Mit Bundeskanzlerin Merkel im Zukunftsdialog

2. März 2012
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Im Kern ging es Mittwochabend bei dem Bürgerdialog um die Fragen, wovon und wie das Zusammenleben sowie das Lernen gestaltet werden könne. Dabei wurden Themen wie ein bedingungsloses Grundeinkommen oder ein einheitliches Bildungssystem von den Teilnehmern angesprochen. Merkel zeigte sich interessiert, blieb in ihren Antworten jedoch unverbindlich.

Draußen rechnete Jürgen Reichardt nicht wirklich damit, dass Angela Merkel ihm ein Autogramm geben könnte. Doch als die Bundeskanzlerin gegen 17.30 Uhr aus der schwarzen Limousine ausgestiegen war, überquerte sie die Futterstraße und ging auf die wartenden Erfurter zu, die sie mit mildem Applaus freundlich empfingen. Angela Merkel grüßte, schüttelte einige Hände und gab Jürgen Reichardt das gewünschte Autogramm mitten in seinen DDR-Reisepass. Darin hat sich die Bundeskanzlerin auf der mit “Vermerke” überschriebenen Seite des Reisepasses neben den Ex-Bundespräsidenten Horst Köhler und Christian Wulff sowie dem Rockstar Peter Maffay eingetragen. Der passionierte Sammler von Autogrammen war ganz aufgeregt: “Gut aussehend und gepflegt”, fand er die Bundeskanzlerin, die ihm außerdem eine Autogrammkarte schenkte. Nach etwa zwei Minuten betrat Angela Merkel den Kaisersaal, um den ersten so genannten Zukunftsdialog mit den Bürgern zu führen. So schnell war sie verschwunden, dass Carsten van Ryssen von der ZDF “heute-show” keine Chance hatte, Frau Merkel ein Interview abzuringen.

Bundeskanzlerin Merkel wird das Bürgergespräch im März auch in Bielefeld und Heidelberg suchen. Ergänzt wird der Bürgerdialog durch eine Diskussion im Internet. Seit dem 1. Februar 2012 können auf der Internetplattform www.dialog-ueber-deutschland.de Vorschläge und Ideen abgegeben werden. Ziel des Zukunftsdialogs sei es, eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über die nahe Zukunft unseres Landes anzuregen. Der Zukunftsdialog biete eine Form der Bürgerbeteiligung, wie sie in Deutschland zuvor noch nicht stattgefunden habe, so die Bundesregierung. Kritiker werfen Merkel jedoch einen vorgezogenen Wahlkampf vor.

Text und Fotos: suyak