Wenn der BVB kommt…

Wenn der BVB kommt…

21. Juli 2023
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Wer kennt das nicht? Besuch hat sich angekündigt. Man will einen guten Eindruck hinterlassen. Alles soll perfekt sein. Der Besuch soll sich wohl fühlen. Man räumt auf, putzt die Wohnung, bäckt Kuchen.

Im Großen ist es ähnlich. Als vor einem Monat klar war, schwarz-gelbe Jungs aus Dortmund reisen am 22. Juni zu einem Freundschaftsspiel gegen Rot-Weiß-Erfurt in das Steigerwaldstadion, lief die „Organisationsmaschine“ der Arena Erfurt GmbH an. Der Chef der Arena Betreibergesellschaft Christian Fothe freut sich: „Eine hochkarätige Fußballmannschaft, wie der BVB, füllt unser Steigerwaldstadion mit knapp 16.000 Fußballfans.“

Geschäftsführer Christian Fothe freut sich auf 16.000 Gäste

Wie, 16.000 Besucher? …werden ganz Schlaue fragen. Passen die in das Steigerwaldstadion? Mit der der Westtribüne ja. Dort finden über 3.500 Menschen einen Sitzplatz. Mit Sondergenehmigung kann diese auch genutzt werden.

Westtribüne hat mehr als 3.500 Sitzplätze

Exkurs für Nicht-Erfurter: Seit dem Stadionumbau 2017 ist die Westtribüne im Erfurter Steigerwaldstadion aus Brandschutzgründen gesperrt.

Der Aufwand für eine „Entsperrung“ von ca. 10.000 Euro muss sich aber lohnen. Und der lohnt sich mit dem Besuch des BVB auf jeden Fall. So wurden für die Westtribüne 44 Dixi-Klos aufgestellt.

Für die Notdurft der Westribünenbesucher

Ein großer Reinigungstrupp reinigte die Tribüne vom Staub der vergangenen ungenutzten Jahre.

Nach jahrerlanger Ruhephase muss die Westtribüne gründlich gereinigt werden

Ein Bautrupp und die hauseigenen Techniker reparierten Stufen und Geländer, bauten eine Kamerabühne, installierten eine Beschallungsanlage und befreiten die Tribüne von Brandlasten. Erfolgreich! Denn die Erfurter Berufsfeuerwehr nahm die Westtribüne zwei Tage vor dem großen Spiel ohne Beanstandungen ab.

Feuerwehr gibt grünes Licht für die Nutzung der Westribüne

Natürlich geht es bei den Vorbereitungen nicht nur um die wieder ins Leben gerufene Westtribüne – seit 2017 ist die Tribüne nur drei Mal genutzt worden. Eine Großveranstaltung muss gesichert werden. Die Menschen haben Hunger und Durst. Acht Feuerwehrmänner, ein Arzt, 33 Sanitäter und 200 Security-Kräfte und 80 Polizisten sorgen am 22. Juli für die Sicherheit – wobei die Security auch für die Umsetzung des Anwohnerschutzkonzeptes eingesetzt wird. 

14 Imbiss- und Getränkebuden, 8 feste Kioske, zwei Eiswagen und eine Pommesbude sorgen für das leibliche Wohl. Der Caterer hat knapp 10.000 Bratwürste bestellt. Einhundert 50-Liter-Bierfässer löschen den Durst. Selbstverständlich beides aus Thüringen! Die gleiche Menge an Getränken gibt es natürlich auch in nicht alkoholischer Form – Cola, Limo, Wasser. Die 500 V.I.P.-Gäste in den 11 Logen bekommen eine Extra-Bewirtung.

Thüringer Bier und Bratwurst gibt es für die Gäste

Wichtig! Alle Imbissstände brauchen ausreichend Strom, um den muss sich der Haustechniker kümmern. Die Kolleginnen und Kollegen des Erfurter Sportbetriebes sorgen sich um alle sportlichen Erfordernisse. Das Anwohnerschutzkonzept, welches ab Veranstaltungen mit 10.000 Besuchern gilt, muss veröffentlich und umgesetzt werden. Die EVAG sorgt mit einem Sonderfahrplan für einen reibungslosen Besucherverkehr.

Die Veranstaltung als solche leitet Nadja Busse. Sie ist die routinierte Spieltagsleiterin, denn das macht sie bei so gut wie allen RWE-Spielen. Wer den Unternehmenslauf RUN in Erfurt kennt, kennt auch das Organisationstalent von Nadja Busse. Sie ist die Geschäftsführerin der RUN Thüringer Unternehmenslauf GmbH. Für die perfekte Organisation des Spieltages braucht sie ca. drei Wochen.

Wie man das so liest, ist Fußball nicht nur ein Teamsport, sondern auch ein Teamevent, das ohne die vielen Helferinnen und Helfern so nicht stattfinden könnte. Das wird manchmal vergessen. Vielleicht hilft dieser kleine Blogbeitrag dagegen.

Möge das Freundschaftsspiel beginnen und mögen alle Spaß haben!

Die heutige Multifunktionsarena wurde am 17. Mai 1931 nach ca. 4-jähriger Bauzeit unter dem Namen „Mitteldeutsche Kampfbahn“ seiner Bestimmung übergeben. Nach kriegsbedingter Pause wurde am 6. November 1948 das Stadion nach Aufbringung einer neuen Rasenfläche wieder eröffnet, nun unter dem Namen Georgij-Dimitroff-Stadion. 1991 erhielt die Sportstätte nach einer Befragung der Erfurter Bevölkerung ihren heutigen Namen Steigerwaldstadion. 1992 wurde die alte Holztribüne abgerissen und es entstand bis 1994 die Westtribüne, die Platz für 3.500 Zuschauer bietet. Von 2015 bis Januar 2017 wurde das Stadion zu einer Multifunktionsarena umgebaut.

Das Stadion kurz vor der Einweihung am 17. Mai 1931. Foto Stadtarchiv

Hier zum Anwohnerschutzkonzept

Hier zum Sonderfahrplan der EVAG

Webseite Steigerwaldstadion


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