Sommer- Ausflugstipp: Gipfelstürmen leicht gemacht im Schwarzatal

Sommer- Ausflugstipp: Gipfelstürmen leicht gemacht im Schwarzatal

1. Juli 2022
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Für Familien mit Kindern ist die Zugfahrt ins tiefste Thüringen schon ein Erlebnis. Wenn es dann aber mit der steilen Seilbahn auf den Gipfel geht, staunen nicht nur Kinder. Für die 1,4 Kilometer von Obstfelderschmiede bis zur Bergstation Lichtenhain braucht die Bahn eine gute Viertelstunde. Im gemütlichen Tempo von 5,7 Kilometern pro Stunde zuckelt sie nach oben. Doch die Bergbahn ist nur eins von zahlreichen Highlights. Viel hat die Region um die Schwarza zu bieten., grandiose Ausblicke ins Thüringer Land, aber auch Wanderstrecken, Kräuterseminare und vieles mehr.

Links und rechts der Strecke stehen Holzskulpturen, die eng mit der Geschichte der einst sehr arme Bergregion verbunden sind: der Buckelapotheker, der die selbstgemachten Salben und Tiegel zu Fuß bis nach Paris trug, oder die Kräuterfrau, die in den Wäldern nach Bärwurz oder Arnika suchte. Denn Kräuter und Olitäten spielten im Schwarzatal eine wichtige Rolle. Der Handel mit wohlriechenden Ölen, Salben oder Essenzen war für die Menschen im Schwarzatal über Jahrhunderte eine der wichtigsten Einnahmequellen neben der Glasbläserei. Dennoch war es ein armer Landstrich und die Not war groß, vor allem in den Bergdörfern. Als 1900 die Schwarzatalbahn fertiggestellt wurde, kamen die Orte entlang der Bahnlinie zu bescheidenem Wohlstand. Der aber blieb den Cursdorfern, Oberweißbachern und Lichtenhainern versagt. Eine Straße gab es nicht und so trugen die Menschen ihre Waren in hölzernen Butten über den Berg Eine beschwerliche Tour, die Steigung liegt bei bis zu 25 Prozent. 1919 schließlich begann man mit der Bergbahnstrecke, um die wirtschaftliche not zu lindern und holte sich dafür den Arnstädter Ingenieur Dr. Wolfganf Bäseler, der eine weltweit einmalige Standseilbahn mit Stufenwagen und keilförmiger Güterbühne baute, auf der die Wagen wechseln. Über ein 40 Millimeter starkes und 9 Tonnen schweres Seil sind die Wagen verbunden, ziehen sich gegenseitig im Pendelbetrieb nach oben.

„Über die Güterbühne haben die Leute früher alles transportiert, angefangen von Kartoffeln über Holz und Kohle bis zu Bier“, erzählt Daniela Wieczorek. Seit acht Jahren arbeitet die 49-jährige als Bedienerin der Bergbahn, früher war sie als Zugführerin für die Deutsche Bahn unterwegs. Was ihr an der Arbeit gefällt? „Alles,“ sagt sie lachend. „Man ist mitten in der Natur und trotzdem in engem Kontakt mit den Besuchern, die viele Fragen haben. Vor allem die technischen Aspekte wecken die Neugier“, erzählt sie. „Einer der Gründe, warum wir uns entschieden haben, das Maschinarium für Besucher zu öffnen“ sagt Astrid Apel-Walleck. Die Tourismusbetriebswirtin kümmert sich um Marketing, Vertrieb und Veranstaltungsorganisation. „Wir locken mit Veranstaltungen ins Schwarzatal. Unser Weihnachtsmarkt ist sehr beliebt. An jeder Station wird Glühwein ausgeschenkt. Die Strecke ist über die ganze Adventszeit weihnachtliche geschmückt“, erzählt sie. „Auch Friedrich Wilhlem August Fröbel spielt bei uns eine große Rolle. Familien können auf den Spuren des Vaters des Kindergartens wandeln, sein Elternhaus in Oberweißbach mit der Kräuter- und Olitätenstube besuchen oder im Fröbelwald auf Entdeckungsreise gehen und mehr über die Köhlerei, seltene Baumarten oder Waldtiere erfahren“, erzählt sie.

Mit dem Bergbahn-Tagesticket, das auch auf ausgewählten Buslinien gilt, kann man die Geschichte des Schwarzatals erkunden, z. B. mit dem Olitätenwagen mit Glasdach, Duftkasten und Kräutermemory auf der Flachstrecke. Wer mit dem Zug kommt, muss nur bis Rottenbach lösen. Ab dort gilt das Bergbahn-Tagesticket bereits. Erwachsene zahlen 14 Euro, Kinder ab 6 Jahre 3 Euro.


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