Arbeitssieg des Favoriten – Schwarz-Weiß-Erfurt

23. Oktober 2021
2 Minuten lesen

23.10.2021 Volleyball Bundesliga, Schwarz-Weiß Erfurt vs. Schweriner SC; Riethsporthalle Erfurt

Ein über zweieinhalb Stunden andauerndes, spannendes und abwechslungsreiches Spiel bekamen die Zuschauer am Samstagabend in der Erfurter Riethsporthalle geboten, welches der Favorit SSC Palmberg Schwerin am Ende knapp gegen Schwarz-Weiß Erfurt entscheiden konnte.

Die nach drei Niederlagen hinter den eigenen Erwartungen zurückliegenden und gehörig unter Zugzwang stehenden Schweriner Gäste begannen den ersten Satz dementsprechend konzentriert. Konstantin Bitter, der auf Elizabeth Sandbothe als die bis dato punktbeste Mittelblockerin der Liga verzichten musste, beorderte die junge Lena Liegert auf die freigewordene Position auf der Mitte. Um es vorwegzunehmen: Sie machte ein durchweg überzeugendes Spiel. Bis zur Satzmitte liefen die Hausherrinnen beständig einem Rückstand hinterher, was in erster Linie einer durchwachsenen Annahme auf Erfurter Seite geschuldet war. Zu keinem Zeitpunkt gelang es den Erfurterinnen, den Favoriten auch nur ansatzweise in Bedrängnis zu bringen. Mit einem Vorsprung von 20:16 bogen die Gäste auf die Zielgerade des ersten Satzes ein, den sie schlussendlich mit 25:19 souverän für sich entscheiden konnten.

Umgekehrte Vorzeichen dann im zweiten Satz. Die Schwarz-Weißen dominierten nun aus einer deutlich verbesserten Annahme heraus das Geschehen. Nach zwei Blocks von Jazmine White, die zu Recht später als MVP auf Erfurter Seite ausgezeichnet wurde, stand zur ersten technischen Auszeit eine 8:5 Führung auf der Anzeigetafel. Gästetrainer Felix Koslowski versuchte mit einem Doppelwechsel – Femke Stoltenborg für Frauke Neuhaus und Kertu Laak für Denise Imoudu – gegenzusteuern. Erfurt, nun über den Kampf gänzlich im Spiel angekommen, konnte die Führung jedoch ausbauen. Beim Rückstand von 7:12 nahm der SSC die erste und bei 8:14 direkt seine zweite Auszeit. Es half zunächst nichts, denn mit 16:8 ging Erfurt in die zweite technische Auszeit. Nachdem die Gäste den Rückstand auf vier Punkte verkürzen konnten, brachte Konstantin Bitter Sindy Lenz für Hillary Hurley. Über die Stationen 21:15 und 23:19 ging es nun Richtung Satzausgleich. Schließlich war es Zuspielerin Corina Glaab vorbehalten, mit einem Einerblock den Satzgewinn zum 25:21 zu vollenden.

Der dritte Satz sah nun beide Mannschaften auf Augenhöhe. Es entwickelte sich ein spannendes Match mit Kampf auf beiden Seiten und langen Ballwechseln. Die Führung wechselte und keines der Teams konnte sich mit mehr als zwei Punkten absetzen. Beim 24:22 hatten die Gastgeberinnen erstmals Satzbälle, die sie zunächst nicht nutzen konnten, da Anne Hölzig auf Seiten der Gäste den Ausgleich herstellte. Die anschließend von Konstantin Bitter genommene zweite Auszeit brachte die nötige Konzentration und mit einem Block von Jazmine White zum 26:24 konnte Erfurt den ersten Punkt auf der Habenseite verbuchen.

Die individuell etwas besser besetzten Gäste zogen im vierten Satz deutlich die Zügel an. Felix Koslowski beorderte Femke Stoltenborg für Denise Imoudu auf die Zuspielposition. Vor allem das schnelle Zusammenspiel mit Symone Speech über die Mitte funktionierte nun deutlich verbessert. Bei 14:20 aus Erfurter Sicht nahm Konstantin Bitter seine zweite Auszeit. Bis dahin führte der Gast stets komfortabel. Wer dachte, der favorisierte SSC würde den Satzrückstand im weiteren Verlauf problemlos egalisieren und zum 2:2 ausgleichen, wurde eines Besseren belehrt. Die Hausherrinnen fanden über den Kampf zurück ins Spiel, währenddessen die Gäste ungewohnt viele Fehler produzierten. Beim Spielstand von 21:21 schien die Partie zu kippen denn nach einem Punkt von Toni Stautz ging Erfurt erstmals in Führung, konnte diese aber nicht in einen Sieg ummünzen. Mit 27:25 glichen die Gäste aus.

Im fünften Satz zollten die Schwarzen-Weißen der kräftezehrenden Aufholjagd des vierten Satzes Tribut. Vor allem die individuelle Klasse einer Lindsey Ruddins machte den entscheidenden Unterschied aus. Erfurt bekam die Schweriner Außenangreiferin, die nach Spielende mit der goldenen MVP-Medaille ausgezeichnet wurde, nicht mehr in den Griff. Beim finalen Stand von 15:11 konnten die Gäste ihren ersten Saisonsieg einfahren.

Für Schwarz-Weiß Erfurt geht es am 29.10. zunächst zum SC Potsdam, bevor am 13.11. das Thüringenderby gegen den VfB Lotto Suhl in der Erfurter Riethsporthalle steigt. JeG, Foto: Sebastian Schmidt

MVP´s des Spiels waren Jazmine White (Silber, Erfurt, links) und Lindsey Ruddins (Gold, Schwerin, rechts).

Zur Seite von Schwarz Weiss Erfurt