Das Puffbohnen-Kochbuch

Ein Star in der Küche ist sie gewiss nicht, alleinfalls eine lokale Berühmtheit. Zu mehr Prominenz in den Kochtöpfen, Salatschüsseln und auf den Tellern des Landes will ihr nun ein 68-seitiges Büchlein verhelfen, das sich ganz einer Hülsenfrucht widmet, die den Erfurtern ihren Spitznamen gab: Die Rede ist natürlich von der Puffbohne. Einige Rezepte, die auch den Weg ins Buch fanden, sind auch hier auf puffbohne.de zu finden.

 

Helmfried Wilhelm, Koch im Augustinerkloster, hat die Rezepte gesammelt, ausprobiert und angerichtet, Kakteenzüchter und Autor eines Kakteenkochbuchs Ulrich Haage den Text beigesteuert, Fotograf Pierre Kamin die Küchen-Kreationen ins Bild gesetzt und Rene Burkhardt nun das Buch in seinem Verlag herausgebracht.

Ein Jahr Reifezeit brauchte es von der Idee zum fertigen Werk, das in praktischer Ringbuch-Heftung ab dieser Woche im Buchhandel und im TLZ-Pressehaus, Meyfartstraße 19, erhältlich ist. Einen Brotsalat mit Puffbohnen hatte Burkhardt auf dem Teller, als er auf den Gedanken verfiel, eine klaffende Lücke im Kochbuchmarkt zu schließen.

Dass in der Puffbohne reichlich Ballaststoffe enthalten sind, sie Verstopfungen vorbeugt und den Cholesterinspiegel senkt, sind die harten Fakten im „Erfurter Puffbohnen Kochbuch“. Das Erfurter Gärtnerlied, Gärtnerweisheiten und die Geschichte der Puffbohne , die 8000 Jahre zurückreicht, sind textliche „Beilagen“. Bei Ausgrabungen bei Nazaret wurden die ältesten Bohnen zutage befördert.
„Hauptgang“ sind die schmackhaft inszenierten Gerichte – von der pürierten Puffbohnensuppe mit gebackenen Selleriestreifen über den Warmen Brotsalat mit Puffbohnen bis hin zum Puffbohnenstrudel reichen die Menüvorschläge.
Erstkontakt zur Puffbohne hatte Ulrich Haage auf einem Sandhaufen in Berlin, wie er dem Leser verrät. „Du bist ,ne blöde Erfurter Puffbohne“ titulierte ihn ein Nachbarsjunge wütend, nachdem seine Sandburg unter Klein-Ulrichs Laster zerbröselte…

 

 Touristen und Tagungsgäste im Augustinerkloster staunten nicht schlecht, als das Autorenteam im Garten des Klosters die Puffbohnen entschotete – Waschkörbe voll. Dass das Gemüse zugleich den Erfurter Spitznamen ist, so erinnert sich Rene Burkhardt, wollten die damaligen Gäste aus Großbritannien zunächst nicht recht glauben. Nun – erste Bestellungen des Puffbohnen-Buches liegen schon vor – haben sie es sogar Schwarz auf Weiß. Und wer weiß: Vielleicht gibt es eine weitere Auflage des Buches in englischer Sprache – für den Siegeszug einer schmack- und nahrhaften lokalen Größe auch in der internationalen Küche.
Alle in diesem Beitrag verwendeten Fotos: Pierre Kamin.

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