Anhand von Fragmenten aus Erzählungen seines Vaters sowie Berichten von dessen Bruder tastet sich Meyer-Landrut heran, verwebt die Geschichte seines Vaters mit den Verbrechen im Vernichtungskrieg und spricht seinen Vater in seinen Gedanken direkt an. An welchen Verbrechen warst du beteiligt? Wie hast Du dich zum Thema Desertion verhalten? Welche Verbrechen hast du im Namen und legitimiert durch die Naziideologie vollzogen und was hat das mit Deiner Seele gemacht? Mit dem eigenen Werkzeug des Humanen stellt Christian Meyer-Landrut die Fragen der Nachgeborenen an die Tätergeneration. Das ist insbesondere für Leserinnen und Leser, deren Väter einen ähnlichen Weg gegangen sind, eine Qual.
Deserta wie “wüst und leer” ist eine Annäherungscollage, ein Prozess, um der eigenen inneren Zerrissenheit und Melancholie ein Gesicht zu geben. Christian Meyer-Landrut stellt sich dem Nicht-Begreifen-Können und der Sprachlosigkeit. Die vom Vater unausgesprochenen Erfahrungen wirken bis heute im Sohn nach, eine Auseinandersetzung damit bekommt durch den Angriffskrieg gegen die Ukraine eine ungeahnte und schreckliche Aktualität.
Der Abend wird moderiert von Rüdiger Bender, Vorsitzender des Förderkreises Erinnerungsort Topf & Söhne e.V.
Weitere Kooperationspartner sind die Martin-Niemöller-Stiftung e. V. und die Deutsch-Israelische Gesellschaft e. V., AG Erfurt.
Es gilt die 3G-Regel. Anmeldungen werden erbeten per E-Mail oder 0361 655-1682.
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