Ins Viertelfinale gekämpft | Schwarz-Weiß-Erfurt

2. November 2019
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Mit einem knappen und hart erarbeiteten 3:2-Auswärtssieg beim Zweitligisten VV Grimma, ist Schwarz-Weiß Erfurt ins DVV-Pokal-Viertelfinale eingezogen.

Gemeinhin sind Pokalüberraschungen im Volleyball seltener als zum Beispiel im Fußball, wenn Mannschaften unterschiedlicher Spielklassen aufeinandertreffen. Das Netz verhindert, dass man im direkten Körpereinsatz etwa spielerische Unterlegenheit wettmachen kann. Dass man als Underdog dennoch einiges dem Favoriten entgegensetzen und ihn in Bedrängnis bringen kann, bewies der VV Grimma am späten Freitagabend in heimischer Halle mit Unterstützung seiner lautstarken Zuschauer.

Die Berg- und Talfahrt in diesem Match begann gleich im ersten Satz. Florian Völkers Team, erstmals mit den wiedergenesenen Michelle Peter und Cassidy Pickrell auf dem Feld, legte einen Start nach Maß hin (12:4). Dann kamen jedoch die Gastgeberinnen ins Spiel und bedrohlich nahe (16:15). Bevor der VVG aber ausgleichen konnte, tütete der Gast, dank einer Aufschlagserie von Jennifer Pettke, den Durchgang noch souverän mit 25:15 ein. Vielleicht ging das dann doch etwas zu einfach, jedenfalls verpassten die Thüringerinnen den Start in Satz zwei. Grimma zog auf sechs Punkte Vorsprung davon, behauptete diesen und Michelle Hofmann war es vorbehalten, mit einem Angriff über die Mitte zum 25:19 den viel umjubelten Satzausgleich herzustellen.

Florian Völker stellte seinen Sechser jetzt um, beorderte Cassidy Pickrell auf Außen und Sindy Lenz auf die Diagonale. Ein Positionstausch, der das Erfurter Angriffsspiel besser machen sollte. Das fruchtete auch, denn den dritten Satz dominierten die Gäste von Beginn an und hatten beim 24:15 Satzball. Dass es dann sechs Versuche brauchte, bevor Halli Amaro den Satz dicht machte, war dem Umstand geschuldet, dass die Gastgeberinnen „brutal stark verteidigten und volles Risiko gingen“, wie Florian Völker den Damen von Trainer Ronny Lederer bescheinigte.

Im vierten Satz zogen die Gäste schnell davon und waren beim 18:9 bei Grimmas zweiter Auszeit auf bestem Weg, den 3:1-Sieg klar zu machen. Falsch gedacht! Der höherklassige Favorit ließ sich das Heft des Handelns von den bärenstark kämpfenden VVG-Damen noch aus der Hand nehmen. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, doch Grimma gewann noch mit 25:23, nachdem Emily Langguth ihren Angriff im Erfurter Spielfeld unterbrachte. Erfurt musste in den Tiebreak.

Hier waren die SWE-Damen wieder Herr der Lage und zeigten, dass sie die Nerven behalten können. Mit einer Aufschlagserie von Sindy Lenz entflohen sie von 6:4 auf 10:4, um letztendlich klar mit 15:8 den Entscheidungssatz zu gewinnen. Die am Vortag beim Liga-3:0 gegen den VCO Dresden schon einige Körner lassenden Gastgeberinnen konnten nicht mehr zurückschlagen. Florian Völker, der „dreieinhalb gute Sätze“ seiner Mannschaft gesehen hatte, war genauso froh, das Viertelfinale erreicht zu haben wie die mitgereisten Anhänger, wo er auf ein Heimspiel hofft. Gemeinsam mit Co-Trainerin Rebekka Schneider dürfte er auch einige Erkenntnisse für die nächsten anstehenden Aufgaben aus dem Muldental mitgenommen haben. (StS, Fotos: Sebastian Schmidt)


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