Ein Geburtstagskind reichte nicht

29. März 2012
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Die erfolgreichste Werferin für den THC war das 25-jährige Geburtstagskind Melinda Geiger mit elf Treffern. Für die Gäste aus Leipzig waren Maura Visser, Karolina Kudladz und Mette Ommundsen je sechsmal erfolgreich.

Der Thüringer HC hatte den Ausfall von Spielführerin Kerstin Wohlbold zu kompensieren. Bereits der erste Angriff des THC war von Erfolg gekrönt. Willemijn Karsten setzte sich durch und versenkte den Ball aus der Hüfte im gegnerischen Tor. Unter den Bedingungen, mit denen der THC in das Spiel ging kein unwichtiger Treffer, schaffte er doch Selbstvertrauen. Maik e März setze mit der ersten Parade gleich noch einen drauf. Der HCL, in Bestbesetzung angereist, hielt den ersten Angriffen des THC stand und ging mit 2:1 in Führung. Umso wichtiger der Ausgleichtreffer von Petra Popluharova in der 7. Minute. Dass es kein leichtes Spiel werden würde, war klar. Denn neben der Regieführerin beim THC fehlte auch Nadja Nadgornajas Torgefahr aus der zweiten Reihe . Der HC Leipzig setzte sich nun auf 4:2 ab. Beim Gastgeber fehlte in dieser Phase die Sicherheit in den Aktionen und überhastete Abschlüsse führten nicht zum Erfolg. Geburtstagskind Melinda Geiger zeigte mit einem gewaltigen Wurf aus dem Rückraum (3:5 – 10. Minute), dass man sich nicht aufgibt. Danick Snelder verkürzte nun weiter.

Mit einem weiteren präzise geworfenen Ball aus dem Rückraum glich Geiger aus und schaffte im nächsten Angriff die Führung (6:5. 15. Minute). Leipzig, in die Favoritenrolle gepresst, hielt den THC an der kurzen Leine u nd nutzte jede noch so kleine Schwäche. Melinda Geiger lief zu Hochform auf. Sie war es, die im entscheidenden Moment die Übersicht behielt und die Nerven zum Abschluss hatte. Sie sorgte mit dafür, dass sich jetzt die Nervosität legte und das Zusammenspiel funktionierte besser. Willemijn Karsten – heute mit viel Übersicht und Ballsicherheit – legte auf Danick Snelder ab – Tor zum (10:9 – 21. Minute). Katrin Engel konnte die Chance vom 7m-Punkt, mit zwei Toren vorzulegen nicht nutzen – ihr Wurf prallte vom Torpfosten zurück. Der HCL blieb jetzt dran und bestrafte die jetzt auftretenden Fehler im THC-Angriff. Mit einem Strafwurf zum 13:14 ging der HCL in dieser Phase wieder in Führung und erzielte mit seinen Aktionen eine leichte Überlegenheit. Beim THC wurde überhastet abgeschlossen – Leipzig nutzte dies eiskalt aus und zog nun mit zwei Toren davon (13:15 – 29. Minute). Bis hierhin hatte der THC den Ausfall seiner beiden Leistungsträger gut weggesteckt. Mit 13:15 ging es in die Halbzeitpause.

Den ersten Treffer nach der Pause erzielten die Gäste und bauten ihre Führung auf 16:13 aus. Katrin Engel, schön auf Rechtsaußen freigespielt, scheiterte an Katja Schülke. Leipzig brachte jetzt Ania Rösler auf der Regieposition und machte weiter Druck während beim THC Petra Popluharova auf die Strafbank musste. Die Gastgeberinnen versuchten sich jetzt mehr in Einzelaktionen die nicht von Erfolg gekrönt waren. Den Leipzigerinnen gelang es jetzt den Vorsprung auf 19:13 auszubauen. Melinda Geiger scheiterte mit einem Heber an Katja Schülke. Zwei Aktionen hielten die Hoffnung auf den Rängen aufrecht – zwei Treffer von Idalina Borges Mesquita und ein gehaltener Hundertprozenter von Maike März verringerten die Differenz wieder auf fünf Tore.

Aber jetzt war der Kraftverschleiß bei den Müller-Schützlingen nicht mehr zu übersehen. Zwei Leipziger Konter brachten wieder den alten Abstand. (16:22 – 45. Minute) Jetzt hatte auch Katja Schülke sich besser auf die Würfe von Melinda Geiger eingestellt und von der Regieposition, im Wechsel Uli Jahn und Dagmar Stuparikova, kamen zu wenig Impulse. In der THC-Abwehr wurde weiterhin mit viel Laufarbeit verteidigt und der ein- oder andere Ballgewinn brachte nochmal die Chance zur Ergebnisverkürzung. Geigers Kraftakt im Konter und ein gelungener Hüftwurf von Willemijn Karsten brachten den THC weiter heran (19:23 – 51. Minute). Aber den druckvolleren Handball, mit immer wieder frischen Kräften von der Bank, zeigten die Leipzigerinnen. So schraubten sie bis zur 55.Minute das Ergebnis auf 26:19 und hatten damit die Partie vorentschieden. Das änderte auch ein super Sprungwurf“hammer“ von Melinda Geiger nicht mehr – ebenso wenig wie die tolle Parade von Maike März gegen die frei vor ihr abschließende Natalie Augsburg. Alle im Team stemmten sich gegen die drohende Zehn-Tore-Niederlage. Und zwei tolle Hämmer von Melinda Geiger waren dann auch genug.

Mit dem Schlusspfiff setzte Mette Ommundsen den Schlusspunkt zum 32:23 Sieg der Gäste, die sich schon am Wochenende im Halbfinale des Europäischen Cup-Wettbewerbes mit Viborg HK messen müssen. Die THC-Damen beenden mit einer guten kämpferischen Leistung eine Serie von Siegen gegen die Leipziger Damen – stark geschwächt hatten sie gegen das aktuell international erfolgreichste deutsche Team keine Chance.

Stimmen zum Spiel:
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Stefan Madsen (HCL): Ich bin wahnsinnig zufrieden, dass wir heute hier so gewinnen konnten. Ich denke, wir haben ein richtig gutes Spiel gesehen. Einige Probleme hatten wir in der ersten Halbzeit mit Melinda Geiger, die ein sehr starkes Spiel gemacht hat.

Herbert Müller (THC): Der Leipziger Sieg geht auch in dieser Höhe voll in Ordnung. Kompliment an mein e Spielerinnen, die trotz der gesundheitlichen Probleme alles gegeben haben. Solange die Kraft gereicht hat, konnten wir erfolgreich dagegen halten. In der ersten Hälfte war vor allem Melinda Geiger mit ihrer Rückraumdynamik ganz stark. Wir wünschen dem HCL gegen Viborg ein gutes Spiel und das Erreichen des Finales.

Statistik:
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Thüringer HC: Maike März, Dinah Eckerle; Katrin Schröder, Nora Reiche, Willemaijn Karsten (3), Danick Snelder (3), Petra Popluharova (1), Katrin Engel (2/1), Dagmar Stuparicova (1), Idalina Borges-Mesquita (2), Melinda Geiger (11/2).

HC Leipzig: Katja Schülke, Julia Plöger; Rannveig Haugen, Maura Visser (6), Louise Lyksborg (2), Natalie Augsburg (5), Anne Müller (1), Luisa Schulze, Ania Rösler (1), Anne Hubinger(1), Alexandra Mazzucco, Karolina Kudladz (6) Mette Ommundsen (6/1), Saskia Lang (4).

Zeitstrafen: 3 – 3.

Siebenmeter: 5/3 – 5/4 .

Schiedsrichter: Matthias Brauer (Hamburg) / Kay Holm (Hagen).

Zuschauer: 1080.

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