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Das Ende einer Serie für den THC

25. Januar 2016
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In einem temposcharfen und zum Ende hoch spannenden Spiel unterlag der Thüringer HC dem Buxtehuder SV mit 22:25 (7:13)
Die Gäste zeigten eine tolle Teamleistung und hatten sich bis zur Pause mit einer überragenden Abwehr eine 13:7 Führung erspielt und konnten diese sogar noch auf 14:7 erhöhen. Die meisten Treffer der Partie erzielte Buxtehudes Nationalspielerin Emily Bölk (8) – für den Gastgeber traf Katrin Engel (5) am erfolgreichsten.

Buxtehude kam gut in die Partie. Emily Bölk und Friedrike Gubernatis sorgten für die 2:0 Führung der Gäste. Drei THC-Treffer in Folge durch einen Doppelschlag von Katrin Engel und einen Tempogegenstoß Svenja Hubers führten zum Führungswechsel. Doch diese gaben die Thüringerinnen wenig später schon wieder ab. Emily Bölk setzte sich im 1-gegen-1 durch und markierte das 5:4 für ihre Mannschaft. Die Rückraumspielerin war von der THC-Abwehr nicht in den Griff zu bekommen. Buxtehude war das dominierende Team. Beim 4:7 nach 10 Minuten zog Trainer Herbert Müller die Notbremse und nahm seine erste Auszeit. Ins Gehäuse des deutschen Meisters kam Jana Krause, hielt gleich einen Strafwurf und zeigte einige starke Paraden. Sie war es, die ihre Mannschaft im Spiel hielt. Im Angriff des Thüringer HC lief nicht viel zusammen. Reihenweise scheiterten die THC-Werferinnen an der stark aufgelegten Antje Lenz. Herbert Müller wechselte kräftig durch, doch kein Wechsel brachte Besserung in der Angriffsleistung. Natalia Reshetnikova traf in der 20. Minute von Außen zum 7:9. Die letzten zehn Minuten der zweiten Hälfte gehörten allein dem Buxtehuder SV. Den Thüringerinnen gelang kein einziges Tor mehr, während die Gäste noch weitere vier Treffer setzten. Selbst Torhüterin Antje Lenz konnte sich in die Torschützenliste eintragen, nachdem das taktische Mittel der siebten Feldspielerin schief gegangen war. Buxtehude ging mit einer verdienten 13:7 Führung in die Kabinen.

Man kann nur ahnen, was Trainer Herbert Müller seinen Damen in der Kabine gesagt hat. Die Wirkung war auf jeden Fall sichtbar. Mit mehr Angriffsdruck konnten die Gastgeberinnen schnell durch Tore von Engel, Huber und Wohlbold auf 10:14 verkürzen, ehe dann aber wiederum Emily Bölk mit dem 15:10 aus Gästesicht ihre individuelle Extraklasse unter Beweis stellte. In den folgenden zehn Minuten kämpfte sich der THC mit einer beispiellosen Aufholjagd bis auf ein Tor heran. Dann stockte dessen Angriffsmotor kurz. Beim Stand von 16:17 scheiterte Sonja Frey allein vor Antje Lenz. Aber Jana Krause hielt gegen ihren Ex-Club ihr Tor sauber und Katrin Engel traf in der 45. Minute zum 17:17. Und kaum zu glauben – jetzt spielte ein anderer THC. Kampf um jeden Ball, eine super haltende Jana Krause im Tor. Unter dem Jubel der 1019 Zuschauer erzielte Sonja Frey kurz darauf die psychologisch wichtige 18:17 Führung. Aber die Gäste wankten nicht – jetzt war es ein Spiel auf Augenhöhe mit wechselnden Führungen. Für Antje Lenz kam Julia Gronemann ins Tor und die zeigte gleich zwei tolle Paraden. Iveta Luzumova musste eine Zeitstrafe absitzen und Randy Bülau und Jana Podpolinski nutzten die Gelegenheit, Buxtehude mit 22:20 in Front zu werfen. Ein verwandelter Strafwurf von Svenja Huber zum 21:22 brachte nochmal Hoffnung bei den Gastgeberinnen, doch als kurz darauf ihr nächster Siebenmeter von Julia Gronemann pariert wurde, konnte einem um den Deutschen Meister schon bange werden. “Buxte” blieb vorn, die Aufholjagd des Thüringer HC hatte wohl doch zu viel Kraft gekostet – Friedrike Gubernatis machte es auf der Gegenseite besser – ihr verwandelter Strafwurf brachte die Gäste zwei Minuten vor Spielende mit 23:21 nach vorn. Nach dem fälligen Team-Time-Out des THC zerstörte Emily Bölk mit ihrem achten Treffer die allerletzten Hoffnungen auf einen Punktgewinn. Das 25:22 durch Randy Bülau setzte den Schlusspunkt unter einen verdienten Sieg des BSV, der das Ende einer sehr langen Heimspielserie ohne Niederlage für den amtierenden Deutschen Meister darstellt und dem HC Leipzig nun auch die Tabellenführung nach Minuspunkten beschert.

Stephanie Lapp/Roman Knabe

Stimmen zum Spiel:

Dirk Leun: Wir haben keine ganz leichte Saison. Heute haben wir einen großen Kampf geliefert. Auch den erwarteten Sturm des THC nach der Pause konnten wir mit Nervenstärke überstehen. Wir haben verdient gewonnen. Hoffentlich können wir jetzt den Negativtrend beenden.

Herbert Müller: Wir haben gegen den BSV die meisten Heimspiele in den letzten sechs Jahren verloren. Leider auch heute. Das Spiel heute war wieder was ganz Besonderes. Zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten haben wir gespielt. In der ersten Halbzeit haben wir im Angriff nicht statt gefunden. Danach konnten wir relativ schnell die sechs Tore aufholen. Aber dann kam wieder unser bekanntes Problem: Wir machen die Big-Points nicht. Wir müssen unsere Fehler ganz schnell abstellen, sonst können wir Leipzig nächste Woche fast schon zur Meisterschaft gratulieren.

Statistik:

Thüringer HC: Jana Krause, Dinah Eckerle, Lucie Satrapova; Natalia Reshetnikova (1), Beate Scheffknecht, Sonja Frey (4), Eliza Julia Buceschi (3), Crina Pitea (1), Meike Schmelzer, Danick Snelder, Iveta Luzumova (3), Katrin Engel (5), Svenja Huber (4/2), Kerstin Wohlbold (1), Audrey Deroin.

Buxtehuder SV: Antje Lenz (1), Julia Gronemann; Isabell Klein (2), Lone Fischer, Randy Bülau (4), Evelyn Schulz (1), Friederike Gubernatis (6/3), Jana Podpolinski (3), Emily Bölk (8/1), Lynn Schneider, Maxi Hayn, Paula Prior.

Strafwürfe: 3/2 – 6/4.

Zeitstrafen: 4 – 5.

Zuschauer: 1019.

Schiedsrichter: Michael Klip/Christoph Maier.


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