Der Erinnerungsort Topf & Söhne bietet nun regelmäßig Führungen durch seine Dauerausstellung “Techniker der ‘Endlösung'” in leichter Sprache an.
Leichte Sprache ist so aufgebaut, dass sie Menschen das Verstehen durch kurze und einfache Sätze erleichtert, wie diese: “Die National-Sozialisten, auch Nazis genannt, haben sehr viele Verbrechen begangen. Wir sprechen über die Nazi-Zeit von 1933 bis 1945. Sie lernen die Firma Topf & Söhne kennen. Hier arbeiteten Menschen, die den Nazis bei der Ermordung von Menschen halfen. Wie haben die Leiter und Techniker dieser Erfurter Firma mit den National-Sozialisten zusammengearbeitet? Wir möchten mit dieser Führung an die vielen Opfer in der Nazi-Zeit erinnern. Wir möchten, dass die Opfer nicht vergessen werden.”
Möglich ist dieses barrierefreie Angebot durch die Kooperation mit dem Verein Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Erfurt e. V. Die Führungen werden von einer Mitarbeiterin der Lebenshilfe gestaltet. Sie sind für Menschen mit kognitiven Einschränkungen genauso geeignet, wie für Menschen mit geringeren Deutschkenntnissen.
Mit der Führung setzen der Erinnerungsort und die Lebenshilfe ihre Zusammenarbeit fort, die im Juni 2015 mit einer Projektwoche “Erinnern an ‘Euthanasie’ in der Nazi-Zeit” begann. Damals wurden Workshops für alle Lebenshilfe- Mitarbeiter, die Eröffnung einer Ausstellung über die NS-“Euthanasie” in Bernburg und Filmabende im Erinnerungsort realisiert.
Öffentliche Führungen werden im nächsten Jahr am 11. Februar, 8. April, 15. Juli und 7. Oktober durchgeführt. Die rund zweistündigen Führungen können ab einer Gruppengröße von drei Personen zudem im Erinnerungsort unter 0361 655-1682 oder per Mail lernort.topfundsoehne@erfurt.de individuell gebucht werden.
