Drei Männer stehen hinter einem Fahrradständer.

Platz für ein Auto oder zehn Fahrräder

16. November 2022
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In Erfurts Stadtbild halten zwei neue Fahrradständer Einzug. Mit den sogenannten Bikeports möchte die Stadtverwaltung erneut das Thema „Flächengerechtigkeit“ ins Bewusstsein der Erfurter rufen und an die Kampagne „Erfurtstadtraum“ anschließen.

Heute wurden die Bikeports im Beisein von Matthias Bärwolff, Beigeordneter für Bau, Verkehr und Sport, und dem städtischen Radverkehrsbeauftragten Dirk Büschke aufgestellt. Am Domplatz im Bereich der Haltestelle Süd und an der Barfüßerruine finden die mobilen Fahrradständer vorerst ihren Platz, werden aber perspektiv ihre Standorte in unregelmäßigen Abständen wechseln und im Stadtgebiet „wandern“.

Vor allem ihr Erscheinungsbild hebt die Bikeports von den bisher bekannten Abstellanlagen in Erfurt ab. Sie kommen in Form eines Autos beziehungsweise als übergroßes Fahrrad daher und passen haargenau in eine normale – zwölf Quadratmeter große – Pkw-Stellfläche hinein. Je nach Ausführung zeigen sie, dass anstelle eines Pkw acht bis zehn Fahrräder auf einer einzigen Parkfläche abgestellt werden können.

Das ist ein Beispiel für die ungleichmäßige Flächenverteilung, die in Städten vorherrscht. „Die Kampagne #erfurtstadtraum war nicht nur eine Plakataktion. Sie wird durch jedes Bauprojekt, das öffentliche Flächen neu verteilt gelebt. Wir wollen auch weiterhin zeigen, dass wir viel mehr aus zwölf Quadratmetern machen können, als nur einen Autostellplatz“, erklärt Matthias Bärwolff das Aufstellen der neuen Fahrradports.

Vor dem Hintergrund, dass vielerorts Frust und Ärger herrschen, weil Fahrräder nicht ordnungsgemäß abgestellt werden, sieht Dirk Büschke die neuen Abstellmöglichkeiten als ein weiteres positives Zeichen für eine verbesserte Radinfrastruktur: „Wir wollen den Radverkehr fördern und dazu gehören auch ordnungsgemäße Abstellanlagen. Auf unseren Fußwegen ist dafür kein Platz. Deshalb müssen wir in Zukunft auch Pkw-Stellflächen am Straßenrand umwidmen, denn der öffentliche Raum ist begrenzt.“

Die Bikeports sind eine Entwicklung aus Großbritannien. Dort werden sie sehr häufig in Verbindung mit Parklets genutzt. Das sind Stadtmöbel, die auf Parkplätzen aufgestellt werden und damit dem Straßenraum neue Nutzungsmöglichkeiten zuweisen. Das reicht von Fahrradabstellflächen über Begrünung hin zu Sitzmöglichkeiten und Vielem mehr.

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