Das Unsichtbare sichtbar machen

21. Oktober 2012
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Der Kunst und Theologie ist es ein Anliegen, das Unsichtbare, das hinter dem Sichtbaren Liegende, das Hintergründige sowie das Abgründige, das Absolute und das Universelle sichtbar zu machen. Laut Bonaventura soll die Theologie „vom Sichtbaren zum Unsichtbaren“ vordringen, da alles Erschaffene den Schöpfer beleuchtet. Der Künstler Paul Klee schrieb: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Die Theologie kennt allerdings auch den Weg der Deutung des Sichtbaren durch das Unsichtbare.

Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen (*1947 Mönchengladbach) studierte Theologie, Kunstgeschichte und Volkskunde. 1991 Ernennung zum Domkapitular in Würzburg. Seit 1992 Direktor der Stiftung Kunstsammlung der Diözese Würzburg, seit 1998 Erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Kirchliche Museen und Schatzkammern.

Im Mittelpunkt der Ausstellung Tischgespräch mit Luther. Christliche Bilder in einer atheistischen Welt steht die paradox erscheinende Konjunktur religiöser Themen im atheistisch verfassten DDR-Staat. Die von Paul Kaiser und Kai Uwe Schierz kuratierte Ausstellung offenbart an repräsentativen Beispielen die Verschiedenheit der Intentionen, die zur Verarbeitung christlicher Motive und Stoffe führten, und die Vielfalt der Formen, die daraus resultierten. Mit fast 100 Werken der Malerei, Grafik und Skulptur – zumeist Leihgaben aus regionalen und überregionalen Sammlungen, aber auch aus dem Besitz des Angermuseums, sind prominente Vertreter der Kunst in der DDR in der Ausstellung präsent: wie Otto Dix, Werner Tübke, Wolfgang Mattheuer, Uwe Pfeifer, Bernhard Heisig, Nuria Quevedo, Harald Metzkes und Heinz Zander.