Erhobenen Hauptes trotz Niederlage – Schwarz-Weiß-Erfurt

30. Januar 2023
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Schwarz-Weiß Erfurt hat die Auswärtspartie beim heißen Titelanwärter SC Potsdam erwartungsgemäß mit 0:3 verloren. So klar wie sich das nackte Ergebnis liest, war das Spiel des Zehnten beim Zweiten allerdings nicht.

Das Wissen um die Schwere der Aufgabe, die den Erfurterinnen in der Havelstadt bevorstehen würde, verschaffte den Gästen eine gewisse Leichtigkeit. Ohne Erwartungsdruck schwangen sie sich zu einer beherzten Leistung auf, spielten mutig auf und verlangten dem Favoriten eine konzentrierte Leistung ab, damit dieser die Punkte in heimischer Halle behalten konnte. Einen 6:9-Rückstand im Auftaktsatz drehte der Supercup-Gewinner mit druckvollen Aufschlägen zur 15:11-Führung. Erfurt straffte sich wieder, wehrte drei Satzbälle ab, musste letztendlich dann doch mit 22:25 den ersten Durchgang abgeben.

Im zweiten Satz begegneten sich beide Kontrahenten zunächst auf Augenhöhe. Vom 10:10 zum 16:12 gelang es den SCP-Damen erneut, eine kleine Distanz aufzubauen. Erfurt verkürzte zwar den Rückstand (18:16), schaffte den Ausgleich aber nicht. Top-Angreiferin Anett Nemeth verwandelte den zweiten Satzball zum 25:21. Doch die Thüringerinnen blieben auch im dritten Satz mutig. Die dieses Mal im Zuspiel den Vorzug bekommende Margarete Speaks fütterte ihre Angreiferinnen weiter mit schnellen Pässen, die diese mit größerer Effizienz als in vorangegangenen Spielen verwandelten. Da die Annahme weiter sehr stabil stand, wurde auch dieser Satz ein ansehnlicher. Erfurt ging 7:2 in Führung, musste den aufkommenden Gastgeberinnen aber beim 12:11 die erstmalige Führung überlassen. Fortan ging es Kopf an Kopf weiter und beim 22:22 war zumindest ein Satzgewinn greifbar. Dass es dazu nicht kommen sollte, war zwei Erfurter Aufschlagfehlern (Mulder, Blanchfield) in der Crunchtime sowie der Unterschiedsspielerin Anett Nemeth geschuldet, die die entscheidenden Punkte für ihre Mannschaft einfuhr. Zurecht bekam die Ungarin nach Spielende die MVP-Auszeichnung auf Potsdamer Seite. Mit 25:23 holte sich der CL-Teilnehmer den Satz und somit drei verdiente Punkte.

„Viel besser als heute können wir keinen Volleyball spielen. Wir hatten top Annahme- und Angriffswerte. Wir machen nur neun Punkte weniger als Potsdam“, analysierte Erfurts Coach, Konstantin Bitter kurz nach Spielende. Gegen einen klaren Favoriten, der in bestmöglicher Besetzung durchspielte, hatte Schwarz-Weiß seine vielleicht beste Saisonleistung abgeliefert und durfte erhobenen Hauptes die MBS-Arena verlassen.

Ob sich die SWE-Damen die gewisse Lockerheit und daraus resultierende Spielqualität auch für das kommende Heimspiel bewahren, bleibt eine spannende Frage. Denn dann ist beim Aufeinandertreffen mit dem VC Neuwied wieder der Erfolgsdruck zurück.StS; Fotos: Sebastian Schmidt

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