Sandra Werner / pixelio.de

Mehr Puffböhnchen für Erfurt

1. März 2015
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Die Einwohnerzahl in Erfurt steigt seit Jahren an. Das ist nicht nur auf Wanderungsbewegungen aus anderen thüringischen Landkreisen zurückzuführen, sondern auch auf eine steigende Geburtenzahl. Bislang deutet vieles darauf hin, dass sich dieser Trend auch 2015 fortsetzen wird.

Seit der Einführung des Elterngeldes 2007 steigt die Anzahl der jährlichen Geburten in Erfurt wieder an. Vor 2007 erblickten im Durchschnitt lediglich 1700 Babys in der Landeshauptstadt das Licht der Welt. Seit 2007 dagegen sind es im jährlichen Durschnitt 1900 Neugeborene. In den vergangenen zwei Jahren lag das Geburtenniveau bei rund 2100 Kindern im Jahr. Für 2015 wird ein ähnliches Niveau erwartet.

Wo der Storch am häufigsten landet

Viele der in Erfurt geborenen Kinder kommen im Katholischen Krankenhaus St. Nepomuk zur Welt. Das Krankenhaus hatte bereits 2014 seine Kapazitätsgrenze erreicht. Pro Tag werden dort im Schnitt bis zu fünf Kinder entbunden. Dennoch freut sich das Krankenhaus darüber, dass immer mehr Frauen hier ihre Kinder zur Welt bringen. Die Eröffnung der Entbindungsstation fiel in eine Zeit rückläufiger Geburtenzahlen. Andere Städte in Thüringen schlossen mangels ausreichenden Bedarfs ihre Geburtsstationen. Das war im Jahr 2004. Mittlerweile kommt die Belegschaft im Katholischen Krankenhaus an manchen Tagen ganz schön ins Schwitzen. Wenn an einem Tag plötzlich sechs Frauen mit Wehen kommen, heißt es Ruhe bewahren. Doch bisher fand sich noch für alle Frauen ein Platz im Kreißsaal.

Da die frischgebackenen Eltern ziemlich stolz auf ihren Nachwuchs sind, präsentieren sie den neusten Familienzuwachs gerne in der Babygalerie Erfurt. Dort können Verwandte, Bekannte und andere Interessierte die süßen Wonneproppen bewundern. Etwas privater wird die Babyschau mit einer individuell gestalteten Geburtskarte, die an Familienmitglieder und Freunde verschickt werden kann. Über eine solche Karte als Zeichen der Anerkennung freuen sich auch die Hebammen, insbesondere die freiberuflich tätigen. Die selbstständigen Hebammen sind vielen Müttern während der Schwangerschaft, bei der Geburt und auch in der ersten Zeit mit Kind eine große Hilfe. Durch die steigenden Versicherungsprämien und die geringe Vergütung hat es dieser Berufstand jedoch nicht leicht. Umso erfreulicher, dass es im Geburtshaus in Erfurt noch genügend Hebammen gibt um rund 70 Hausgeburten im Jahr zu betreuen.

Doch egal ob im Katholischen Krankenhaus, im Geburtshaus oder zu Hause Erfurt freut sich über die Geburt jeder kleinen Puffbohne. Denn trotz Aufwärtstrend werden hier im Laufe eines Jahres noch immer weniger Kinder geboren, als Menschen sterben.

Smiling Baby - Coco Isabella
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