„Krisen überstehen wir am besten gemeinsam!“

Konzept für „Erfurter Modell zu Ladenöffnung“ eingereicht

12. März 2021
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Die Stadtverwaltung Erfurt hat heute dem Thüringer Gesundheitsministerium ihr Konzept zum „Erfurter Modell zur Ladenöffnung“ übermittelt. Oberbürgermeister Andreas Bausewein zeigte sich zuversichtlich, dass die Landeshörde das mehrseitige Papier schnell prüfen und genehmigen wird.

Die Zeit drängt, denn die zwei Einkaufstage für negativ auf Corona getestete Erfurterinnen und Erfurter sollen nunmehr am 26. und 27. März 2021 stattfinden. „Da die Landesregierung eine Ausnahmeregelung für Kommunen in die neue Landesverordnung aufgenommen hat, gehe ich davon aus, dass einer Genehmigung nichts im Weg steht“, sagte er.

Das Konzept sieht für das Pilotprojekt der zweitägigen Ladenöffnung in der Erfurter Innenstadt unter anderem vor, dass

  • vorerst ausschließlich Menschen aus Erfurt daran teilnehmen dürfen, die sich vorher telefonisch für einen Testtermin angemeldet haben. Dazu wird aktuell eine Hotline vorbereitet;
  • die Zahl der potentiellen Einkäuferinnen und Einkäufer abhängig ist von den Kapazitäten des Testpersonals, die die Stadt hierbei unterstützen;
  • Teststellen in max. zehn städtischen Gebäuden eingerichtet werden;
  • die Testung von medizinischem Personal vorgenommen wird;
  • ein aktuell durchgeführter Corona-Schnelltest negativ sein muss;
  • ein Bändchen am Arm zum Einlass in teilnehmende Geschäfte berechtigt;
  • positiv auf Corona getestete Personen sofort mit einem PCR-Test nachgetestet werden und in Quarantäne kommen, sollte dieser ihre Infektion bestätigen;
  • umgehend eine Kontaktnachverfolgung eingeleitet wird;
  • Ladeninhaber für die Kontrolle der Zutrittsberechtigung der Kunden selbst verantwortlich sind;
  • sämtliche Datenschutzvorkehrungen für Übermittlung und Speicherung persönlicher Daten getroffen werden. 

Der Erfurter OB lobte die Arbeit seiner Ämter, um das Konzept in kurzer Zeit aus dem Boden zu stampfen. „In einer Woche ein solches Werk mit solch komplexen Fragen vorzulegen, das ist überaus sportlich“, sagte er. Besonderer Dank gelte der Erfurter Wirtschaftsförderung, die die Fäden in der Hand hält und Erfurter Ärzten wie Dr. Michael Sakriß und Dr. Gerald Lutz, die beratend zur Seite stehen.

Nach Aussagen von Bausewein werden sich die Kosten für das Testprozedere auf eine „niedrige fünfstellige Summe“ belaufen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass sich ca. 50 Freiwillige finden, die ehrenamtlich mithelfen – sowohl medizinisches Personal (20 Ärzte werden gebraucht), aber auch „helfende Hände“ für Einweisung und Registrierung der Testpersonen. „Nur mit unseren städtischen Mitarbeitern oder mit bezahltem Personal ist dieses Projekt nicht zu stemmen“, erklärte Bausewein. Alle, die mithelfen wollen, können sich unter wirtschaftsfoerderung@erfurt.de bei der Stadtverwaltung Erfurt melden.

Oberbürgermeister Andreas Bausewein weist ausdrücklich noch einmal auf den Pilotcharakter der Ladenöffnung für aktuell negativ getestete Kundschaft hin. „Wir betreiben diesen Aufwand nicht nur für diese zwei Einkaufstage. Es geht darum, eine Möglichkeit für Ladenöffnungen angesichts erhöhter Inzidenzen zu finden. Wenn es funktioniert, kann es jederzeit wiederholt und sogar ausgeweitet werden.“  

Ziel bleibe weiterhin die generelle Öffnung des Einzelhandels und der Gastronomie. Solche Modellprojekte sollten nur eine Ausnahme sein, sofern die Inzidenz keine anderen Maßnahmen erlaube.

Derzeit gäbe es viele Anfragen von Bürgern und Händlern zu Öffnungstagen und Testzentren, sie bittet Bausewein noch um ein paar Tage Geduld. „Sobald wir die offizielle Zusage der Landesregierung haben, informieren wir umgehend über die Testzentren, die Anmeldung und die Rahmenbedingungen zum Modellprojekt.“

Die vielen positiven Rückmeldungen aus der Wirtschaft würden zeigen, dass es höchste Zeit war, in die Offensive zu gehen und nicht im aktuellen Status zu verharren. „Wir müssen zurück zur Normalität finden. Da sehe ich uns als Kommunen auch in der Verantwortung, mitzugestalten und Lösungswege anzubieten. Ich freue mich deshalb umso mehr, dass einige meiner Kollegen unserem Anliegen folgen und sich ebenso beteiligen.“


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