Helden des Wassers: Die Rettungsschwimmer der DLRG

Helden des Wassers: Die Rettungsschwimmer der DLRG

3. Mai 2023
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Im Sommer sind sie an den deutschen Stränden, Seen und Freibädern nicht wegzudenken. Das restliche Jahr über trainieren sie für den Ernstfall. Die Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft müssen einiges leisten. Neben dem Schleppen eines Partners durch das Wasser sind das Tauchen und ein Erste-Hilfe-Kurs Teil der Ausbildung.

Trotzdem gibt es bei der DLRG keinen Leistungsdruck. Die gemeinnützige Organisation funktioniert wie ein normaler Sportverein. Ziel sind in erster Linie aber nicht die sportlichen Erfolge. Viel wichtiger ist die Wasserfestigkeit, die im Training schon bei den Kindern entsteht. Statt auf Wettkämpfen zu schwimmen, arbeiten die Mitglieder darauf hin, irgendwann einmal Rettungsschwimmer zu werden. 300 Mitglieder gibt es in Erfurt. Davon sind die Hälfte Kinder und Jugendliche. Ihre Schwimmausbildung beginnt hier schon ab dem Seepferdchen. Danach folgen die Abzeichen Bronze, Silber und Gold. Dann wird der Juniorretter gemacht und schließlich der Rettungsschwimmer Bronze, gefolgt von Silber und dem Rettungsschwimmer Gold. Die Motivation für viele: Der Spaß an der Bewegung im Wasser.

Foto: Jacob Schröter

Um die 60 Personen machen in Erfurt jährlich ihren Rettungsschwimmer. Dazu gehören aber nicht nur die Mitglieder der DLRG, sondern auch Polizisten, Mitarbeiter der Feuerwehr und Sportlehrer. 20 von ihnen absolvieren anschließend auch einen ehrenamtlichen Einsatz. Einige arbeiten beispielsweise im Nordbad oder im Strandbad Stotternheim. Andere fahren im Sommer an die Küste. Wie dann der Arbeitsalltag aussieht hängt von dem jeweiligen Einsatzort ab. Während die Herausforderung am Meer darin besteht, den Überblick zwischen den Wellen zu behalten, ist es in Freibädern oft so voll, dass Notfälle schwerer erkannt werden. Neben der Rettung aus dem Wasser gehören an jedem Einsatzort auch Kreislaufprobleme oder Insektenstiche zum täglich Brot der Rettungsschwimmer.

Alle zwei Jahre muss das Abzeichen wieder gemacht werden. Die Prüfung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Vorausgesetzt wird eine gute gesundheitliche und sportliche Verfassung. Zu der praktischen Prüfung gehört beispielsweise das 400m Schwimmen in 15 Minuten in verschiedenen Schwimmstilen. Außerdem müssen die zukünftigen Rettungsschwimmer 25 Meter Streckentauchen, Tieftauchen und Wiederbelebung oder das Vermeiden von Umklammerung vorzeigen.

Die DLRG besetzt mit ihren Ehrenamtlichen den größten Strandabschnitt weltweit. Damit zählt sie zu den größten Organisationen, die Rettungsschwimmer ausbilden und in den Einsatz schicken.

Nachdem 1912 bei einem Seebrückenunglück in Binz 16 Menschen ertranken, wurde 1913 die DLRG in Leipzig gegründet. Aufgabe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft war es, den Bürgern das Schwimmen beizubringen und Rettungsschwimmer auszubilden. Denn nur zwei bis drei Prozent der Bevölkerung konnte damals schwimmen. Kaum jemand war fähig, Erste Hilfe zu leisten oder eine andere Person zu retten. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges existierte die DLRG. Bis 1942 hatte die Organisation fast eine halbe Millionen Rettungsschwimmer ausgebildet. Nach dem Krieg durfte die DLRG ihre Arbeit in der DDR nicht fortsetzen. Als dann die Wiedervereinigung erfolgte, gründete die Gesellschaft neue Ortsgruppen in Ostdeutschland und umfasste nun das ganze Gebiet der Bundesrepublik.

Foto: Jacob Schröter

Neben Seepferdchen, Rettungsschwimmer und anderen Schwimmabzeichen bildet die DLRG auch Taucher, den Wasserrettungsdienst, Katastrophenschutz und Sanitäter aus. Dazu zählt auch die Erste Hilfe Ausbildung. Die kann man auch absolvieren, ohne Mitglied der Gesellschaft zu sein. Auch eine Feldküche gehört zu der Erfurter DLRG. So konnten die Mitglieder im Sommer 2021 Helfer und Betroffene der Flut im Ahrtal vor Ort versorgen.

Am 21. Mai 2023 findet der bundesweite Schwimmabzeichentag statt. Diesen veranstaltet die DLRG gemeinsam mit dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. und weiteren Organisationen. Die Anmeldung der Teilnehmenden erfolgt spontan vor Ort in der jeweiligen Schwimmhalle oder Freibad. Alle, die bis dahin das Schwimmen gelernt haben, sollen ein Schwimmabzeichen bekommen.

Mehr dazu hier: https://www.dlrg.de/schwimmabzeichentag/#:~:text=Schwimmabzeichentag%202023%20am%2021.,Mai%20%7C%20DLRG%20DLRG%20Bundesverband

Foto: Jacob Schröter

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