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Dezernat für Kultur und Stadtentwicklung unterstützt Initiative zur Ehrung von Wolfgang Nossen

22. Februar 2021
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Die Initiative aus der Erfurter Bürgerschaft, den langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Wolfgang Nossen (1931–2019), durch die Benennung eines Weges zu ehren, wird durch das Dezernat für Kultur und Stadtentwicklung nachdrücklich unterstützt.

Dr. Tobias J. Knoblich, Beigeordneter für Kultur und Stadtentwicklung: “Ich werbe für diese gute Idee, da sie dazu beiträgt, der einstigen Tilgung jüdischer Mitbürger aus dem Gedächtnis der Stadt entgegenzuwirken. Die Benennung eines Platzes nach dem ersten Vorsitzenden der Landesgemeinde nach 1945, Max Cars, im Jahr 2014 war ein wichtiger, nicht nur symbolischer Schritt. Wolfgang Nossen hat es unbedingt verdient, auch im Stadtbild verankert zu werden. Ich erinnere mich noch gut an das erste Gespräch mit ihm, als ich 2011 nach Erfurt kam. Er wollte genau wissen, welche Rolle für mich die jüdische Geschichte, aber auch das aktuelle jüdische Leben spielt. Dann erzählte er mir aus seinem sehr bewegten Leben und zeigte mir eindringlich auf, welche Ereignisse sein Engagement trugen. Das Miterleben des Pogroms 1938 spielte dabei freilich eine entscheidende Rolle. Er hat viel zum Wachstum der Jüdischen Gemeinde beigetragen, aber auch zur Verständigung über ein Zusammenleben nach dem Genozid. Seine unbedingte, fordernde Art bleibt mir unvergesslich; das Leben hatte ihn zu einem Menschen geformt, dessen positivem Einfluss man nicht entgehen konnte. Mögen nicht nur die Audioquellen ihn lebendig halten, sondern auch die Ehre einer Straßenbenennung.”

Über lange Jahre hat Wolfgang Nossen als Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen das gesellschaftliche Leben in der Stadt Erfurt und weit darüber hinaus geprägt, war mit seinem wachen, kritischen Geist stets präsent und ein wertvoller Partner, besonders bei der Entwicklung und Etablierung der Stätten Jüdischen Lebens in der Stadt Erfurt sowie dem langwierigen Welterbe-Prozess. Es ist daher sinnfällig und gut, gerade jetzt intensiv an ihn zu erinnern.

Daher unterstützt das Dezernat für Kultur und Stadtentwicklung sehr gerne die von Roland Büttner gestartete Initiative, zur Ehrung von Wolfgang Nossen einen bisher namenlosen Weg am Alten Jüdischen Friedhof in der thüringischen Landeshauptstadt nach Nossen zu benennen.


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