„Jeder Beitrag zählt – ob im Garten, im Haushalt oder bei baulichen Maßnahmen“, sagt Jörg Lummitsch, Leiter des Umwelt- und Naturschutzamts. „Wenn wir vorhandene Einsparpotenziale nutzen, können wir gemeinsam unsere Wasserversorgung langfristig sichern.“ Derzeit setzt die Stadt auf freiwillige Maßnahmen und ruft dazu auf, bereits im Alltag bewusster zu handeln. So ist es besonders effektiv, Gärten und Grünflächen in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu bewässern, da bei voller Sonne und hohen Temperaturen ein Großteil des Wassers ungenutzt verdunstet. Wer sich unsicher ist, wie viel Wasser tatsächlich nötig ist, kann die Gießempfehlungen des Deutschen Wetterdienstes zu Rate ziehen. Für Dauerkulturen wie Stauden oder Beerensträucher empfiehlt sich eine sparsame Tröpfchenbewässerung. Gleichzeitig sollte bei der Gartenbepflanzung auf Arten geachtet werden, die auch mit wenig Wasser gut zurechtkommen.
Darüber hinaus weist der Leiter des Umweltamtes auf die weiterhin gültige Allgemeinverfügung der unteren Wasserbehörde hin: Die Entnahme von Wasser aus Fließgewässern ist nach wie vor untersagt. „Ich möchte das deutlich sagen: Das ist keine Empfehlung, sondern geltendes Recht“, so Lummitsch. „Wir müssen unsere Fließgewässer schützen – sie sind Lebensräume und Teil unseres natürlichen Wasserkreislaufs.“ Stattdessen sollte – wo immer möglich – Regenwasser gesammelt werden. Bereits einfache Maßnahmen wie das Aufstellen einer Regentonne an der Dachrinne ermöglichen eine nachhaltige Gartenbewässerung. Bei anstehenden Sanierungen lohnt sich zudem die Prüfung, ob der Einbau einer Zisterne mit anschließender Versickerung des Regenwassers sinnvoll ist – in diesem Fall ist eine fachliche Planung unerlässlich.
Auch private Pools werden zunehmend zum Thema: Über die Sommermonate verdunstet durch Sonne und Hitze eine große Menge Wasser, die regelmäßig nachgefüllt werden muss. Um dies zu vermeiden, empfiehlt das Umwelt- und Naturschutzamt, Pools bei Nichtbenutzung konsequent abzudecken. Dies schützt nicht nur vor Verdunstung, sondern leistet zugleich einen Beitrag zum Insektenschutz, da weniger Tiere im Wasser verenden.
Im häuslichen Bereich gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, den Wasserverbrauch zu senken. Bei Neuanschaffungen von Wasch- oder Spülmaschinen sollten Geräte mit geringem Wasserverbrauch bevorzugt werden. Auch durch das vollständige Befüllen der Maschinen lässt sich der Wasserbedarf erheblich reduzieren. Wer seine Armaturen oder Duschköpfe austauscht, sollte auf wassersparende Modelle zurückgreifen. Diese helfen nicht nur beim Wassersparen, sondern senken auch den Energieverbrauch, da weniger Wasser erhitzt werden muss. Auch die Entscheidung für eine Dusche statt eines Vollbads wirkt sich positiv auf die Bilanz aus.
„Eine nachhaltige Wassernutzung basiert auf vielen einzelnen Entscheidungen im Alltag“, erläutert Jörg Lummitsch. „Wenn vorhandene Einsparpotenziale konsequent genutzt werden – sei es im Garten, im Haushalt oder bei baulichen Maßnahmen –, kann der Gesamtverbrauch spürbar gesenkt und die Versorgungssicherheit langfristig unterstützt werden.“