Unter der Leitung von Professorin Stephanie Kaindl und Professor Günter Barczik entwickelten die Studierenden im Rahmen des Architektur-Seminars eine flexible und mobile Rauminstallation. Ziel war es, dass diese kreative und barrierearme Gesprächssituationen, insbesondere zur Begleitung öffentlicher Dialogsituationen, fördert. Das entstandene Mobiliar bietet die Möglichkeit, Informationen gut sichtbar zu präsentieren und Ergebnisse von Dialogen zu dokumentieren. „Weil wir so viele Baumaßnahmen und Entwicklungsprozesse in der Kulturdirektion haben, über die wir auch öffentlich reden müssen, haben wir festgestellt, dass geeignete Orte für solche Dialoge nicht leicht zu finden sind. Zusammen mit der FH Erfurt machen wir nun einen Vorschlag, wie ein solcher Ort aussehen könnte. Er soll atmosphärisch offene und kreative Signale senden, muss aber auch präsentations- und dokumentationstechnisch sowie im Hinblick auf Sitzmöbel spezifische Voraussetzungen erfüllen“, sagt Kulturdirektor Dr. Christian Horn.
In der Präsentation am 24. Juni 2025 wird dieses bisher entstandenen Mobiliar in zweierlei Hinsicht erprobt: Zunächst wird die Kulturdirektion die bauliche Neuplanung der Museumsdepots zeigen – wie bereits in der Defensionskaserne im Jahr 2023 und erneut bei der Langen Nacht der Museen 2024; dieses Mal mittels der Rauminstallation der FH Erfurt.
Außerdem ist die Diskussionsreihe „Wir müssen reden!“ des Studiengangs Architektur der FH Erfurt ab 18:30 Uhr im Angermuseum zu Gast und wird den Dialograum bespielen. Das Format wird von den Architekturstudierenden David Fiedler und Hendrik Querengässer sowie Prof.in Petra Wollenberg konzipiert und organisiert. Die drei Veranstaltungen im Sommersemester 2025 behandeln die vielfältigen Verantwortungen, die Architekturschaffende für unsere Lebenswelt und Gesellschaft haben. Am 24. Juni wird die „Verantwortung für partizipative Planungsprozesse“ Thema sein. Wie gelingt eine gute Partizipation aller Stakeholder an Gestaltungs- und Transformationsprozessen? Wie können Planende Beteiligungen nicht nur symbolisch, sondern wirksam gestalten? Zu Gast sind Thees Kalmer (Urban Catalyst, Berlin) und Luise Keffel (Fraktion Mehrwertstadt, Erfurt).
„Wir freuen uns sehr über diese Möglichkeit zur Mitwirkung. Die Architektur von Räumen kann wesentlich zum Erfolg von Veranstaltungen beitragen. So wie Spiele oft erst möglich werden durch geeignete Spielfelder und passendes Spielgerät, können geschickte räumliche Gestaltungen Diskussionen befördern und Inhalte sichtbar und transparent machen. Für die Studierenden und uns ist dies eine großartige Möglichkeit, ganz im Geiste des Fachhochschulgedankens praxisnah zu arbeiten“, sagen die Professoren Stephanie Kaindl und Günter Barczik.
Auch die Direktorin der Erfurter Kunstmuseen, Prof. Dr. Elke Werner, freut sich über die Präsentation: „Dass die innovativen Entwürfe im Foyer des Angermuseums gezeigt und praktisch erprobt werden, ist für uns in diesem Haus ein besonderes Glück. Mir persönlich ist es ein Anliegen, die Aufenthaltsqualität in den Kunstmuseen zu verbessern und sie zu einladenden Orten der Begegnung und des Austauschs zu gestalten. Ich bin gespannt, wie sich das Foyer mit seiner historischen Architektur durch die Sitz- und Präsentationsmöbel verändert.“
Die FH Erfurt und die Kulturdirektion werden die Erfahrungswerte dieser ersten Probenutzung aufnehmen, um das Raumkonzept für künftige Informationsveranstaltungen weiter zu entwickeln. Die Möbelobjekte sind flexibel zum Aufbau an unterschiedlichen Orten geeignet. Sie sollen zum Beispiel für kommende Präsentationen des Bauvorhabens Neues Naturkundemuseum und des Planungsvorhabens für ein neues Depot der Kulturdirektion in Zukunft genutzt werden.
In ihrer Veranstaltungsreihe „InsideOut“ bietet die Kulturdirektion Erfurt regelmäßig Informationsveranstaltungen, Begehungen oder Workshops über ihre strategischen Entwicklungsmaßnahmen an. Die Kooperation mit dem Studiengang Architektur der FH Erfurt ist somit ein weiterer Schritt
zur Entwicklung dieser Veranstaltungsreihe.