Eine Hand fest an der Meisterschale

8. Mai 2011
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In einem temporeichen und fairen ersten Finalspiel um die Deutsche Meisterschaft, das über 60 Minuten eine Werbung für den deutschen Frauenhandball war, besiegte der Thüringer HC den gastgebenden Buxtehuder SV mit 34:29 (14:14). Erfolgreichste Werferinnen für den THC waren Katrin Engel (11) und Idalina Borges-Mesquita (8) und für den Gastgeber die “Spielerin des Tages” Steffi Melbeck (11).
 
Der Thüringer HC hat sich mit diesem Auswärtserfolg eine glänzende Ausgangsposition für das in einer Woche stattfindende entscheidende Spiel um die deutsche Meisterschaft verschafft. Die 1650 Zuschauer in der ausverkauften Halle Nord sahen dabei über weite Strecken der Begegnung ein ausgeglichenes und temporeiches Spiel. Bereits im ersten Abschnitt wogte das Spiel ständig hin und her. Die Führungen wechselten häufig und beide Mannschaften gaben keinen Millimeter Boden preis. Bis zum Halbzeitstand konnte sich kein Team um mehr als zwei Tore absetzen. Auch der zweite Abschnitt blieb lange Zeit ausgeglichen und spannend. Trotz der frühen Disqualifikation von THC-Kapitän Kerstin Wohlbold in der 38.Spielminute blieben die Gäste hellwach und konzentriert. In der 44.Spielminute gelang dem Buxtehuder SV letztmalig der Ausgleich durch einen Doppelschlag von Jessica Oldenburg. Danach marschierten die Thüringerinnen unaufhaltsam nach vorn.
 
Geschickt zog Pearl van der Wissel im Angriff die Fäden und setzte ihre Nebenleute mehrfach gekonnt in Szene. Im Tor parierte Petra Blazek zwei Strafwürfe und war dann auch in der Folgezeit ein starker Rückhalt in der THC-Defensive. Mit einem 5:0 Lauf zwischen der 46. und 51. Spielminute entschied das Müller-Team dann das Spiel. Insbesondere die Offensive der Gäste war von der stärksten Abwehr der Liga nicht mehr zu stoppen. Die angeschlagen ins Spiel gegangene Idalina Borges Mesquita spielte ihre ganze Routine aus (8 Tore), Danick Snelder traf vom Kreis, die erneut treffsichere Katrin Engel (11/5) blieb eiskalt und auch Nadja Nadgornaja traf aus dem Rückraum. In der verbleibenden Spielzeit ließen sich die Müller-Schützlinge die Führung nicht mehr aus der Hand nehmen.
 
Für das restlos ausverkaufte Rückspiel am kommenden Samstag in der heimischen Salza-Halle beträgt das Polster nun stattliche fünf Tore. Von einer Vorentscheidung im Titelkampf kann aber trotzdem auf Grund der bisher starken Vorstellungen des Buxtehuder SV während der Saison keine Rede sein. Sollten sich die Thüringerinnen allerdings genau so willensstark und konzentriert in heimischen Gefilden zeigen, ist der erstmalige Gewinn der deutschen Meisterschaft greifbar nahe. Der Thüringer HC bietet allen Fans, die keine Karte für das Endspiel erwerben konnten, die Möglichkeit in der Nebenhalle der Salza-Halle auf einer Großbildleinwand das Spiel in voller Länge zu verfolgen. Reservierungen für das Public-Viewing sind ab sofort möglich.
 
Stimmen zum Spiel

Herbert Müller (THC): Kompliment beiden Teams für dieses intensiv geführte Spiel. Beide Angriffsreihen haben so viel Druck erzeugt, dass die die Abwehr beider Mannschaften Schwerstarbeit leisten mussten. Es war sehr, sehr lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Mannschaften haben versucht, das Tempo hochzuhalten und ich bin im Endeffekt froh, dass wir am Ende den längeren Atem hatten. Es sind noch 60 Minuten zu spielen – man muss aufpassen, noch ist nichts vorbei.
 
Dirk Leun (BSV): Das Spiel ist noch nicht vorbei. Der THC hat dieses Spiel verdient gewonnen und gezeigt, dass er eine absolute Top-Mannschaft ist. Als wir anfingen leichte Fehler zu machen, hat er das brutal ausgenutzt und ist weggezogen. Wir haben dann zehn Minuten lang in der Deckung zu passiv gestanden und die Rückraumschützinnen nicht konsequent genug attackiert. Katrin Engel und Nadja Nadgornaja haben das sehr gut genutzt. Wir hoffen, dass wir in Bad Langensalza dann das Wurfglück mehr auf unserer Seite haben werden, dieses Mal lag es wohl eher beim THC.
 
Statistik
 
Buxtehuder SV: Jana Krause, Debbie Klijn; Isabell Klein (2), Janne Wode, Lone Fischer (5), Randy Bülau, Friederike Lütz, Susanne Petersen, Diane Lamein (2), Jana Stapelfeldt, Maxi Hayn, Jessica Oldenburg (3), Josephine Techert (3), Stefanie Melbeck (11).
 
Thüringer HC: Maike März, Petra Blazek; Nadja Nadgornaja (6), Stephanie Subke (1), Nora Reiche (1), Danick Snelder (4), Franziska Garcia-Almendaris, Katrin Engel (11), Idalina Borges Mesquita (8), Petra Popluharova, Kerstin Wohlbold (2), Pearl van der Wissel (1), Ulrike Jahn.
 
Siebenmeter: 9/7 – 6/5.
 
Zeitstrafen: 2 – 4 (38. Min: Kerstin Wohlbold, Disqual. nach 3. Zeitstrafe )
 
Schiedsrichter: Lars Schaller / Sebastian Wutzler (Leipzig / Frankenberg).
 
Zuschauer: 1500 (ausverkauft).
 
Statistik
 
BSV Buxtehude: Jana Krause, Debbie Klijn; Isabell Klein(2), Janne Wode, Lone Fischer(5), Randy Bülau, Friederike Lütz(), Susanne Petersen(), Diane Lamein(2), Jana Stapelfeldt(), Maxi Hayn, Jessica Oldenburg(3), Josephine Techert(3), Stefanie Melbeck(11).
 
Thüringer HC: Maike März, Petra Blazek; Nadja Nadgornaja (6), Stephanie Subke (1), Nora Reiche (1), Danick Snelder (4), Franziska Garcia-Almendaris, Katrin Engel (11), Idalina Borges Mesquita (8), Petra Popluharova, Kerstin Wohlbold (2), Pearl van der Wissel (1), Ulrike Jahn.
 
Siebenmeter: 9/7 – 6/5.
 
Zeitstrafen: 2 – 4 (38. Min: Disqual. nach 3. Zeitstrafe für Kerstin Wohlbold)
 
Schiedsrichter: Lars Schaller (Planitz) / Sebastian Wutzler (Zwickau).
 
Zuschauer: 1500 (ausverkauft).
 
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