Neuer Löwencoach: Fokus auf die persönliche Entwicklung der Spieler

Neuer Löwencoach: Fokus auf die persönliche Entwicklung der Spieler

4. Oktober 2022
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Im Gespräch mit dem neuen Chefcoach , Enrico Kufuor

Enrico Kufuor und das Löwenteam – Foto: Steve Bauerschmidt

Zwischen den Basketballern der Erfurter Löwen erkennt man Enrico Kufuor nicht sofort als Chefcoach des Teams. Beim Fototermin für die beginnende Saison 2022/23 provoziert er locker und auf Augenhöhe mit den Basketballern gern den einen oder anderen Lacher. Gut für die Stimmung im Team und die Bilder.

Enrico Kufuor wurde von den Erfurter Löwen als Chefcoach der Profimannschaft in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB für zwei Jahre verpflichtet. Mit seinen 35 Jahren ist er kaum älter als mancher Spieler und bringt dennoch zehn Jahre Erfahrung als Trainer mit. Gesammelt hat er diese auf verschiedenen Stationen seit 2012: im Nachwuchsbereich von Alba Berlin, zwei Jahre bei den Eisbären Bremerhaven als Chefttrainer der U19-Bundesligamannschaft, in Karlsruhe als Assistenztrainer beim PSK Karlsruhe Lions, zwei Jahre als Assistenztrainer in der Bundesligamannschaft und Cheftrainer der U19 Bundesligamannschaft des S.Oliver Würzburg.

Jetzt Erfurt. Die Stadt hat ihm auf den ersten Blick gefallen: „Als ich Erfurt gesehen habe, hat mich das in meiner Entscheidung bestärkt. Erfurt ist eine sehr schöne Stadt.“

Was sprach für Erfurt und die Löwen?

Enrico Kufuor: „Die Vorstellungen der Verantwortlichen, wie man einen Klub zu führen hat und wie man hier Spieler entwickeln will, passen zu meinen Intentionen. Deshalb habe ich mich für Erfurt entschieden. Meine Vorstellung ist, in erster Linie die jungen Spieler aufzubauen. Das bildet das Fundament, um am Ende bei den Profis Erfolg zu haben. Wir versuchen das zu kombinieren. Wir haben fünf Spieler im Bundesliga Trainingskader, die auch in der U19-Bundesliga spielen. Wir wollen sie ran führen, ihnen Spielzeit in der Bundesliga geben. Wir bauen auf die Jugend, wir wollen sie aber auch entwickeln. Daran arbeiten wir mit ihnen jeden Tag, damit sie diesen nächsten Schritt in die 2. Bundesliga hin machen können. Das ist nicht überall gegeben und hat sehr für die Löwen gesprochen. Ich habe mich sofort gut mit dem Sportlichen Leiter Florian Gut verstanden. Co-Trainer Andi Fischer kenne ich schon aus Berlin. Dementsprechend hat das menschlich sofort gepasst.“

Das Team 2022/23 – Foto: Steve Bauerschmidt

35 Jahre ist das Alter mancher Spieler. Wie funktioniert das mit der Autorität eines so jungen Trainers im Löwenteam?

Enrico Kufuor: „Ich habe aktiv im Jugendprogramm von Alba Berlin und in Amerika an einer Uni gespielt. Relativ schnell habe ich aber die Seiten gewechselt, mich mit 24 Jahren für die Trainerbank entschieden. Ich mache das jetzt seit zehn Jahren, im Vergleich zu vielen Trainern bin ich mit 35 Jahren noch ziemlich jung und im Alter mancher erfahrener Spieler.

Ich habe tatsächlich auch schon Spieler gecoacht, die älter als ich waren. Man muss sich mit ihnen respektvoll auseinandersetzen. Diesen Respekt erwarte ich aber auch mir gegenüber. Damit hatte ich in meinen bisherigen Teams kein Problem. Ich bin der Meinung, wenn man mit anderen respektvoll umgeht, dann werden sie es zurückgeben. Natürlich muss die Kompetenz des Trainers auch gegeben sein. Wenn man es schafft, erfahrene Spieler wie im Erfurter Team Guy Landry Edi einzufangen, dann hat man die ganze Mannschaft auf seiner Seite.“

Alieu Ceesay – Foto: Steve Bauerschmidt

Wer sind die Leistungsträger in dieser Saison? Bei wem muss es noch ein wenig zünden?

Enrico Kufuor: „Die Leistungsträger aus der letzten Saison wurden alle gehalten. Das sind Guy Landry Edi, Tyseem Lamel Lyles und Noah Kamdem. Ich glaube aber auch, dass auch sehr junge Spieler wie Otto Fahrenhorsts oder Dominykas Pleta einen sehr großen Schritt machen können. Wir sind generell sehr breit aufgestellt und haben einiges an Spieler, die ganz schön was reißen können.“

Wie heißt die Strategie, wenn es in der Saison mal nicht wie geplant läuft?

Enrico Kufuor: „Eines meiner Lebensmottos ist „Progress over perfection“. Es wird bestimmt Phasen geben, in denen es nicht so super läuft, aber man trotzdem Verbesserungen bemerkt, auch wenn wir vielleicht nicht als Sieger vom Platz gehen. Wegen einer Niederlage mehr bekomme ich nicht gleich Panik. Wenn wir am Ende der Saison den Basketball spielen, den wir uns vorstellen, dann bin ich zufrieden.“

Welches Ziel haben die Erfurter Löwen für diese Saison?

Enrico Kufuor: „Wir wollen die Playoffs erreichen. Wenn wir uns entwickeln wie wir uns das vorstellen, kann die zweite Runde unser nächstes Ziel werden. Unser Hauptaugenmerk ist es, die Spieler zu entwickeln. Wenn wir das schaffen, dann erreichen wir auch die gewünschte Platzierung. In erster Linie geht es aber um die Spieler und deren persönliche Fortschritte.“

Warum dürfen die Fans kein Spiel verpassen?

Enrico Kufuor: „Weil einen sehr anschaulichen und aufregenden Basketball spielen wollen.“


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