ein koreanischer Garten mit einer Holzkonstruktion und verschiedenen Bäumen

Koreanischer Garten entsteht am Petersberg

10. April 2021
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Ab Montag entsteht ein Koreanischer Garten unterhalb der Bastion Kilian am Petersberg. In dem 150 Quadratmeter großen grünen Ruheraum präsentiert sich mit Beginn der Bundesgartenschau südostasiatische Gartenkunst im Kleinformat.

Foto: In Erfurt entsteht aktuell ein Abbild des in Südkorea bereits umgesetzten Entwurfs von Joo-eun Lee.
Foto: © Yu Cheong O

Der Garten ist das Ergebnis eines Wettbewerbs der staatlichen Land and Housing Coporation mit Sitz im südkoreanischen Jinju. Mit dem ersten Preis war im letzten Jahr auch die Gestaltung des Erfurter Gartens verbunden. Die Vorgabe an alle Teilnehmenden lautete, einen Garten zu entwerfen, der Grenzen aufhebt. Gewinnerin Joo-eun Lee hat ihrem Entwurf den Titel „A garden to be seen in detail“ gegeben – ein Garten, der im Detail betrachtet werden muss. „Menschen neigen dazu, sich instinktiv von etwas Neuem und Fremden abzugrenzen“, erklärt die Designerin. „Der Grund der Grenzziehung ist in erster Linie in der psychologischen Unsicherheit gegenüber einer fremden Kultur zu suchen. Nur die Zeit und ein langsames Kennenlernen können die Unsicherheit aufheben.“ Zu diesem Kennenlernen soll der koreanische Garten am Petersberg einladen. „Er kann dem Betrachter zunächst fremd und andersartig vorkommen“, so Lee. „Man sollte sich Zeit nehmen und jedes Detail betrachten. Mit dem Prozess des Kennenlernens kann auch die Unsicherheit verschwinden.“

Der Garten selbst zeichnet die Raumstruktur eines traditionellen koreanischen Wohnhofs nach. Die rechteckige, bepflanzte Freifläche wird an zwei Seiten von einer überdachten Sitzkonstruktion umschlossen – ein Maru im Kleinformat. Marus sind im koreanischen Haus der Übergang zwischen Gebäude und Garten. Hier wird gearbeitet, gelesen, gegessen und geredet – und die umliegende Landschaft betrachtet. Diese Atmosphäre soll nun nach Erfurt transportiert werden.

Ausgeführt werden die Arbeiten von einer Firma aus Gotha. Die Findlinge werden vom Garten- und Friedhofsamt gestellt, die Gehölze stammen aus einer brandenburgischen Baumschule.


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