen im Alter und altersgerechte Wohnquartiere hat die Forschung des ISP frühzeitig aufgezeigt, dass die wachsende Bevölkerungsgruppe der Älteren nach ihren Wohnbedarfen mehr zu unterscheiden ist. So sind für eine bedarfsorientierte Planung Einkommen und Gesundheitseinschränkungen wichtigere Aspekte als das tatsächliche Alter.
Qualitätsanforderungen des altengerechten Bauens und Wohnens haben in den letzten Jahren zwar Eingang in die Standards der Baubranche gefunden, doch hört die Barrierefreiheit oft genug noch an der Haustür auf. Hier ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltungen und Investoren oder Bauträgern notwendig, um zu altersgerechten Quartieren zu kommen. Der Handlungsbedarf ist nach wie vor groß.
Bezahlbare Wohnqualitäten in Plattenbausiedlungen, Energieeffizienz im Gebäude und Quartier und die Beteiligung der Bewohner waren weitere Themen der Forschung des ISP.

Aktuelle Forschungsthemen sind beispielsweise die 2. Sanierungswelle und das bezahlbare Wohnen, Klimaanpassung in Bezug auf Extremereignisse, wie Hitzewellen, Starkregen und Hochwasser, sowie die Zukunft sozial gemischter Stadtquartiere.

Um diese Herausforderungen der Zukunft und weitere Fragen geht es am 4. Juli nach einem feierlichen Empfang in einem Zukunftsworkshop mit Gästen aus Wissenschaft und Praxis sowie Fachkolleginnen und Fachkollegen der FH Erfurt.