Berg Fidel bleibt unbezwungen – Schwarz-Weiß-Erfurt

19. Dezember 2021
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Nach knapp vierwöchiger Zwangspause durfte Schwarz-Weiß Erfurt am vergangenen Freitag endlich wieder in der Bundesliga angreifen. Beim Auswärtsauftritt gegen den USC Münster gelang es jedoch nicht, den „Berg“ zu erklimmen und etwas Zählbares für das Punktekonto mitzunehmen.

Bereits am Donnerstag machte sich das Team auf den Weg nach Münster. Eine stressfreie Anreise sollte einer der Bausteine sein, um möglichst optimal in das Spiel gegen den Tabellenachten gehen zu können. Die Wochen zuvor hingegen verliefen unverschuldet weit unter Optimum, da diverse Corona-Fälle im Team zu Spielverlegungen führten, den Rhythmus komplett durcheinanderwirbelte und intensive Trainingseinheiten nahezu unmöglich machte. Erst in den letzten Tagen konnte Coach Konstantin Bitter wieder auf den kompletten Kader zurückgreifen, sukzessive die Belastung im Training steigern und auch wieder an spielerischen Elementen arbeiten. Was die Erfurterinnen tatsächlich würden abliefern können, war somit eine kleine Wundertüte.

Das merkte man dem Team auch direkt zu Beginn des ersten Satzes an. Unsaubere Annahmen und Fehlaufschläge auf Erfurter Seite ließen im ersten Satzdrittel die Münsteranerinnen stets mit zwei bis drei Punkten in Front sein. Allerdings berappelten sich die Bitter-Schützlinge zusehends und konnten sogar mit 18:17 in Führung gehen. Doch zu viele individuelle Fehler und eine unzureichende Durchschlagskraft im Angriff spielten dem Gegner in die Karten, zumal die Gastgeberinnen nun ein ums andere Mal über die Mitte die Ballwechsel für sich entschieden und den Satz mit 25:20 sicherten.

Der zweite Satz war nahezu ein Spiegelbild des ersten. Nach ausgeglichenem Beginn erarbeitete sich Münster wieder einen Drei-Punkte-Vorsprung. Insbesondere die Niederländerin Iris Scholten diktierte das Geschehen und sorgte mit viel Variabilität im Angriff für Aufsehen. Mit insgesamt 19 Punkten an diesem Abend bekam sie schlussendlich auch zurecht die Goldene MVP-Medaille. Nichtsdestotrotz steckten die Schwarz-Weißen zu keiner Zeit auf und drehten den Punktestand zum 17:15. Bis zum 19:18 schien es, als könnten die Erfurterinnen direkt den Satzausgleich erzielen. Jedoch ging nach diesem Zwischenhoch der Faden abermals verloren. Ungenauigkeiten in der Annahme erschwerten den Aufbau des Erfurter Spiels und Münster konnte das erfolgreich für sich nutzen sicherte sich auch den zweiten Satz mit 25:20.

Iris Scholten (Münster) und Rica Maase (Erfurt) waren die MVP´s der Begegnung.

Nach einer kurzen Pause legten Rica Maase & Co. im dritten Satz richtig gut los. Angetrieben von Kapitänin Antonia Stautz und Hillary Hurley gelang ein Lauf mit zwischenzeitlich vier Punkten Vorsprung. Die Erfurterinnen spielten trotz zwischenzeitlichem Ausgleich unbeirrt weiter und zogen auf 20:17 davon. Auch Erfurts Neue, Rachel Fara, die erst im Lauf der Woche zu Team gestoßen ist, konnte erste Akzente setzen. Beim 24:22 war der Satzgewinn zum Greifen nah. Er gelang nicht. Wie in den vorangegangenen Sätzen fehlte die letzte Konsequenz, um den Sack zuzumachen. Münster kam zurück und verwandelte nach gut 94 Minuten den Matchball zum 27:25.

Somit musste Schwarz-Weiß Erfurt mit leeren Händen die nächtliche Heimreise antreten. Allzu lange wird auf die Partie aber nicht zurückgeschaut werden können. Denn in den nächsten zwei Wochen sind mit NawaRo Straubing und VC Neuwied 77 direkte Tabellennachbarn zu Gast. Beide Spiele werden aufgrund der neuen Thüringer Corona-Verordnung leider ohne Zuschauer stattfinden müssen, so dass die Spiele nur per Live-Stream auf Sport 1 Extra verfolgt werden können. MaH, Fotos: Lukas Elkemann

 

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