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Demontage trotz starker erster Halbzeit

21. Oktober 2018
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Im dritten Gruppenspiel hatte der Deutsche Meister gegen den amtierenden Champions League Sieger nicht die Spur einer Chance. Vor 1800 Zuschauern, darunter 220 ungarische Fans, unterlag das Müller-Team in der Nordhäuser Wiedigsburghalle KC AUDI ETO Györ mit 22:38 (11:15). Die meisten Treffer der Partie erzielten Stine Oftedahl und Bernadette Bodi (je 6) für Györ, während für den Thüringer HC Iveta Luzumova mit sechs Toren die erfolgreichste Werferin war.
Der THC hatte Anwurf und Emily Bölk setzte sich sehenswert zum 1:0 im 1-gegen-1 durch. Die Gäste drehten den Spielstand durch einen Doppelschlag. Györ’s offensive Abwehr bereitete den Thüringerinnen große Probleme und verleitete sie zu mehreren unvorbereiteten Würfen aus dem Rückraum. Nach sechs Minuten führten die Gäste mit 4:2. Doch die Damen des Thüringer HC zeigten Kampfgeist und über eine gute Abwehrleistung blieben sie dran. Josefine Huber glich vom Kreis zum 4:4 aus.
Leichtfertige Ballverluste nutzten die Ungarinnen zu einem Zwischenspurt. Veronika Kristiansen und zwei Treffer von Bernadette Body brachten den Gästen die sichere 7:4-Führung. Der Thüringer HC kämpfte verbissen um den Anschluss. Die Abwehr stand gut und es gelangen jetzt einige Ballgewinne. Allerdings blieb die Schwäche im Angriff. Durch die vielen Fehlwürfe kamen die THC-Frauen nicht weiter heran. Beim Stand von 7:11nahm Trainer Herbert Müller seine erste Auszeit (18. Minute).
Die Schwäche bei Strafwürfen war auch heute wieder nicht zu übersehen. Iveta Luzumova und auch Emily Bölk konnte jeweils einen Siebenmeter nicht im gegnerischen Tor unterbringen. Der dritte saß dann und Iveta Luzumova verkürzte auf 10:14 (27. Minute). Die Kapitänin sorgte kurz darauf sogar für den Drei-Tore-Rückstand. Kurz vor der Pause fehlte dann allerdings ein wenig die Cleverness noch weiter zu verkürzen. In die Kabinen ging es mit 11:15. Mit so viel Gegenwehr hatte der amtierende Champions League Sieger anscheinend nicht gerechnet.
Die zweite Halbzeit begann denkbar schlecht für den THC. Die Ungarinnen sorgten mit zwei schnellen Toren für die eigene 17:11 Führung. Györ spielte seine ganze Klasse aus. Beim 11:19 aus Sicht seiner Mannschaft nahm Trainer Herbert Müller seine nächste Auszeit (35. Minute). In der Folge konnten die Thüringerinnen der Übermacht aus Györ nicht mehr viel entgegensetzen. Die Abwehr hatte ihre Sicherheit verloren. Trainer Herbert Müller nahm bereits in der 39.Minute beim Spielstand von 13:23 seine letzte Auszeit. Während die Gäste Tor für Tor vorlegen konnten, gelangen der Müller-Sieben in 15 Minuten gerade mal drei Treffer.
Die Gäste überrannten jetzt den deutschen Meister. Jeder Fehler wurde bestraft. Im eigenen Angriffsspiel gelang fast nichts mehr. Mehrfach endeten auch 100-prozentige Chancen bei der souverän haltenden norwegischen Torhüterin Kari Aalvik Grimsbø. Nach 47 Minuten war die Führung der Gäste auf 29:16 angewachsen. Alicia Stolle konnte sich jetzt mehrmals in Szene setzen und Tore durch Rückraumkracher erzielen. Auch wenn Györs Trainer Gabor Danyi nun ordentlich durchwechselte, war kaum ein Qualitätsverlust bei den Gästen zu erkennen. Bemerkenswert die Fans der Roten Wand – sie gaben ihrer Mannschaft trotz der derben Niederlage in den letzten zwei Minuten Standing Ovations. Am Ende siegte Györ nach einer überragenden zweiten Halbzeit mit 38:22.


Bericht: Stephanie Lapp


Stimmen zum Spiel
Danyi Gabor (Györ) :  Es war ein sehr gutes Spiel. Durch unsere gute Abwehr, besonders in der zweiten Halbzeit, konnten wir letztendlich dieses Spiel auch deutlich gewinnen. Wir wünschen dem THC viel Glück für die nächsten Spiele.
Herbert Müller (THC):  Wir hatten eine gute erste Halbzeit und mit etwas besserer Wurfausbeute und den verworfenen “Freien”, wäre da auch noch mehr drin gewesen. Wir müssen lernen konstanter zu spielen, so wie in der ersten Halbzeit und müssen es lernen, Zweikämpfe zu gewinnen. Györ ist nicht umsonst einer der Top-Favoriten auf den diesjährigen Titel und hat auch zu Recht gewonnen.
Statistik:
Thüringer HC: Jana Krause, Ann-Cathrin Giegerich; Saskia Lang, Jovana Sazdovska, Alexandra Mazzucco 3, Meike Schmelzer 2, Krisztina Triscsuk 4, Alicia Stolle 4, Iveta Luzumova 5, Emily Bölk 3, Ina Großmann, Lydia Jakubisova, Josefine Huber 1.

Györi Audi ETO KC: Amandine Suzanne Leynaud, Eva Kiss, Kari Aalvik Grimsbo; Jana Knedlikova 1, Sara Afentaler 1, Emöke Varga, Kari Skaar Brattset 5, Anne Mette Hansen 4, Anita Görbicz, Stine Bredal Oftedal 6, Eduarda Amorim Taleska 3, Veronica Kristiansen 5, Cornelia Nycke Groot 4, Csenge Fodor 3, Bernadett Bodi 5, Szidonia Puhalak 1, Eva Kiss, Kari Aalvik Grimsbo.

Strafwürfe: 3/1 – 3/3.

Zeitstrafen: 1 – 3.

Zuschauer: 1800.

Schiedsrichter: Maria Bennani/Safia Bennani (SWE).

EHF-Delegierter: Dragan Nachevski (MKD).  

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