Werbung für den deutschen Frauenhandball

10. Mai 2015
5 Minuten lesen

Mit einem Start-Ziel-Sieg über starke Buxtehuderinnen zog der Thüringer HC nach Minuspunkten am Tabellenführer vorbei. Zwei Siege trennen die Müller-Schützlinge nach dem heutigen 32:26 (16:12) Sieg jetzt noch vom fünften Meistertitel in Folge. Die besten Werferinnen in einer hochklassigen Partie waren Katrin Engel mit neun Treffern für den THC sowie Jessica Oldenburg und Friedrike Gubernatis mit je sechs Toren für den Buxtehuder SV. Beobachter waren sich einig – diese rassige Partie war beste Werbung für den deutschen Frauenhandball.

Der Thüringer HC hatte rechtzeitig zum Spiel der Spiele alle Langzeitverletzten mit an Bord, wäre nicht am Mittwoch die Verletzung von Martine Smeets passiert, hätte der gesamte 16er Kader auf der Liste gestanden. Die Stimmung in der bis auf den letzten Platz gefüllten Salza-Halle war von Beginn an laut und einem Spitzenspiel angemessen. Ein wenig zu laut für die mitgereisten 70 BSV-Fans, die ihr Team bestmöglich unterstützen wollten.

Der THC begann die Partie mit einem Fehlpass auf Rechtsaußen – im Gegenangriff rettete für Jana Krause nach starker Parade der Torpfosten. Drei Tore durch Danick Snelder und Nadja Nadgornaja brachten die Thüringerinnen schnell mit 3:0 in Front. Erst in der 6.Spielminute gelang durch einen verwandelten Strafwurf Friederike Gubernatis der erste Gästetreffer.
Die taktische Abwehrmaßnahme Herbert Müllers, Jessica Oldenburg aus dem Spiel zu nehmen, erfüllte Kerstin Wohlbold mit Einsatz und technisch sauberen Abwehrmitteln. Wie stark die Buxtehuder “Nr. 19” aus dem Rückraum treffen kann, bewies diese Ausnahmekönnerin in einigen sehenswerten Aktionen. Ihr gelangen in den ersten 30 Minuten trotz ununterbrochener persönlicher Deckung vier Treffer.

Der THC ließ sich dieses Polster nicht nehmen – erst in der 12.Minute (7:6) waren die Gäste erstmals auf Tuchfühlung. Dann zogen die THC-Damen wieder die Zügel an. Als beim 8:6 nach Emely Bölk auch Jessica Oldenburg eine Zeitstrafe absitzen musste, zeigten Katrin Engel und Lydia Jakubisova ihre Erfahrung und sorgten für die erste Vier-Tore-Führung. Doch Buxtehude legte nach und konnte bis zur 24.Minute (11:9) durch Jessica Oldenburg und einen super Seitschlagwurf von Randy Bülau wieder an Boden gewinnen. Zwei Großchancen zum Ausgleich zu kommen, vereitelte jetzt Jana Krause. Lone Fischer und Lena Zelmel scheiterten nacheinander frei vor der THC-Torhüterin. Zwei einfache Fernwurftreffer durch Nadja Nadgornaja und die eingewechselte Franziska Mietzner schafften wieder etwas Luft für die Gastgeberinnen und als dann Sonja Frey clever einen Ball “klaute” und im Tempogegenstoß versenkte, stand ein komfortabeler 16:11 Spielstand auf der Leuchttafel. Der zwölfte Gästetreffer durch Randy Bülau konnte die Freude über eine gelungene erste Halbzeit nur wenig trüben.

Nach der Pause gab es zehn Minuten mit rassigen Aktionen auf beiden Seiten. Dem 18:14 durch Svenja Huber war eine starke Parade von Jana Krause, die in der ersten Hälfte sechs Hundertprozenter gehalten hatte) vorausgegangen. Den Ball hatte sich Meike Schmelzer gesichert und zog gegen das BSV-Tor. Den vehementen Aufsetzerball hielt dann die Torlatte auf. Im Gegenzug wieder BSV-Chance, Jana Krause hält – Kerstin Wohlbold sichert den Ball und passt zu Svenja Huber, die konzentriert abschließt.

In den Folgeminuten hatte der THC einen 4:0 Lauf und führte in der 38. Minute mit 20:14. Ein Strafwurf für den BSV sollte die Serie des THC stoppen. Randy Bülau trat gegen die erstmals eingewechselte Dinah Eckerle an und die 19jährige Keeperin hielt mit starker Reaktion. Das und das gleich darauf folgende 21:14 waren wohl der erste echte mentale Knackpunkt der Partie. Doch der Tabellenführer zeigte jetzt, wie stark er diese Saison geworden ist. Zwei Feldtreffer von Jana Podpolinski und zwei verwandelte Strafwürfe durch Friederike Gubernatis brachten die Gäste wieder heran. (22:19 – 45.Minute) Aber heute zeigte auch der THC in diesen Situationen immer wieder seine gewachsenes Selbstbewusstsein und die Stärken einer guten Wechseltaktik. In den Pausen für Nadja Nadgornaja machte Franziska Mietzner Druck (wenn auch mit nicht optimaler Wurfausbeute) und wenn Kerstin Wohlbold einmal auf der Bank Erholung suchte, sorgte Iveta Luzumova in Abwehr und Angriff dafür, dass kein Bruch ins Spiel kam.

Zehn Minuten vor Ende der Partie kam der BSV noch einmal auf 25:22 heran – danach aber spielten die Thüringerinnen ihre Kraftreserven aus. Auch dank einer super haltenden Dinah Eckerle ( in ca. 15 Minuten sechs Paraden und zwei gehaltene Strafwürfe) ließ man jetzt die Gäste nicht mehr herankommen. Nun blühte auch Franziska Mietzner auf. Dreimal ging sie zur Strafwurfmarke und verwandelte. Zuletzt mit einem gekonnten Heber gegen die stark haltende Antje Lenz. In der 55. Minute stand es 30:25 und in der Salza-Halle saß wohl niemand mehr. Begeisterung für eine tolle Teamleistung, vor allem in der Abwehr, war allemal zu hören und auch die sachlichen Sätze Herbert Müllers relativierten zwar die Euphorie, taten aber der Feierstimmung für ein toll kämpfendes Team nach dem 32:26 Endstand keinen Abbruch.

Nachdenkenswert, wie die Wettkampfdichte in dieser Schlussphase das THC-Team beansprucht. Eine Woche bis zu den beiden Spielen beim Pokalfinale. Dann drei Tage Pause bis zum Spiel in Göppingen und dann noch einmal drei Tage bis zum Saisonabschluss gegen den HC Leipzig. Vor der Leistungsbereitschaft dieser Frauen kann man nur den Hut ziehen.

Bericht: Roman Knabe

Stimmen zum Spiel:

Dirk Leun (BSV): Glückwunsch THC. Ihr wart die stärkere Mannschaft. Damit ist die Meisterschaft entschieden. Man sieht, wozu ihr in der Lage seid, wenn es eng wird. Wir sind stolz auf diese Saison. Ein Punkt Rückstand. Nächste Woche haben wir eine neue Chance auf einen Titel.

Herbert Müller (THC): Für Buxtehude wäre es die Vorentscheidung gewesen. Für uns war es ein Schritt von Drei. Wir brauchen noch Drei Punkte bis zur Meisterschaft. Wir sind noch genauso weit weg vom Titel, wie vor dem Spiel. Es sind noch zwei Spiele bis zum Pokal und zwei Spiele bis zur Deutschen Meisterschaft. Wir denken erst einmal nur bis zum Spiel am Freitag gegen Oldenburg. Das Spiel am Mittwoch war der Wahnsinn.

Statistik:

Thüringer HC: Jana Krause, Dinah Eckerle; Nadja Nadgornaja (6), Sonja Frey (1), Franziska Mietzner (6/3), Meike Schmelzer, Danick Snelder (5), Petra Popluharova, Iveta Lzuzmova (1), Katrin Engel (9/1), Marieke Blase, Yuliia Snopova, Lydia Jakubisova (1), Svenja Huber (1), Kerstin Wohlbold (2).

Buxtehuder SV: Antje Lenz, Julia Gronemann; Marcella Deen, Isabell Klein (3), Laura Schultze, Lone Fischer, Randy Bülau (3/1), Melissa Luschnat, Lena Zelmel, Friederike Gubernatis (6/3), Jana Podpolinski (5), Jessica Oldenburg (6), Emily Bölk (3), Stefanie Melbeck.

Strafwürfe: 5/4 – 8/4.

Zeitstrafen: 4 – 7.

Zuschauer: 1100. (ausverkauft)

Schiedsrichter: Lars Geipel/Marcus Helbig.

Stimmen zum Spiel:

Dirk Leun (BSV): Glückwunsch THC. Ihr wart die stärkere Mannschaft. Damit ist die Meisterschaft entschieden. Man sieht, wozu ihr in der Lage seid, wenn es eng wird. Wir sind stolz auf diese Saison. Ein Punkt Rückstand. Nächste Woche haben wir eine neue Chance auf einen Titel.

Herbert Müller (THC): Für Buxtehude wäre es die Vorentscheidung gewesen. Für uns war es ein Schritt von Drei. Wir brauchen noch Drei Punkte bis zur Meisterschaft. Wir sind noch genauso weit weg vom Titel, wie vor dem Spiel. Es sind noch zwei Spiele bis zum Pokal und zwei Spiele bis zur Deutschen Meisterschaft. Wir denken erst einmal nur bis zum Spiel am Freitag gegen Oldenburg. Das Spiel am Mittwoch war der Wahnsinn.

Statistik:

Thüringer HC: Jana Krause, Dinah Eckerle; Nadja Nadgornaja (6), Sonja Frey (1), Franziska Mietzner (6/3), Meike Schmelzer, Danick Snelder (5), Petra Popluharova, Iveta Lzuzmova (1), Katrin Engel (9/1), Marieke Blase, Yuliia Snopova, Lydia Jakubisova (1), Svenja Huber (1), Kerstin Wohlbold (2).

Buxtehuder SV: Antje Lenz, Julia Gronemann; Marcella Deen, Isabell Klein (3), Laura Schultze, Lone Fischer, Randy Bülau (3/1), Melissa Luschnat, Lena Zelmel, Friederike Gubernatis (6/3), Jana Podpolinski (5), Jessica Oldenburg (6), Emily Bölk (3), Stefanie Melbeck.

Strafwürfe: 5/4 – 8/4.

Zeitstrafen: 4 – 7.

Zuschauer: 1100. (ausverkauft)

Schiedsrichter: Lars Geipel/Marcus Helbig.


Weitere Informationen unter:

Startseite


und