Im Land der Düfte von „Madame Pflegers Seifenlädchen“

Im Land der Düfte von „Madame Pflegers Seifenlädchen“

7. Juni 2023
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Haferflöckchen, Rapunzel, Pink Sugar, Winterwald, Brettseglerin, Camperfreund, Sir Henry oder Herr Bert – Man kommt nicht drauf, wenn man rätselt, was sich dahinter verbirgt. Zu illuster ist die Palette. Hier des Rätsels Lösung: es geht um Seife. Von Carolin Pfleger selbst kreiert mit den unterschiedlichsten Duftnoten. Die innovative Dame betreibt seit fünf Jahren „Madame Pflegers Seifenlädchen“ an der Ecke Lange Brücke/Paulstraße, den ihre Eltern dort 2008 eröffnet hatten.

Wer den Laden betritt, wird sofort von einer Duftwolke umhüllt. Eine olfaktorische Herausforderung. Man riecht und kramt im Geruchsgedächtnis. Lavendel, Ingwer, Vanille, Rose, Karamell – es ist ein Rausch der Düfte, der auf einen herniederschwebt.

Carolin Pfleger hat sich 2018 einen Traum mit dem kleinen Lädchen erfüllt, in dem die Ladenglocke, die Besucher avisiert, ständig bimmelt. Sie kann sich über Zuspruch nicht beklagen, auch wenn bei ihr die Qualität einen angemessenen Preis hat, den man zu zahlen bereit sein muss. Im ersten elterlichen Geschäft „Seifenblasen & Meer“ in der Pergamentergasse hat sie sich schon vor 20 Jahren zwischen Wellness- und Wohlfühlprodukten anstecken lassen von der Magie der Düfte.

Foto: Steve Bauerschmidt

Bevor es so weit war mit dem eigenen Laden, hatte sie, die gelernte Fotografin, nur ein paar Meter weiter, in der Paulstraße 15, ein eigenes Studio. „Ein schöner Beruf, aber zu viel Aufträge, zu viel Familien-, Hochzeits- oder Passbildfotografiererei“, sagt sie. Warum nicht aber kreatives Fotohandwerk und Duftproduktion entspannt zu einem Produkt verbinden, dachte sie sich. Und los gings. Duftende Seifen herstellen und mit eigenen Produktfotos und auf der Internetseite darbieten. Hat gepasst.

Montags ist Werkstatttag. Da wird Seife in allen möglichen Duftschattierungen hergestellt. „Seife kochen ist wie Eintopf kochen“, sagt Carolin Pfleger und man glaubt es ihr sofort. Öle und Fette werden geschmolzen, eine Lauge wird angerührt. Die sorgt dafür, dass die Seife ihre typischen Eigenschaften bekommt. Stinkt aber furchtbar. Erst durch die Zugabe der Duftöle, Ingredienzien und Farben wird daraus das, was im Seifenlädchen so ein angenehmes Odeur verströmt. Die Masse wird in Formen gegossen. Und bekommt 24 Stunden Ruhe verordnet. Dann wird alles in handliche, verkaufsgerechte Stücke geschnitten. Und verschwindet nochmals vier bis sechs Wochen im Lager, um zu reifen und fest zu werden, wie die 34-Jährige verrät. Dann Etikett drauf und rein ins Verkaufsregal.

In den Regalen stehen sie dann, die Brettseglerin und der Camperfreund. In der Lockdown-Zeit hat sie alles aus dem Fensterchen, dem legendären „Seifenkiosk“,  heraus oder per Onlineshop verkauft.

Eine ganz besondere Kreation heißt „Klara Grün“. Eine so genannte Kooperationsseife. Madame Pfleger kooperiert mit dem kleinen Bio-Café Klara Grün in der Predigerstraße 12, nur einen Steinwurf entfernt. Von dort bezieht Carolin Pfleger den Kaffeesatz. Den mischt sie in die Seife und erzielt, wie sie verrät, damit einen herrlichen Peelingeffekt. Muss man erstmal drauf kommen.

Foto: Steve Bauerschmidt

Rosenduft oder Lavendel sind gern genommene Klassiker, Lemongras geht immer, Pink Sugar mit Buttermilch ist etwas für Leute mit besonderen Geruchsvorstellungen und das Badekonfekt etwas für Verschwender mit hohen Ansprüchen. Eine spezielle Reihe hat den Aufdruck „Vegan“. Dazu wird statt Bienenwachs Früchtewachs verwendet. Alles zertifiziert und im Labor getestet, versichert die Geschäftsfrau. 25 Klassiker stehen im Regal der Hand- und Duschseifen, 12 Veganer vervollständigen das Sortiment. Der Laden läuft, die Liebe zu schönen Düften in einer oft nach Unzufriedenheit müffelnden Zeit ist ungebrochen. Hier geht die Nase auf Reisen. Als Beiwerk gibt’s alles, was man in Küche und Bad so an textilem Beiwerk braucht. Dargeboten in einer Umgebung für Leute, die Persönlichkeit haben und beim Einkauf ein besonderes Wohlfühlambiente brauchen. Und die beraten werden wollen.

„Ich schau mir meine Kundschaft, die in den Laden kommt, gern genau an, um, falls ich gefragt werde, den passenden Tipp geben zu können“, sagt Carolin Pfleger. Und versichert: „Zu 85 Prozent liege ich damit richtig“.

Geöffnet ist das Seifenlädchen Dienstag bis Freitag von 11 bis 17 Uhr, samstags von 11 bis 15 Uhr.


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