Erbe
© Initiative „Mein Erbe tut Gutes“/Oliver Wiebe

Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage „Was bleibt?“

13. September 2017
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Vernissage mit Ministerpräsident Bodo Ramelow – Ausstellung mit Fotografien von Bettina Flitner im Kultur: Haus Dacheröden in Erfurt eröffnet

Erfurt, 8. September 2017 – Was bleibt von einem Leben, was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin? Eine wichtige Frage, die alle irgendwann betrifft. Mit der Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage ‚Was bleibt?‘“, die gestern in Anwesenheit von Ministerpräsident Bodo Ramelow im Kultur: Haus Dacheröden eröffnet wurde, möchte die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ zum Nachdenken über die Frage „Was bleibt?“ bewegen. Die Initiative hat elf Persönlichkeiten dafür gewonnen, ihre Gedanken zu dieser Frage zu teilen: Günter Grass, Egon Bahr, Margot Käßmann, Dieter Mann, Ulf Merbold, Reinhold Messner, Anne-Sophie Mutter, Christiane Nüsslein-Volhard, Friede Springer, Richard von Weizsäcker und Wim Wenders gewähren in der Ausstellung sehr persönliche Einblicke – dargestellt in Fotografien, Kurzfilmen und Textausschnitten aus den Gesprächen.

Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, sagte bei der Eröffnung der Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum“ im Kultur:Haus Dacheröden: „Immer mehr Menschen haben den Wunsch, etwas an die nächste Generation weiterzugeben, was ihnen im Leben wichtig war und entscheiden sich dazu, mit einem Teil ihres Erbes einen guten Zweck zu fördern. Das ist ein Beitrag für eine lebenswerte Gesellschaft, der außerdem den Zusammenhalt stärkt. Deshalb unterstütze ich gerne das Anliegen der Initiative ‚Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum‘ und der in ihr vereinten gemeinnützigen Organisationen und Stiftungen, die Menschen zum Nachdenken über die Frage ‚Was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin?‘ und über ihre Verantwortung in dieser Welt anzuregen.“

„Es freut mich sehr, dass diese inspirierende Ausstellung bedeutender Persönlichkeiten in unserem Haus Dacheröden gezeigt wird. Ich wünsche dieser Ausstellung viele Besucher und einen positiven Nachhall“, sagte Lena Walter, Hausherrin und Geschäftsführerin vom Kultur: Haus Dacheröden, bei der Begrüßung der Gäste. „Mit dem Angebot einer Werkstatt Kreatives Schreiben am 16. und 17. September im Rahmen dieser Ausstellung möchte das Festival ‚Erfurter Herbstlese‘ die Möglichkeit bieten, sich schreibend und ganz aktiv den Fragen ‚ Was bleibt von mir?‘, ‚Was möchte ich weitergeben?‘ zu nähern und sie zu reflektieren“, so Monika Rettig, Programmleiterin der Erfurter Herbstlese.

Was bleibt? – Diese Frage bewegt auch die mehrfach ausgezeichnete Fotografin Bettina Flitner, die die Prominenten im Auftrag der Initiative befragt und porträtiert hat: „Vielleicht bin ich deswegen Fotografin geworden. Das Fotografieren arbeitet gegen das Vergessen.“ Mit der Ausstellung möchte die Initiative „Mein Erbe tut Gutes“ einen öffentlichen Dialog anregen und Berührungsängste abbauen. Denn die Frage nach dem, was einmal bleiben soll, ist aktueller denn je. 3,1 Billionen Euro werden in Deutschland bis 2024 weitergegeben, rechnet das Deutsche Institut für Altersvorsorge in einer Studie. Gleichzeitig wächst die Zahl der Alleinstehenden und Kinderlosen.

„Immer mehr wollen mit ihrem Erbe auch etwas an die Gesellschaft zurückgeben, sie wollen Bleibendes schaffen, die eigenen Werte und Anliegen auch über den Tod hinaus wirken lassen“, erklärt Susanne Anger, Sprecherin der Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“, zur Ausstellungseröffnung. „Menschen denken nicht nur darüber nach, wem sie ihren Wohlstand hinterlassen möchten, sondern auch darüber, künftigen Generationen ein Geschenk zu machen und so in Erinnerung zu bleiben.“

Diesen Trend belegt auch die GfK-Studie „Gemeinnütziges Vererben in Deutschland“: Bereits jeder Zehnte der über 60-Jährigen kann sich vorstellen, einen Teil seines Nachlasses auch einem guten Zweck zukommen zu lassen, bei den Kinderlosen sogar jeder Dritte. Aus diesem Grund haben sich 23 gemeinnützige Organisationen und Stiftungen zur Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ zusammengeschlossen. Gemeinsames Ziel ist es, das Erbe für den guten Zweck stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken, potenzielle Erblasser zu informieren und sie bei der Gestaltung eines rechtsgültigen Testaments zu unterstützen. Mit einem Testament die eigenen Werte weiterleben lassen, das ist letztendlich auch eine Antwort auf die Frage „Was bleibt?“.

Die Ausstellung „Das Prinzip Apfelbaum. 11 Persönlichkeiten zur Frage ‚Was bleibt?‘“ ist bis zum 9. Oktober 2017 im Kultur: Haus Dacheröden, Anger 37, 99084 Erfurt, zu sehen. Geöffnet Montag bis Freitag 12.00 bis 17.00 Uhr, Samstag und Sonntag 10.00 bis 14.00 Uhr. Der Eintritt ist frei, Audioguides können kostenlos ausgeliehen werden. Das Buch zur Ausstellung mit allen Fotografien und den ausführlichen Gedanken aller elf Persönlichkeiten sowie das Hörbuch sind im Buchhandel erhältlich.