Der Puppenschnitzer von der Krämerbrücke

Der Puppenschnitzer von der Krämerbrücke

14. Januar 2020
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Wer die Werkstatt von Martin Gobsch betritt, findet sich in einer ganzen anderen Welt wieder. Eben noch im modernen Trubel der Erfurter Krämerbrücke gefangen, tut sich nur wenige Schritte weiter eine Holzschnitzerwerkstatt auf, wie sie auch von meinem Urgroßvater hätte betrieben werden können. In Regalen hängen Handmeißel, Schnitzmesser und Stechbeitel in allen Größen. Viel Platz ist nicht. 22 Quadratmeter fasst die kleine Werkstatt. Kaum ist man zur Tür herein, steht man schon fast am Werktisch. Manchmal muss ihn Martin Gobsch absperren, damit neugierige Besucher ihm nicht zu sehr „auf die Pelle rücken“. Dennoch freut er sich über Gäste. Schließlich betreibt er eine Schauwerkstatt und möchte die Besucher für das alte Handwerk begeistern, das nur noch wenige beherrschen.

Nur ein Radio kündet von der modernen Zeit, die wenige Schritte vor seiner Tür auf der Erfurter Krämerbrücke stattfindet. Traumhaft schöne, großformatige Skizzen hängen an einer Wäscheleine von der Decke, denn Martin Gobsch kann nicht nur schnitzen, sondern auch zeichnen. Und wie. Eigentlich müsste er Bücher illustrieren, finden wir, als wir ihn besuchen. „Schöne Idee, aber dafür bin ich zu langsam“, sagt er mit leicht schmerzhaftem Lächeln. Was man nicht glauben mag, schaut man in die Gesichter seiner Bleistiftzeichnungen. Sie könnten aus Ludwig Bechsteins Märchenbüchern entsprungen sein. Da sind die Entwürfe seiner bösen Königin, die im Schaufenster lockt, oder der Wassermann, den er für eine Marionettenoper baut.


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