„Krisen überstehen wir am besten gemeinsam!“

Pflegeeltern werden – Kindern ein Zuhause geben

5. Juli 2022
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Nicht jedes Kind erhält von seinen leiblichen Eltern ein förderliches familiäres Umfeld, um sich liebevoll und altersgerecht entwickeln zu können. Familiäre Probleme, tiefgreifende persönliche Krisen oder körperliche bzw. psychische Erkrankungen der Eltern können dazu führen, dass Mütter und Väter bei der Erziehung des eigenen Kindes an ihre persönlichen Grenzen stoßen. Im Falle einer solchen Überforderung bietet das Jugendamt zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten für diese Familien an (z. B. Erziehungsberatung, Sozialpädagogische Familienhilfe).

Trotz dieser Hilfen durch das Jugendamt ist es nicht immer möglich, dass das betroffene Kind in seiner Ursprungsfamilie verbleiben kann. Die Eltern benötigen eventuell weitreichendere Unterstützung und können das Kind nicht umsorgen.  Oder das Wohl des Kindes ist durch eine massive Krisensituation gefährdet, sodass eine andere geeignete Betreuung für das Kind zeitweise oder längerfristig erforderlich ist.

Pflegefamilien nehmen sich Kindern in solchen Situationen an. Sie bieten ihnen einen vertrauensvollen Ort des Schutzes, der Fürsorge und der Nestwärme. Die Pflegeeltern stehen den Kindern bei der Bewältigung der erlebten familiären Krisen zur Seite, geben ihnen Zuwendung, eine neue Orientierung und unterstützen sie beim Heranwachsen.

Was ist das Besondere an einer Pflegefamilie?

Ein Pflegekind in seiner Familie aufzunehmen ist eine schöne, lebendige und vielseitige Aufgabe. Der Aufenthalt ist in den meisten Fällen zeitlich begrenzt. Bis sich die Situation der leiblichen Eltern stabilisiert hat und diese wieder in der Lage sind, die Verantwortung für das eigene Kind zu übernehmen, bieten die Pflegeeltern dem Kind ein Zuhause und begleiten es im Alltag auf seinem Lebens- und Entwicklungsweg.

Welche Anforderungen werden an Pflegefamilien gestellt?

Vor allem die Freude am Umgang mit Kindern und die Bereitschaft, sich auf Kinder mit einer besonderen Lebensgeschichte und individuellen Bedürfnissen einlassen zu können, sind für Pflegeeltern wichtige Voraussetzungen. Darüber hinaus benötigen Pflegeeltern Einfühlungsvermögen, Zeit, Geduld, Belastbarkeit, ausreichenden Wohnraum sowie ein stabiles eigenes soziales Umfeld. Da es das langfristige Ziel ist, dass das Kind in seine Herkunftsfamilie zurückkehren kann, sollte die Pflegefamilie offen für den Kontakt zu den leiblichen Eltern sowie für eine Kooperation mit dem Jugendamt sein.

Welche Unterstützung erhalten Pflegefamilien?

Familien, die sich bereit erklären, ein Pflegekind bei sich aufzunehmen, werden durch das Jugendamt im Rahmen von regelmäßig begleitenden Gesprächen, Pflegeelterngesprächskreisen, Seminaren sowie Supervision auf ihre neue Aufgabe qualifiziert vorbereitet.
Das Jugendamt sichert den Unterhalt des Pflegekindes durch die Übernahme der materiellen Aufwendungen und der Übernahme der Kosten der Erziehung.

Wo kann man sich zur Thematik Pflegefamilie genauer informieren?

Informationen erhalten Interessierte zu den Sprechzeiten des Jugendamtes (Mo./Do./Fr. 09:00 bis 12:00 Uhr, Dienstag 09:00 bis 12:00 Uhr und 13:30 bis 18:00 Uhr), telefonisch unter 0361 655-4704) oder per E-Mail an jugendamt@erfurt.de.


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