WM Melbourne letzter internationaler Show-down vor Olympia

21. März 2012
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“Nach einem großen Kraftblock haben die beiden bis Dienstag in Apeldoorn daran gearbeitet, die Kraft auch auf dem Rad umsetzen zu können. Große Muskelberge sind nicht alles. Man muss auch noch treten können”, sagt Trainer Tim Zühlke und verweist damit auf die Gratwanderung zwischen Kraft und Schnelligkeit. “Aber”, so beruhigt Zühlke, “sie sind auf einem guten Weg.”

Kristina Vogel wird außer beim 500 Meter-Zeitfahren in allen Disziplinen an den Start gehen. Von ihr erhofft sich Zühlke beherzte und taktisch kluge Rennen. Dann wird mit ihr im Kampf um die Medaillen zu rechnen sein.

Das große Augenmerk wird bei René Enders auf dem Teamsprint liegen. Hier geht der amtierende Weltmeister mit Maximilian Levy und Stefan Nimke an den Start. Dieses Trio hält momentan auch in 42,914 Sekunden den Weltrekord. “Die drei werden versuchen, sich auf Anhieb ein richtiges Weltmeistertrikot zu ergattern, mit ordentlicher Ehrung und vielen Zuschauern”, sagt Zühlke und spielt damit auf die nachträgliche Medaillen- und Trikotübergabe in den Katakomben der Londoner Bahn an. Dort bekamen die drei Sprinter nicht nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit ihr Regenbogentrikot, sondern auch eines mit der Aufschrift “Juniors”. Enders hat sein Exemplar übrigens seinem Trainer Zühlke geschenkt, der es einrahmen lassen und sich in die Wohnung hängen will. “Allerdings so, dass man das Juniors nicht lesen kann”, sagt Zühlke.

Eine Besonderheit wird es in Melbourne noch geben. Enders startet im Sprint und nicht wie angekündigt im Keirin, weil der Bundestrainer hinsichtlich Olympia “noch etwas ausprobieren will”, erklärt Zühlke. “René wird es dabei nicht leicht haben, weil er als kleiner Fahrer wenig Schwungmasse für die vorentscheidende Qualifikation mitbringt. Mit 75 Kilogramm ist er ein Fliegengewicht im Vergleich zu anderen Brocken”, meint Zühlke.