Thüringer HC lässt Punkte im Norden

16. September 2011
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Mit Maike März und Jana Krause standen sich zwei starke Torfrauen gegenüber, die ihren Mannschaften lange Zeit die Partie offen hielten. Krause ging als Matchwinnerin vom Feld, nachdem sie Sekunden vor dem Abpfiff den letzten Strafwurf von Engel hielt.

Am Ende war alles gut. Es gab rassigen Handball zu sehen, beide Teams trennte fast die komplette Spielzeit maximal ein Tor und was ebenfalls keinen Abstrich bedeutet – tolle Abwehr- und Torhüterleistungen stoppten die bisweilen schon nervige Torinflation. “Spiele werden in der Abwehr gewonnen”, das hatten wohl beide Teams mehrfach vor diesem ersten Spitzentreffen gehört. Dass der BSV dieses Mal hauchdünn die Nase vorn hatte, ist den Leun-Damen mit vollem Recht zu gönnen. Genau dieser Erfolg, auch mit den Wünschen von Herbert Müller für eine erfolgreiche Qualifikation des BSV für die Gruppenphase der Champions League, sollte am Wochenende das Zünglein an der Wage zugunsten des Buxtehuder SV werden.

Dass beide Teams trotz der knappen Trainingsphasen ihr Videostudium Ernst genommen haben, zeigte sich in der ersten Spielhälfte. Hier legte der THC stets vor, Buxtehude glich aus. Ein einziges Mal konnten sich die THC-Damen über eine zwei-Tore-Führung freuen (7:9 – 25.Min). Doch kurz vor dem Pausenpfiff erzielte Jana Stapelfeld mit einem platzierten Fernwurf den verdienten 11:11 Ausgleich.

Es blieb ein Spiel auf Augenhöhe. Bemerkenswert, wie die Thüringerinnen das Fehlen von Nationalspielerin Nadja Nadgornaja über weite Strecken kompensieren konnten. Hier strahlte vor allem Petra Popluharova Fernwurfgefahr aus und überwand ein ums andere Mal die 1,88m große Jana Krause im BSV-Tor. Genauso erfreut war Trainer Herbert Müller über Shenia Minevskaja. Die 18-Jährige hatte wohl ihren bisher längsten Spieleinsatz und scheiterte im Angriff lediglich zweimal am Torpfosten. Nach fünf Minuten in der zweiten Hälfte beim Stand von 12:12 deutete sich eine erste Vorentscheidung an. Petra Popluharova musste für zwei Minuten vom Feld und ihre Mitspielerinnen nutzten das Handicap zum Entsetzen der Gastgeberinnen um sich etwas Luft zu verschaffen. Mit Übersicht und Mut erzielte Katrin Engel zwei wichtige Unterzahltore und setzte kurz darauf auch noch den dritten Treffer in Folge in die Maschen. 13:16 zeigte die Anzeigetafel und es gab freudige Gesichter auf der THC-Bank. Zehn Minuten lang wurde Buxte auf Distanz gehalten. (16:19 – 50.Min).

Doch dann kam Jessica Oldenburg von der Bank und erhöhte die BSV-Rückraumgefahr noch einmal deutlich. Ihre Treffer waren Gift für die THC-Defensive und gleichzeitig ein Signal an die eigenen Mitspielerinnen. Die Jüngste im BSV-Rückraum belebte die von THC-Trainer Herbert Müller gelobte Tugend, “Buxte kam immer wieder zurück”. Die Schlussphase dominierten jetzt die Norddeutschen. Mit 6:3 in den letzten zehn Minuten machte man den “Sack zu” und hatte nun auch mal das Quäntchen Glück auf ihrer Seite als die angriffsstärkste Gästespielerin, Katrin Engel, 25 Sekunden vor Spielende mit ihrem Strafwurf an der heute überragenden Jana Krause scheiterte.

Von Roman Knabe

Stimmen zum Spiel

Herbert Müller (THC): Wir haben heute ein rassiges, kampfbetontes Spiel gesehen, dominiert durch zwei erstklassige Torhüterinnen und sehr gute Abwehrreihen. Das erklärt auch das knappe Ergebnis mit den wenigen Toren. Ich trauere ein wenig unseren beiden Pfostentreffern beim 19:16 nach. Unsere 18jährige Shenia Minevskaja hat zweimal Verantwortung übernommen und war dicht dran, dort schon mal den Sack zuzumachen. Buxtehude kam immer wieder und hat sich damit auch den Sieg verdient.

Dirk Leun (BSV): Meine Mannschaft hat heute eine starke Leistung in einem intensiven, temporeichen und hochklassigen Spiel abrufen können. Ich war mir nicht sicher, ob wir nach zwei etwas leichteren Gegnern, heute dem Druck des Thüringer HC standhalten würden. Ich bin sehr zufrieden, dass wir beide Punkte hier behalten haben und ich dabei allen Spielerinnen Spielanteile geben konnte. Jetzt fahren wir am Wochenende optimistisch nach Polen.

Statistik

Buxtehuder SV: Lenz, Krause; Klein (1/1), Fischer (2), Bülau, Lütz (1/1), Namat, Lamein (6/3), Stapelfeldt (4), Prior, Langkeit, Oldenburg (3), Techert (5), Hayn, Melbeck.

Thüringer HC: März, Gava; Schröder, Reiche (1), Minevskaja, Snelder (2), Popluharova (5), Engel (8/2), Stuparicova, Borges-Mesquita (2), Jakubisova, Wohlbold (3).

Zeitstrafen: 3 – 2.

Siebenmeter: 6/5 – 3/2.

Schiedsrichter: Robert Schulze/ Tobias Tönnies (Magdeburd/Dodendorf).

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