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Der unendliche Holzschnitt: Erfurter Kunstverein zeigt Werke von Gabriela Jolowicz in der Kunsthalle

13. Juni 2025
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Am Samstag, den 14. Juni um 18:00 Uhr eröffnet in der Kunsthalle Erfurt die Ausstellung „Gabriela Jolowicz. Der unendliche Holzschnitt“. Die Sonderschau des Erfurter Kunstvereins wird hier vom 15. Juni bis 17. August gezeigt. Im Rahmen der Ausstellung bieten die Kuratoren zu bestimmten Terminen fünf kostenfreie Führungen an. Zudem findet mittwochs an drei Tagen eine „Kunstpause am Mittag“ jeweils um 12:00 Uhr statt. Innerhalb von 15 Minuten wird hier ein bestimmtes Werk näher vorgestellt. Eine Teilnahme ist ebenfalls kostenlos möglich.

Parallel zu zwei aktuell laufenden Ausstellungen, in denen unter anderem das Medium Holzschnitt präsentiert wird, zeigt der EKV eine weitere Position dieses klassischen Hochdruckverfahrens.

Die „Künstlerischen Drucktechniken des Hochdrucks, Tiefdrucks, Flachdrucks, Durchdrucks und deren Mischformen“ sind mit Beschluss der Deutschen UNESCO-Kommission im März 2018 in das Bundesweite

Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden – ein Grund mehr sich dieser Technik bei verschiedenen künstlerischen Ansätzen anzunehmen.

Gabriela Jolowicz widmet sich einer der ältesten Methoden der Bildreproduktion: dem Holzschnitt. Er wird von ihr stilistisch und motivisch in eine zeitgemäße Bildsprache transformiert. Dabei beschränkt sie sich

ausschließlich auf Schwarzweiß, was ihren Arbeiten eine zeitlose Qualität verleiht. Durch das Experimentieren mit populären zeitgenössischen Medien und Quellen, insbesondere den Einflüssen von Comic und Graphic Novel, gelingt es Gabriela Jolowicz, Tradition und Moderne zu verbinden und am Puls der Zeit zu sein.

In ihren Arbeiten spiegelt sich die unmittelbare Umwelt der Künstlerin wider, zugleich sind diese mittelformatigen Blätter Zitate unser aller Lebenswirklichkeit. Sie hält wie eine Chronistin flüchtige Szenen

aus dem Alltagsleben fest, wie sie millionenfach als Handyfotos aufgenommen und in sozialen Medien geteilt werden. Diese Motive verdichtet sie zu Allover-Tableaus, die die Grenze zwischen Realität und Fantasie verwischen. Damit sind ihre Arbeiten nicht nur eine Hommage an die Tradition des Holzschnitts, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit unserer heutigen Bildkultur.

Die zeitaufwendige Technik des Holzschnitts bietet Gabriela Jolowicz die Möglichkeit, Ideen aus dem riesigen Informationsstrom zu filtern, den wir täglich erleben. Diese bewusste Auseinandersetzung mit der Materie

und der intensive Prozess des Schaffens fließt in diese Grafiken ein und lässen sie zu wahren Seh- und Entdeckungserlebnissen werden.

In der Ausstellung werden mehr als 70 ausgewählte Werke von Gabriela Jolowicz präsentiert, die die Themenvielfalt und Komplexität ihrer künstlerischen Praxis verdeutlichen. Die Besuchenden haben die Gelegenheit, in die Welt der Künstlerin und den Detailreichtum ihrer Blätter einzutauchen – beginnend am Morgen und endend am Abend, so die Erzählung der Präsentation.

Eine Ausstellung des Erfurter Kunstvereins mit der Kunsthalle Erfurt.

 

Programm Vernissage

Eröffnung: 14.06.2025, 18:00 Uhr

Begrüßung: Susanne Knorr, Vorsitzende Erfurter Kunstverein

Einführung: Kai Uwe Schierz, Mitglied des Vorstandes

Zur Künstlerin

Gabriela Jolowicz (*1978, Salzgitter) studierte u. a. in der Illustrations-Klasse an der Hochschule für Grafik- und Buchkunst (HGB) in Leipzig. Nach ihrem Abschluss als Meisterschülerin übernahm sie Lehraufträge an der Universität der Künste Berlin, der HGB und der Hochschule für Künste in Bremen. Sie realisierte mehrere Buchprojekte. Ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt hat Gabriela Jolowicz in Berlin.

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