THC verkauft sich in Skopje teuer

2. Februar 2014
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Im Auftaktspiel der Champions League Hauptrunde konnten die Damen des Thüringer HC keine Überraschung vollbringen. Mit nur drei Feldspielerinnen auf der Wechselbank unterlagen die von Co-Trainer Helfried Müller gecoachten Thüringerinnen dem favorisierten Star-Team von Vardar Skopje mit 25:31. Der THC hielt die Partie 20 Minuten lang offen, dann aber war es wieder die schlechte Chancenverwertung, die einen eventuellen Punktgewinn verhinderte. Die meisten Treffer der Partie erzielten Jovanka Radicevic und Marina Dimitrovic (je 6) für Vardar und Iveta Luzumova (8) für die Gäste aus Thüringen

Der THC startete mit Anwurf in die Partie und wurde von der ersten Sekunde in der vollbesetzten Halle von Skopje ausgepfiffen. Die Stimmung war aufgeheizt und ließ auf ein gutes Spiel hoffen. Der erste Angriff der Thüringer lief ins Leere und Skopje ging mit 1:0 in Führung. Sonja Frey konnte im Gegenangriff von Rechtsaußen ausgleichen. Die Anfangsphase gestaltete sich ausgeglichen.­ Skopje legte vor und der THC glich aus. Nach zehn Minuten ging der Deutsche Meister erstmals in Führung durch einen klasse Treffer von Danick Snelder vom Kreis (5:4). Wenige Minuten später erhöhte Luzumova auf 6:4. Die Fans, die zuhause vor dem Fernseher teilweise in kleinen Gruppen mitfieberten, bekamen Hoffnung, dass das Wunder von Skopje tatsächlich passieren könnte. Die Mazedonier fingen sich wieder und Crvenkoska konnte von der Strafwurflinie zum 7:7 ausgleichen. Es war nun deutlich zu merken, dass dem Team von Helfried Müller die Kräfte ausgingen. Während Skopje kräftig durchwechseln konnte, spielte der THC mit seiner ersten Sieben durch. Insgesamt saßen auch nur drei Feldspieler (Svenja Huber, Martine Smeets und Franziska Mietzner) auf der Auswechselbank. Vardar konnte sich ab der 20. Minute langsam absetzen, aber die Thüringerinnen kämpften verbissen, um den Abstand gering zu halten. Außenspielerin Sonja Frey zeigte heute wieder einige tolle Würfe – sie makierte den elften und zwölften Treffer für ihr Team. In der 29. Minute zog Skopje durch einen Treffer von Dmitrovic erstmals auf drei Tore davon. Davor konnte Maike März im THC-Tor das ein oder andere Mal durch schöne Paraden eine höhere Führung verhindern. In die Pause ging es mit 16:13 für Vardar. Die mitfiebernden THC-Fans waren mit ihrer Mannschaft völlig zufrieden und die minimalen Hoffnungen auf das Wunder von Skopje lebte weiter.

Nach der Halbzeit scheiterten die THC-Spielerinnen einmal mehr an ihrer Chancenverwertung. Im Rückraum wirbelte Iveta Luzumova fast allein, Nadja Nadgornaja und Alexandrina Barbosa blieben heute relativ blass. In der 38. Minute begrub Skopje jegliche Hoffnungen des Deutschen Meisters auf einen Sensationssieg, sie waren auf 20:14 davon gezogen. Der THC ließ reihenweise Großchancen liegen und verlor die eigene Überzahl mit 2:0. Doch wer nun dachte, die Thüringerinnen würden sich aufgeben, hatte weit gefehlt. Luzumova tankte sich allein ganz stark durch die Abwehr des Gegners und traf zum 16:20. Dieses Tor hatte Signalwirkung und es ging ein Ruck durch das ganze Team. Helfried Müller wechselte für die glücklose Katrin Engel Neuzugang Svenja Huber ein. Diese konnte in Unterzahl sogar nochmal auf 19:21 (45. Minute) verkürzen. Vorm Livestream wurde gejubelt und das große Zittern begann erneut, geht heute doch noch etwas in Skopje? Doch dieser Gedanke wurde schnell durch Skopje zerstört. Die Mazedonierinnen spielten konzentrierter und bauten die Führung erneut auf 24:19 aus. Die Abwehr des Thüringer HCs stand heute nicht so sicher wie sonst. Der Mittelblock konnte teilweise viel zu einfach überwunden werden und es gelangen mehrfach Pässe an die Kreisspielerin Djokic, die man hätte verhindern müssen. Am Ende verkauften sich die wenigen THC-Spielerinnen teuer gegen das Starensemble aus Skopje und können erhobenen Hauptes mit einer 25:31-Niederlage zurück nach Deutschland reisen.

Das Spiel heute lässt hoffen, dass man im Rückspiel die Übermannschaft von Vardar vor heimischen Publikum schlagen kann. Erstmal stehen aber die zwei wichtigen Heimspiele gegen den dänischen Vertreter FC Midtjylland (8. Februar) und IK Sävehof aus Schweden (15. Februar) an. Das letzte Spiel der Champions League Hauptrunde findet am 16. März in Dänemark statt. Bis heute sind schon über 60 THC-Fans für die Auswärtsfahrt dahin angemeldet. In dieser Partie könnte es noch, um den Einzug ins Final Four gehen. Dies wäre dann wirklich ein große Handball-Sensation. Aber träumen darf doch erlaubt sein..

Statistik:

WHC Vardar SCBT: Amandine Leynaud, Inna Suslina; Jovanka Radicevic (6), Ana Djokic (3), Allison Marie Pineau (2), Marija Shteriova, Julija Nikolic (1), Siraba Dembele, Begona Fernandez Molinos, Maja Zebic (1), Andrea Klikovac, Biljana Crvenkoska (4), Tatiana Khmyrova (4), Andrea Lekic (4), Marija Lojpur, Marina Dimitrovic (6).

Thüringer HC: Jana Krause, Maike März; Nadja Nadgornaja (4), Sonja Frey (6), Martine Smeets, Danick Snelder (2), Iveta Luzumova (8), Katrin Engel, Franziska Mietzner, Svenja Huber (3), Alexandrina Cabral Barbosa (2).

Strafwürfe: 5/4 – 5/2.

Zeitstrafen: 2 – 2.

Zuschauer: 4000.

Schiedsrichter: Javier Alvarez Mata/Yon Bustamante Lopez (ESP).

EHF-Delegierter: Edeltraut Berthold (AUT).

 

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