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Glücklich, aber doch verdient

2. April 2017
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Der Thüringer Handballclub hat die Neckarsulmer Sportunion mit 26:24 (11:10) besiegt und zwei wichtige Heimpunkte in Thüringen behalten. Ohne die Verletzten Szimonetta Planeta, Iveta Luzumova, Jana Krause tat sich der Deutsche Meister über 60 Minuten schwer. Die erfolgreichsten Werferinnen waren für Neckarsulm Maike Daniels mit acht (8/2) und für den THC Katrin Engel mit sieben (7/6). Mit 14 Paraden hielt Dinah Eckerle den THC im Spiel.
In den ersten Spielminuten waren beide Torhüterinnen die Hauptakteure – je zwei Paraden zeigten Dinah Eckerle und Melanie Hermann. Dann aber legten die Gäste zum 2:0 vor und der THC blieb bei schlecht vorbereiteten Würfen und nervösen Passaktionen. Erst nach sieben Minuten konnte Manon Houette erstmals Österreichs Nationaltorhüterin Melanie Melanie Hermann überwinden. Und auch in den Folgeminuten schwächelte der Thüringer HC, ließ vorn Chancen aus – Manon Houette scheiterte von der Strafwurfmarke – und lag nach 15 Minuten mit 4:6 zurück. Bei der NSU hatten Maike Daniels und Alina Vojtiskova die Lücken in der Abwehr bestraft und fanden auch mehrfach die am Kreis klug agierende Seline Ineichen, die sich mit drei Toren in dieser Phase in die Liste eintrug.

Während Beate Scheffknecht immer wieder an ihrer Nationalteamkollegin Melanie Hermann scheiterte, erkämpfte Kerstin Wohlbold mit starker 1 gegen 1 Aktion den 6:7 Anschlusstreffer. Als Manon Houette dann freigespielt den Ball über den Kasten wuchtete, sah Herbert Müller Gesprächsbedarf. Doch auch das half vorerst nichts. Beate Scheffknecht rutschte der Ball aus der Hand und Hannah Breitinger verwandelte den nächsten Strafwurf zum 6:8 aus THC-Sicht. Fünf Minuten vor der Pause hatten die Gastgeberinnen dann den 8:8 – Ausgleich erzielt – zwei Torchancen zu einer THC-Führung wurden wieder vergeben – die Thüringerinnen zeigten bis dahin die schwächste Angriffsleistung der Saison.
Und NSU zeigte wieder die „Zähne“ – mit einem starken Seitschlagwurf brachte Maike Daniels die Gäste in der 29.Minute wieder mit 10:9 in Führung. Eine schöne Energieleistung von Kerstin Wohlbold und ein Tempogegenstoß von Macarena Aguilar Diaz brachten dem THC noch ein schmeichelhaftes 11:10 zur Pause.

Herbert Müllers Halbzeitansprache hatte gewirkt – binnen drei Minuten hatten seine Damen die bisher höchste Führung erzielt 13:10 – aus dem Rückraum traf Anika Niederwieser trotz Handicap. Doch dank der Treffsicherheit und variabler Wurftechnik von Maike Daniels blieb Neckarsulm dran. (15:12 – 35.Min) Und das Spiel sah weiterhin nicht aus wie Zweiter gegen Zwölfter – in der 39.Minute war die NSU beim 15:14 wieder ganz dicht dran. Maik Schmelzer fasste sich ein Herz – die Kreisspielerin traf aus dem Rückraum.

Man spürte beim THC-Angriff die fehlenden Wechselmöglichkeiten und es blieb eine enge Kiste. So gab es ein kurzes Aufatmen als Maria Kiedrowski aus spitzem Winkel Melanie Hermann überwinden konnte. Aber es waren noch 18 Minuten zu spielen und Kerstin Wohlbolds und Lydia Jakubisovas Treffer in der Unterzahl mit „emty goal“ waren doch eine wenig Balsam auf die stark gebeutelte THC-Seele. (20:17 – 45.Min ) Auch der von Dinah Eckerle gehaltene Strafwurf – sie hatte gegen Hannah Breitinger sehr gut antizipiert – stärkte das Selbstvertrauen der Gastgeberinnen. Zehn Minuten vor dem Spielende gab es dann doch eine beruhigende Fünf-Tore-Führung, Neckarsulm – bei zwei Würfen stand der Torrahmen des NSU-Tores im Weg. Statt einer klaren Führung stand die Partie durch Treffer von Breitinger und Vojtiskova nur noch 24:22. Katrin Engel trat zum Strafwurf an und bewies mit dem 25:22 Nervenstärke. Doch immer noch blieb NSU dran. Drei Minuten waren noch zu spielen und es blieb ein Nervenkitzel – beim 23:25 aus Gästesicht setzte Katrin Engel einen Strafwurf an den Torpfosten und im Gegenangriff machte es Maike Daniels besser. 60 Sekunden und zumindest ein Punkt schien in Gefahr – doch jetzt spielte Katrin Engel ihre Routine und Nervenstärke aus. Foulspiel gegen Anika Niederwieser – Strafwurf und das letzte Strafwurfduell der beiden Österreicherinnen gewann Katrin Engel. Mit dem 26:24 blieben zwei wichtige Punkte in Thüringen, doch man hat auch gesehen, wie schwer für den schmalen Kader des Thüringer HC die letzten Partien werden können.

Bericht: Roman Knabe
Liveticker: Bernd Hohnstein
Fotos: Alex Mühlbach

Stimmen zum Spiel:

Emir Hadzimuhamedovic (NSU): Es ist toll hier Handball zu spielen, mit diesen super Zuschauern. Wir haben 60 Minuten dem Meister Paroli geboten. Meine Mädchen haben eine super Leistung gezeigt und mit etwas Glück wäre sogar ein Punkt drin gewesen. Der THC hat glücklich, aber doch verdient gewonnen.

Herbert Müller (THC): So spannend wollten wir’s heute nicht machen,aber wenn man allein in der ersten Halbzeit 16 freie Würfe vergibt, geht man eben nur mit plus 1 in die Pause. In der zweiten Halbzeit war dann etwas mehr Biss drin und Dinah war heute unsere Lebensversicherung. Wir haben auch nach der 4 Tore Führung keine Sicherheit bekommen, und es war am Ende ein Arbeitssieg. Es zählen die zwei Punkte und es war wichtig, dass der kleine Kader bis zum Ende gebissen hat. Es werden noch ganz schwere Wochen und Spiele jetzt, da die Verletztensituation noch schlimmer wird, denn Iveta Luzumova fällt auch 4-5 Wochen aus.

Statistik:

Thüringer HC: Dinah Eckerle, Ela Szott; Beate Scheffknecht, Julia Redder, Crina Pintea (1), Meike Schmelzer 81), Anika Niederwieser (1), Macarena Aguilar Diaz (3), Katrin Engel (7/6), Manon Houette (1), Lydia Jakubisova (3), Maria Kiedrowski (4), Kerstin Wohlbold (5).

Neckarsulmer Sportunion: Mirjana Milenkovic, Melanie Herrmann; Selina Kalmbach, Lena Hoffmann (1), Hannah Breitinger (5/2), Luisa Gerber (1), Kathrin Fischer, Svenja Kaufmann, Isabel Tissekker (1), Maike Daniels (8/2), Seline Ineichen (4), Milana Vlahovic, Emilia Galinska, Alena Vojtiskova (4).

Strafwürfe: 9/6 – 5/4.

Zeitstrafen: 4 – 3.

Zuschauer: 1007.

Schiedsrichter: Susann Kruska/Sarah Lange.

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