„Krisen überstehen wir am besten gemeinsam!“

Gepardin Jala zieht vom Erfurter Zoopark nach Saarbrücken

17. April 2024
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Am gestrigen Dienstag stand im Thüringer Zoopark ein ganz besonderer Transport an. Schon früh am Morgen setzte sich das auffällig gemusterte Zooauto in Bewegung, mit an Bord die fast sechsjährige Gepardin Jala. Die reibungslose Verladung in die Transportkiste war ein Ergebnis der vertrauensvollen Beziehung zu ihren Tierpflegern und Tierpflegerinnen und dem regelmäßigen Tiertraining.



Foto: Gepardin Djehuti wird künftig mit einem jungen Kater in der neuen Gepardenanlage des Zooparks Erfurt zusammenleben; Gepardin Jala hingegen wird zukünftig in Saarbrücken leben.
Foto: © Stadtverwaltung Erfurt

Die im Jahr 2018 im Erfurter Zoo geborene Jala wird nun auf Empfehlung des Zuchtbuchkoordinators des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Geparde in Saarbrücken leben. Dort wird sie zusammen mit einem älteren Kater in einer nicht züchtenden Gemeinschaft ihr Zuhause finden. Aufgrund einer vermutlich genetisch bedingten Erkrankung darf sich Jala nicht fortpflanzen.

Während Jala Erfurt verlässt, erhielt die in Erfurt verbleibende Gepardin Judy (Djehuti) eine Zuchtempfehlung vom EEP. In den kommenden Wochen wird ein junger Kater in die neue Gepardenanlage in Erfurt einziehen. Die Nachzuchten aus dieser Verpaarung werden zwingend für die weitere Erhaltungszucht dieser charismatischen Tierart benötigt.

Die Bedrohung der Geparde in der Wildbahn sowie ihre Zucht in Zoos sind zwei Aspekte, die eng miteinander verbunden sind und große Herausforderungen darstellen. In seinen Ursprungsgebieten hat der Gepard mit verschiedenen Bedrohungen zu kämpfen, die seinen Bestand gefährden: Dazu gehören der Verlust seines natürlichen Lebensraums durch die Ausbreitung menschlicher Siedlungen und die Umwandlung von Wildgebieten in landwirtschaftlich genutzte Flächen. Dies führt zu einer zunehmenden Fragmentierung seines Lebensraums, was seinerseits die natürliche Wanderung und den Austausch von Populationen erschwert. Zusätzlich ist der Gepard vielfach Opfer von Wilderei und dem illegalen Handel mit Tierprodukten. Die geringe genetische Vielfalt aufgrund von Inzucht in einigen Populationen verschärft die Situation zusätzlich.

Um den langfristigen Schutz des Geparden zu gewährleisten, spielen Zoos eine wichtige Rolle. Durch ihre Beteiligung an internationalen Erhaltungszuchtprogrammen tragen Zoologische Gärten zur genetischen Vielfalt und zum langfristigen Überleben der Art bei. Die Zucht in Zoos ermöglicht es auch, das Verhalten und die Biologie dieser faszinierenden Raubkatze besser zu verstehen, was wiederum dabei helfen kann, effektivere Schutzmaßnahmen in der Wildbahn zu entwickeln. Auch die Erfurter Geparden waren bereits mehrfach an Forschungsarbeiten hierzu beteiligt. So konnte im Erfurter Zoo eine durch künstliche Intelligenz gesteuerte Fangeinrichtung für Geparde entwickelt – für medizinische Untersuchungen und um die Tiere in sichere Gebiete umzusiedeln – und individuelle Lautäußerungen erforscht werden.

Allerdings stehen auch Zoos vor Herausforderungen bei der Haltung und Zucht von Geparden. Die Bewahrung einer gesunden genetischen Vielfalt und das Management von Populationen in menschlicher Obhut erfordern sorgfältige Planung und Koordination. Darüber hinaus müssen Zoos sicherstellen, dass die Bedürfnisse der Geparde in Bezug auf Platz, Sozialstruktur und natürliche Verhaltensweisen bestmöglich erfüllt werden, um ihr Wohlergehen zu gewährleisten.

Insgesamt ist die Zusammenarbeit zwischen Zoos, Naturschutzorganisationen und Regierungen entscheidend, um die Bedrohungen für Geparden in der Wildnis anzugehen und gleichzeitig eine gesunde und nachhaltige Population in menschlicher Obhut zu erhalten. Nur so kann der Erhalt  dieser faszinierenden Tiere  gesichert werden.

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