Zum Sieg geblockt – Schwarz-Weiß-Erfurt

8. Januar 2023
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Schwarz-Weiß Erfurt hat das Duell der punktgleichen Tabellennachbarn bei NawaRo Straubing mit 3:1 (19, 23, -20, 21) gewonnen und kletterte mit dem zweiten Saisonsieg und jetzt zehn Punkten zum Abschluss der Hinrunde wieder auf Platz zehn.

Die Frage vor der Partie war: Wie würde Erfurt die Niederlage zum Jahresende gegen Wiesbaden weggesteckt haben? Mit dem Ergebnis lieferten die Schwarz-Weißen die Antwort am späten Samstagabend. Dabei war eine gewisse Nervosität vor Spielbeginn und im Verlauf nicht zu übersehen. Doch dank einer starken kämpferischen Einstellung und einem Comeback im vierten Satz sowie unter Mithilfe der mit vielen Eigenfehlern spielenden Straubingerinnen gingen die drei Punkte nach Thüringen.

Der Auftaktsatz verlief dabei etwas ungewöhnlich. Bis zum 15:11 lagen die Gastgeberinnen in Führung, scheiterten jedoch an sich selbst oder am Erfurter Block. Sieben Aufschlagfehler und acht Erfurter Blockpunkte (!) waren mehr als die halbe Miete zum Satzgewinn. Dazu kam eine starke Aufschlagserie von Corina Glaab vom 15:18 bis zum 24:18. Bezeichnend, dass der Aufschlag von Agata Michalewicz beim zweiten Satzball ins Aus flog. So ging Erfurt trotz eher mäßiger Angriffsleistung mit 1:0 in Führung.

Die Gäste starteten im zweiten Durchgang gleich durch und enteilten auf 19:12. Viel Druck im Aufschlag setzte dem Kontrahenten zu, immerhin noch vier direkte Blockpunkte taten ein Übriges. Allerdings sollte der komfortable Vorsprung dann wieder schmelzen (24:22). Nachdem Mateusz Zarczynski seine Damen vor dem zweiten Satzball noch einmal zur Auszeit vom Spielfeld holte, war es Kapitänin „Toni“ Stautz, die mit einem Leger hinter Straubings Block verwandelte und zur 2:0-Satzführung stellte.

Die anschließende Zehn-Minuten-Pause tat dem Spiel der Gastgeberinnen gut, die, angetrieben von über 800 Zuschauern nun das Spiel bestimmten. 11:4 stand an der Anzeigetafel, als Erfurts Coach mit einem Doppelwechsel reagierte. „Maggie“ Speaks und Darja Erzen kamen für „Corri“ Glaab und Vera Mulder in die Partie. Der Satz war zwar nicht mehr zu retten, was gegen Ende Mateusz Zarczynski zu weiteren Verschnaufpausen für Demi Korevaar und Jaidyn Blanchfield nutzte, dennoch spielte sich Erfurts slowenische Diagonalspielerin jetzt richtig warm. Ihr Aufschlagserie zum Satzende bedeutete zwar nur Ergebniskosmetik, bevor Valbona Ismali mit ihrem Angriff den Sack zuband, jedoch war Erfurt jetzt wieder im Kampfmodus.

Dieses Momentum konnten die Thüringerinnen zwar zunächst nicht mit auf die andere Feldseite mitnehmen und Straubings 7:2-Führung ließ den bei den Erfurterinnen ungeliebten Tiebreak drohen, aber Schwarz-Weiß kam zurück. Beim 11:11 war der Ausgleich geschafft. Als Jaidyn Blanchfield zwei Annahmefehler in Folge fabrizierte, war Straubing erneut drei Punkte enteilt (14:11). Erfurt hatte allerdings Darja Erzen auf der Platte, die erneut eine Aufschlagserie hinlegte, in der Abwehr Bälle einsatzstark verteidigte und somit maßgeblichen Anteil hatte, dass aus einem 13:15-Rückstand eine 20:15-Führung wurde. Das Finish gehörte dann Erfurts Nummer eins, Jaidyn Blanchfield. Erst ein kräftiger Angriffshieb und final ihr letzter von fünf Blockpunkten zum Matchgewinn: Erfurt konnte ausgelassen jubeln und „Toni“ Stautz‘ MVP-Medaille war endlich mal golden.

Der zweite Sieg zum Hinrundenende dürfte Balsam für die Erfurterinnen sein und sollte Selbstbewusstsein für die Rückrunde verleihen. Auch wenn das kommende Auswärtsspiel beim Rekordmeister SSC Palmberg Schwerin eine andere Adresse ist.StS; Fotos: Fotostyle Schindler

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